Energetische Sanierung und Erweiterung des Hohenzollern-Gymnasiums abgeschlossen

v.l.n.r.: MdL Andrea Bogner-Unden, Heinz Schwichtenberger (Ingenieurbüro für Elektrotechnik Dipl.-Ing. (FH) Karl Hiestand), Schülersprecher David Richter, Roland Knaus (ibp knauszentner Ing.- GmbH), Schülersprecherin Scarlett Voth, Achim Pfaus (Heribert Pfaus und Partner – Freie Architekten und Stadtplaner), Schulleiter Martin Hoffmann, Bürgermeister Dr. Marcus Ehm
v.l.n.r.: MdL Andrea Bogner-Unden, Heinz Schwichtenberger (Ingenieurbüro für Elektrotechnik Dipl.-Ing. (FH) Karl Hiestand), Schülersprecher David Richter, Roland Knaus (ibp knauszentner Ing.- GmbH), Schülersprecherin Scarlett Voth, Achim Pfaus (Heribert Pfaus und Partner – Freie Architekten und Stadtplaner), Schulleiter Martin Hoffmann, Bürgermeister Dr. Marcus Ehm (Bild: Stadt Sigmaringen)

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Nach dreijähriger Bauzeit ist die energetische Sanierung und Erweiterung des Hohenzollern-Gymnasiums abgeschlossen. Die Arbeiten an dem im Jahr 1974 errichteten Gebäude wurden in drei Bauabschnitten im laufenden Betrieb durchgeführt. Pandemiebedingt fand die feierliche Gebäudeübergabe nach erfolgter Sanierung und Erweiterung am 22. Oktober 2022 im Rahmen des Schulfestes statt.

Durch den Umbau des Untergeschosses gewinnt das Hohenzollern-Gymnasium vier neue Unterrichträume mit zwei Nebenräumen für die Lernzone Kunst und eine neue Pausenhalle. Im Erdgeschoss wurden die große Eingangshalle, der Mensabereich und die Haupteingänge inklusive des überdachten Eingangsbereichs saniert. Der naturwissenschaftliche Bereich wurde neu strukturiert und ein Raum für die Schülermitverantwortung, ein Lagerraum für NWT-Unterricht sowie je ein neuer Raum für den Beratungslehrer und die Schulsozialarbeit eingerichtet. Zudem wurde der Medienbereich zum Ganztagesbereich umgebaut und der Lehrerbereich inklusive Konferenzraum modernisiert.

Durch den Abbruch des östlichen Klassenzimmers und den Abschluss zum Erdgeschoss durch einen Glasboden entstand im Obergeschoss eine große offene Lernzone. Der mittlere Bereich zwischen beiden Treppenaufgängen wurde in fünf Unterrichtsräume, eine Bibliothek und die mittlere Lernzone umgebaut. Im Anschluss folgt die westliche Lernzone mit einem weiteren Kleingruppenraum. 

Neben einer vollständigen Fassadensanierung wurden brandschutz- und schallschutztechnische Anpassungen vorgenommen, die Heizzentrale, die Raumheizflächen, die beiden Lüftungszentralen, die Beleuchtung und die Ausstattung der naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume erneuert sowie eine neue Zuluftkühlung, ein neuer Blitzschutz, eine Brandmeldeanlage sowie ein Türmanagementsystem installiert.

Im Zuge der Sanierung der Beleuchtung wurde die komplette Beleuchtungsanlage erneuert. Hierzu wurden die alten Leuchtkörper durch neue hocheffiziente LED-Leuchten ersetzt. Die Steuerung erfolgt durch Tageslichtsensoren und präsenzabhängiger Regelung. Diese Maßnahme führt zu einer CO2-Einsparung von 565 Tonnen über eine Lebensdauer von 20 Jahren.

Aufgrund der hohen Betriebskosten und der Ineffizienz waren die drei Lüftungsanlagen in den vergangenen Jahren nur teilweise in Betrieb. Diese wurden durch neue Zu- und Abluftanlagen ersetzt. Die eingesetzte Technologie entspricht dem derzeitigen Stand der Technik. Die Wärmerückgewinnung erfolgt dabei über ein hocheffizientes Kreislauf- Verbund-System, ergänzt wird die Anlage durch eine Mess-/Steuer- und Regeltechnik. Diese Maßnahme für zu einer CO2-Einsparung von 2541 Tonnen über eine Lebensdauer von 20 Jahren.

Die Kosten der Maßnahmen belaufen sich insgesamt auf ca. 11 Mio. Euro. Die energetische Gebäudesanierung wurde durch öffentliche Zuschussmittel aus dem Programm der Bundesregierung „Wir fördern kommunale Investitionen“ gefördert. Die Sanierung der Beleuchtungsanlage und Lüftungszentralen erhielt Zuwendungen aus dem Programm „Nationale Klimaschutzinitiative“ des Bundesumweltministeriums.

Kein Schüler ist gleich. Begabungen und Lernvoraussetzungen können sehr unterschiedlich sein. Moderner Unterricht muss daher differenzieren und individuell fördern. Wie kann ein solches Lernen im Rahmen traditioneller gymnasialer Strukturen am besten umgesetzt werden?

Die Antwort des Hohenzollern-Gymnasiums auf diese Frage greift eine der Stärken des Gymnasiums, die klare Fachorientierung auf, und überträgt diese konsequent auf den Raumplan der Schule. An die Stelle des „Klassenzimmers“ tritt das Fachraumprinzip: Die ganze Schule ist in Fachbereichen organisiert, die mit ihrer jeweiligen hochwertigen, am jeweiligen Fach orientierten Ausstattung einen optimalen Rahmen für einen fachgerechten, zeitgemäßen und schülernahen Unterricht bieten. Eine flexible Möblierung ermöglicht den unkomplizierten Wechsel zwischen verschiedenen Lernarrangements.

Neu ist die Schaffung von fünf „Multifunktionalen Lernbereichen“ (MufuLe). Diese sind so ausgestattet, dass Schülerinnen und Schüler hier allein oder in Kleingruppen selbstständig arbeiten können. Natürlich stehen diese Bereiche auch für den Unterricht zur Verfügung. Der Lehrkraft bietet sich so ein stark erweiterter Handlungs- und Methodenspielraum: Neben dem „klassischen“ Unterricht bieten sich viele Möglichkeiten, den Schüler*innen individuelle und differenzierte Angebote zu machen.

Auch wenn die Kreidetafel immer noch ihre Berechtigung hat: Moderner Unterricht findet heute selbstverständlich auch digital statt. Durch das flächendeckende WLAN an der Schule ist es möglich, überall mit einem digitalen Endgerät zu arbeiten. Alle Unterrichtsräume sind mit Laptop, interaktiver Tafel und Dokumentenkamera ausgestattet. Eine Zuschaltung von Schülern in den Unterricht ist durch das Lernmanagementsystem Moodle kein Problem.

Weil es manchmal aber wichtig ist, Informationen auch „mit den Händen zu begreifen“, bildet die neue großzügige Bibliothek das Herz der Schule. Hier befinden sich noch weitere Einzelarbeitsplätze. Neu und ansprechend gestaltet ist auch der Aufenthaltsbereich für die Mittagspause, denn Schule ist nicht nur Lern-, sondern auch Lebensraum. Daher war es uns ein besonderes Anliegen, dass die Schule durch die energetische Sanierung auch einen Anteil am Klimaschutz und damit an der Rettung unseres Planeten beitragen kann.

Das Hohenzollern-Gymnasium ist damit sicher zukunftsfähig und für die Herausforderungen der kommenden Jahre sehr gut aufgestellt.

Im Rahmen des Schulfests am vergangenen Samstag, 22. Oktober 2022 wurde das Gebäude nun offiziell wieder zurück an die Schulleitung und die Schülerinnen und Schüler übergeben. Bürgermeister Dr. Marcus Ehm bedankte sich bei allen Projektbeteiligten für die gute und zielgerichtete Sanierung während des laufenden Schulbetriebs. Schulleiter Martin Hoffmann sowie die Schülersprecher Scarlett Voth und David Richter bedankten sich für die wertvolle Investition und die erfolgte Sanierung und Erweiterung.

„Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals ausdrücklich bei allen Projektbeteiligten für die reibungslose Umsetzung, dem Gemeinderat für beschlussfassende Wegweisung und den Fördergebern für die finanzielle Unterstützung“, so die Stadt Sigmaringen abschließend.

(Pressemitteilung: Stadt Sigmaringen)