Erdbeben im Bodenseekreis am Samstag

//Symbolbild von einem Erdbeben in Konstanz 2009// Am Samstag kam es in Salem zu einem Erdbeben.
//Symbolbild von einem Erdbeben in Konstanz 2009// Am Samstag kam es in Salem zu einem Erdbeben. (Bild: picture-alliance/ dpa | Rolf Haid)

Salem/Bodenseekreis (dpi) – Ein Erdbeben hat sich am Samstagabend im Bodenseekreis ereignet. Das Epizentrum lag in Salem. Am Bodensee gibt es eine sehr starke Erdbebenaktivität.

Der Erdbebendienst Südwest veröffentlichte am Sonntag erste Auswertungen zu einem Erdbeben am Bodensee. Bei dem Erdbeben vom Samstag handelte es sich um ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2.3, das sich in rund 20 Kilometern Tiefe ereignete. Das Epizentrum lag in Salem. Zu Verspüren war das Beben jedoch nicht, sagt der Erdbebendienst Südwest. Zeugen berichten von einem Grollen, oder einem rollenden Gewitterdonner, wie man ihn aus den Bergen kennt. In Stockach-Wahlwies spricht ein Zeuge sogar von einer kurzen Erschütterung. Bereits am 17. Februar kam es in Sipplingen (Bodenseekreis) und am 08. Februar in Schlier (Kreis Ravensburg) zu kleineren Erdbeben, die jedoch nicht zu verspüren waren.

2019 ereignete sich am Bodensee in der Nähe von Konstanz erst ein Beben mit der Magnitude von 2,7 und zehn Minuten später mit 3,7. Über 100 Anwohner meldeten sich wegen des Bebens bei der Polizei und der Feuerwehr. Zu Schäden kam es jedoch nicht. Es war damals das größte Beben, das es in den vergangenen Jahren in Süddeutschland gegeben habe, so der Leiter des Landeserdbebendienstes Stefan Stange, gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“. 

Viele Erdbeben in Baden-Württemberg

Erdbeben in Baden-Württemberg, besonders in der Bodenseeregion seien nicht unüblich, heißt es von Seiten des Landeserdbebendienstes. Zu schweren käme es jedoch nur selten: 1917 fand ein kräftiges in Konstanz statt (4,7). 1935 in Bad Saulgau war das Erdbeben mit der Magnitude 5,3 bis 5,8 eines der stärksten je gemessenen Erdbeben im Südwesten. Tausende Häuser wurden teilweise vollständig zerstört. 1976 fanden im Bodensee auf den Gemarkungen von Deutschland und der Schweiz zwei deutlich spürbare Erdbeben statt, dort lag das Epizentrum im See.

1911 war in Albstadt (Zollernalbkreis) das stärkste je im 20. Jahrhundert in Deutschland gemessene Erdbeben. Mit einer Magnitude von 6,1 löste das Beben eine Welle der Zerstörung aus und verletzte dutzende Menschen.