Europameister Handl belegt Platz zwei auf dem Podest

Ist nach über zehn Stunden und trotz Defekt Zweiter geworden: Philip Handl.
Ist nach über zehn Stunden und trotz Defekt Zweiter geworden: Philip Handl. (Bild_ Salzkammergut-Trophy)

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Bad Goisern – Philip Handl ist bei der Salzkammergut-Trophy auf dem Podest gelandet. Der Europameister im Trikot des Teams TREK | VAUDE fuhr als Zweitbester nach über zehn Stunden Renndauer über die Ziellinie in Bad Goisern.

Bei Dunkelheit und Dauerregen starteten – laut Pressemitteilung – 320 Teilnehmer auf die 204 Kilometer lange Schleife durch das Salzkammergut. „Einmal Hölle und zurück“ lautete der Slogan – passend zu den 7000 Höhenmetern; und dies bekamen die Athleten auch zu spüren.

Der dreifache Trophy-Sieger Konny Looser (SUI) setzte sich zusammen mit Jakob Hartmann (GER) und Philip Handl (AUT), von Beginn des Rennes, sofort an die Spitze des Feldes und Handl machte – wie bei den Europameisterschaften vor zwei Wochen – zum Start bereits ordentlich Druck und verschärfte das Tempo.

Vor der ersten Abfahrt hatte sich das Spitzentrio – so TREK | VAUDE weiter – bereits vom Feld abgesetzt und erarbeitete sich einen komfortablen Vorsprung von etwa drei Minuten. Doch dann passierte es und Philip Handl schlitzte sich in einem äußerst anspruchsvollen Downhill den Reifen auf und musste den „Not-Schlauch“ einziehen.

„Der Defekt hatte mich eigentlich in dieser Situation gar nicht so aus der Ruhe gebracht, weil es noch acht Stunden zu fahren waren und ich wusste, dass noch viel Zeit ist, um Zeit aufzuholen“, berichtete Handl. Mit einem Rückstand von zwölf Minuten auf das Führungsduo startete der Ultra-Europameister seine Aufholjagd und konnte pro zehn Kilometer Strecke etwa eine Minute gutmachen.

Und: Wie schon vor zwei Wochen, musste Philip Handl auch dieses Mal alleine kämpfen, wohingegen sich die Führenden Looser und Hartmann in der Führungsarbeit abwechselten. Bei Kilometer 160 und nach 6000 Höhenmetern, schloss Handl zu Hartmann auf und setzte sich auf Position zwei.

Am vorletzten Berg musste Handl jedoch der intensiven Aufholjagd Tribut zollen und konnte die auf eine Minute geschrumpfte Lücke nicht mehr ganz schließen. Nach einer Renndauer von mehr als zehn Stunden im Dauerregen und bei nicht gerade sommerlichen Temperaturen, kamen die Langstreckenspezialisten ins Ziel.

Der erfahrene Utra-Spezialist und nun vierfache Gewinner Konny Looser (SUI) sicherte sich in einer Zeit von 10:02:24 Stunden den Sieg mit einem Vorsprung von knapp vier Minuten auf Philip Handl. Auf Platz drei mit einer Zeit von 10:13:33 Stunden landete Jakob Hartmann (GER).

„Die letzte Stunden bin ich nur mit dem Kopf gefahren. Da war ich komplett durch. Aber Platz zwei und somit ein Podium bei diesem prestigeträchtigen Rennen machen Lust auf mehr“, bilanzierte Handl mit einen Lächeln im Gesicht. Erst nach 16 Stunden und 23 Minuten erreichten die letzten Athleten das Ziel in Bad Goisern – aber jeder „Finisher“ durfte mächtig stolz auf seine Leistung sein.

„Es freut mich sehr für Philip Handl, dass er auch bei diesem Rennen wieder seine Ausdauerstärke einsetzen konnte. Der Philip kann auch nach mehr als zehn Stunden Tortur immer noch lächeln und freut sich – so kennen und schätzen wir ihn“, kommentierte Teamchef Bernd Reutemann hinterher.

Am Dienstag, 20. Juli, startet Alex Miller vom TEAM TREK | VAUDE in Richtung Tokio und wird hier am 26. Juli für sein Heimatland Namibia beim Cross-Country-Rennen bei den Olympischen Spielen antreten. Jedoch konnte der Namibische Meister in den vergangenen Wochen nicht mehr an allen wichtigen Vorbereitungsrennen teilnehmen.

Denn Miller durfte aufgrund von Visa-Beschränkungen für Nicht-EU-Bürger seinen Lebensmittelpunkt Deutschland nicht mehr verlassen. „Wir drücken Alex die Daumen und wünschen ihm viel Erfolg in Tokio“, gibt ihm Reutemann abschließend mit auf den Weg.