Erste Proteste im öffentlichen Dienst

Erste Proteste im öffentlichen Dienst
Ein Angestellter trägt beim Warnstreik eine Mütze mit dem Verdi Logo. (Christophe Gateau/dpa/Archivbild)

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Freiburg (dpa/lsw) – Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat Verdi am Dienstag mit zwei kleineren Aktionen in Freiburg und Emmendingen die Proteste gestartet. Rund 200 Beschäftigte der Verwaltung und auch von Kindergärten der Universitätsstadt und Krankenhausmitarbeiter der südbadischen Kreisstadt beteiligten sich an zwei Kundgebungen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Am Mittwoch sollen dann in Friedrichshafen die ersten Warnstreiks stattfinden. Die befristeten Arbeitsniederlegungen sollten Schritt für Schritt ausgeweitet werden.

Am Donnerstag folgen Dienststellen in Ulm und der Region Ludwigsburg, wo in Bietigheim-Bissingen auch erstmals Kindertagesstätten bestreikt werden. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart sollen am Montag gleichfalls Kitas und die Jugendhausgesellschaft in den Warnstreik mit einbezogen werden. Die Vize-Landeschefin von Verdi, Hanna Binder, sagte: «Die Arbeitgeber tragen die Verantwortung dafür, dass wir diesen Tarifkonflikt jetzt im Corona-Herbst austragen müssen.»

Von den bundesweit geführten Tarifgesprächen sind in Baden-Württemberg nach Gewerkschaftsangaben knapp 220 000 Tarifbeschäftigte in den Kommunen betroffen. Die Gewerkschaften fordern 4,8 Prozent mehr Lohn. Den Beschäftigten sollen mindestens 150 Euro mehr pro Monat zugesichert werden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hatten bislang kein Angebot vorgelegt. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.