Engagement für eine offene und bunte Stadtgesellschaft

Seit Mitte Juli ist Caritas-Mitarbeiterin Tonia Wild Koordinatorin für interkulturelles Ehrenamt im Integrationszentrum Weingarten.
Seit Mitte Juli ist Caritas-Mitarbeiterin Tonia Wild Koordinatorin für interkulturelles Ehrenamt im Integrationszentrum Weingarten. (Bild: Caritas)

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Tonia Wild ist Ansprechpartnerin in der Anlaufstelle für interkulturelles Ehrenamt der Caritas Bodensee-Oberschwaben im Integrationszentrum Weingarten

Weingarten – Eine Stadtkultur, die von Offenheit, Begegnung, Respekt und Toleranz geprägt ist, entsteht nicht von allein und ist nur mit Unterstützung engagierter Bürger*innen möglich. Die Anlaufstelle für interkulturelles Ehrenamt der Caritas Bodensee-Oberschwaben im Integrationszentrum Weingarten unterstützt in Kooperation mit der Stadt Weingarten und den Kirchengemeinden  Bürger*innen, die sich im Sinne einer inklusiven Stadtgesellschaft in den Bereichen Integration und interkulturelle Begegnung bereits engagieren oder es in Zukunft tun möchten. „Stadtkultur, Nachbarschaft und Gemeinwesen leben vom freiwilligen Engagement“, sagt Tonia Wild. „Auf der einen Seite ist es unabdingbar für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und den sozialen Zusammenhalt. Auf der anderen Seite fördert es gesellschaftliche Teilhabe und interkulturelle Lern- und Öffnungsanstöße.“ Mitte Juli hat sie im Integrationszentrum als Koordinatorin für interkulturelles Ehrenamt die Nachfolge von Katrin Tenhumberg angetreten.

Tonia Wild ist in Weingarten aufgewachsen und kennt die Region. In ihre neue Tätigkeit bringt sie vielfältige Qualifikationen und Erfahrungen aus abwechslungsreichen beruflichen Stationen mit ein. Die 31-Jährige absolvierte nach ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau ein Bachelorstudium Public Management Schwerpunkt Zivilgesellschaft sowie ein Masterstudium Internationale Entwicklung mit einem Forschungsseminar in Kooperation mit einer Projektschule, welche geflüchteten jungen Erwachsenen, für die keine Schulpflicht mehr besteht, einen Pflichtschulabschlusses ermöglicht. Im Rahmen eines Praktikums bei einer kulturellen Kinder- und Jugendstiftung in El Alto, Bolivien, beschäftigte sie sich zudem mit den Themen Empowerment, Dekolonialisierung, Identitätsfindung und Stärkung des nationalen Freiwilligendienstes. „Von all diesen Erfahrungen profitiere ich“, sagt sie.

Jetzt unterstützt sie unter anderem freiwillig Engagierte in der Begleitung von Geflüchteten und Migrant*innen und koordiniert Aufgaben, Angebote und Projekte ehrenamtlicher Einsätze. „Ich versuche, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit das vielseitige Engagement auch dort ankommt, wo Menschen es brauchen“, so Tonia Wild. Sie weiß, dass dieser Anspruch eine stetige Weiterentwicklung bestehender Strukturen sowie eine effektive Netzwerkarbeit in dynamischen Prozessen erfordert. Antriebsmotor ist für sie nicht zuletzt ihre Überzeugung, dass Menschen in Beziehungen ein Zuhause finden und dort ihre Potenziale entfalten können. Darüber hinaus sieht Tonia Wild es als ihre Aufgabe an, Qualifizierungs- und Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche weiterzuentwickeln und das ehrenamtliche Engagement in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen – „als Zeichen der Wertschätzung und als Beispiel für Solidarität und gelebten Gemeinschaftssinn“. Aktuell engagieren sich in Kooperation mit dem Integrationszentrum Weingarten ungefähr 120 Menschen in unterschiedlicher Art und Weise: Hausaufgabenbetreuung für Grundschulkinder, Nachhilfe für Auszubildende, Sprachlerngruppen, Begleitfahrten, Verteilung von Sachspenden, offene Kreativangebote und Projektbegleitungen, um nur einige zu nennen.

Auch wenn die Corona-Pandemie derzeit persönliche Begegnungen erschwert, hofft Tonia Wild auf viele Bürger*innen, die – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, Geschlecht, Alter, Hautfarbe, körperlicher Verfassung oder finanziellem Status – mit der Anlaufstelle für interkulturelles Ehrenamt in Kontakt bleiben oder Kontakt aufnehmen, um ihre vielfältigen Erfahrungen und Ideen mit einzubringen und sich so an der Gestaltung einer offenen, respektvollen und toleranten Stadtkultur in Weingarten zu beteiligen. „Gerade während dieser besonderen Zeiten sind viele Menschen vermehrt auf Unterstützung angewiesen“, berichtet Tonia Wild. Zum Beispiel sind viele Hilfesuchenden aktuell verstärkt mit Antragsstellungen konfrontiert – ein enormer bürokratischer Aufwand inklusive Sprach- und Verständnisproblemen. Die Caritas sucht aus diesem Anlass Menschen, die regelmäßig bei Antragsstellungen unterstützen. Neben den vielen Beratungsfachdiensten der Caritas Bodensee-Oberschwaben entlastet diese Art von Hilfe die betroffenen Personen bedeutend.

Kontakt (nach vorheriger Terminvereinbarung): Tonia Wild, Anlaufstelle für interkulturelles Ehrenamt, Caritas Bodensee-Oberschwaben, Integrationszentrum Weingarten (Liebfrauenstraße 25), Telefon 0751 999234-13, [email protected], www.caritas-bodensee-oberschwaben.de.

Caritas Bodensee-Oberschwaben