Engagiert, naturverbunden und politisch interessiert: Neue Studie analysiert die Landjugend

Leben die Jugendlichen lieber in der Stadt oder auf dem Land? Eine Studie zeigt klare Ergebnisse.
Leben die Jugendlichen lieber in der Stadt oder auf dem Land? Eine Studie zeigt klare Ergebnisse. (Bild: picture alliance / Zoonar | benis arapovic)

Jetzt wurde eine Studie zur Zufriedenheit der Jugendlichen auf dem Land und in der Stadt veröffentlich. Heraus kamen viele Gemeinsamkeiten aber auch eine Menge Unterschiede.

Was wünschen sich Teenys? Was ist ihnen wichtig? Was wollen sie später arbeiten, welche Hobbys haben sie und wie zufrieden sind sie in ihren Wohnorten. All diese und noch einige Fragen mehr, klärt die Studie „Jugend im Ländlichen Raum Baden-Württembergs“. In den Jahren 2020 und 2021 wurden Jugendliche zu den verschiedensten Themen befragt und die Ergebnisse dieser Befragungen liegen nun vor. Interessant sind nicht nur die Gemeinsamkeiten von Stadt- und Landjugend. Sondern vor allem auch die Unterschiede.

Traumjob Handwerk vs. Büro

So sagt Wolfgang Antes, Geschäftsführer der Jugendstiftung Baden-Württemberg über die Ergebnisse der Studie zum Beispiel: „Die Jugend auf dem Land ist engagierter, politisch interessierter und naturverbundener. Außerdem zeigt sie sich zielstrebig in ihren Berufsvorstellungen und strebt häufiger eine Berufsausbildung an.“ Spannend ist auch der Traumberuf. Auf dem Land sehen viel mehr Jugendliche ihre berufliche Zukunft im Handwerk, als das bei Städtern der Fall ist. Die gehen lieber in die Verwaltung, den IT-Bereich oder ins Büro.

Das Dorf als attraktiver Wohnort auch für „Stadtkinder“

Die Vorstellungen zum Wohnort gehen weniger stark auseinander. „Viele Jugendliche können sich vorstellen, später einmal in einem Dorf zu wohnen. Ganze 40 Prozent der Befragten gaben dies an, unter denjenigen, die heute schon im Ländlichen Raum wohnen, sogar 42 Prozent. Damit die damit verbundenen Erwartungen auch in Erfüllung geht, müssen wir auf allen politischen Ebenen die Belange junger Menschen bewusst in den Blick nehmen. Die Ergebnisse aus der Jugendstudie bieten eine gute Grundlage, um jugendgemäße Lösungsansätze für ein attraktives Leben auf dem Land zu entwickeln“, so Minister Peter Hauk.

Das wünschen sich Teenys von ihrem Wohnort

„Die Belange junger Menschen“. Was kryptisch klingt, sind einfache Dinge. Die Befragten zwischen 12 und 18 Jahren wünschen sich Treffpunkte, eine gute Verkehrsanbindung (diesen Punkt bemängeln „Landkinder“ eher als „Stadtkinder“), eine ordentliche Internetverbindung und gute Einkaufsmöglichkeiten. Insgesamt sind die meisten Jugendlichen aber ziemlich glücklich mit ihrem Wohnort. 90 Prozent der Landkinder sind zufrieden mit ihrem Wohnort, in der Stadt sind es 93 Prozent. Damit die Jugend im Ländlichen Raum mindestens genau so froh mit ihrem Wohnort wird, wird an vielen Maßnahmen im Hintergrund getüftelt. Und wenn Dinge wie ein anständiges Netz und eine Busverbindung in den Nachbarort dazu führen, dass Dorfkinder im doppelten Sinn mobiler werden, können sich bald noch mehr Jugendliche ein Leben auf dem Land vorstellen.

Zu den ausführlichen Ergebnissen der Studie „Jugend im Ländlichen Raum Baden-Württembergs“ gelangen sie hier.