Erfolgreicher Schockanruf: Falsche Polizeibeamte erbeuten 20.000 Euro

Betrüger gaukeln ihren Opfern vor, Polizeibeamte zu sein, und letztlich machen sie den Angerufenen klar, aus bestimmten Gründen Geld von ihnen zu benötigen.
Betrüger gaukeln ihren Opfern vor, Polizeibeamte zu sein, und letztlich machen sie den Angerufenen klar, aus bestimmten Gründen Geld von ihnen zu benötigen. (Bild: Pixabay)

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Neu-Ulm (pr/le) – Es hört nicht auf. Immer wieder fallen Personen auf dieselben Tricks der Gauner rein. Da können Medien und die Polizei noch so oft warnen, Kriminelle verbreiten mit Schockanrufen Angst und machen Kasse. Dabei werden sie immer dreister. Anfang April machten Betrüger im Bereich Neu-Ulm ebenfalls Beute eines fünfstelligen Geldbetrages.

Aufforderung, das Geld unverzüglich zu bezahlen

Am gestrigen Nachmittag bekam eine 68-Jährige den Telefonanruf eines vermeintlichen Polizeibeamten. Der falsche Polizeibeamte erzählte, dass ihr Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Um eine sofortige Untersuchungshaft für den Sohn abzuwenden, müsste unverzüglich eine Kaution in Höhe von 20.000 Euro bei einem Gericht einbezahlt werden.

So dreist: Angeblicher Sohn stöhnte aus Verzweiflung ins Telefon

Wie das Polizeipräsidium Neu-Ulm mitteilte, stöhnte zur Untermauerung der Lüge danach der angebliche Sohn ins Telefon. Auch eine vermeintliche Rechtsanwältin des Sohnes bestätigte telefonisch die Angaben des falschen Polizeibeamten.

20.000 Euro sind weg

Die 68-Jährige glaubte die fiese Lüge der Betrüger und hob 20.000 Euro bei ihrer Bank ab. Danach begab sie sich in die Nähe des Amtsgerichts Neu-Ulm und parkte dort. Die Täter sagten zu der 68-Jährigen, dass sie das Amtsgericht nicht betreten dürfe, da sie keinen aktuellen PCR-Test habe. Die Frau schöpfte daher keinen Verdacht, als ein Bote zum Parkplatz kam, um das Bargeld abzuholen. Einer der Täter, der sich als Bote ausgab, nahm dann die 20.000 Euro Bargeld von der Frau in Empfang.

Zweifel kamen leider zu spät

Auf der Rückfahrt nach Hause kamen diese jedoch erhebliche Zweifel und sie zeigte den Sachverhalt bei der Polizei an. Nach der Anzeigenaufnahme wurden die weiteren Ermittlungen von der Kriminalpolizei Neu-Ulm übernommen.

Tipps der Polizei: So können Sie sich schützen?

  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge oder Wertgegenstände bitten. Seien Sie bei solchen Forderungen also misstrauisch und beenden Sie das Telefonat.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus.