Amsterdam/Bukarest/Kopenhagen (dab) – Am Donnerstag sahen die Fans drei Siege der jeweils favorisierten Mannschaften: Während zunächst Nordmazedonien das Nachsehen gegen die Ukraine hatte und Dänemark trotz Führung gegen Belgien als Verlierer vom Platz ging, musste sich auch Österreich eingestehen, dass die Niederlande eine Nummer zu groß an diesem Tag war.
Ukraine – Nordmazedonien
Das Nachmittags-Spiel zwischen der Ukraine und dem Außenseiter Nordmazedonien gestaltete sich spannender, als im Vorfeld erwartet. Das Team von Chefcoach Andriy Shevchenko ging durch Andrey Yarmolenko erwartungsgemäß in Führung (29.) und baute den Vorsprung noch vor der Pause durch Roman Yaremchuk aus. Damit trafen für die Ukraine die selben Spieler wie am ersten Spieltag. Doch es wurde noch einmal spannend, denn in der 57. Minute verwandelte Ezgjan Alioski im Nachschuss einen Foulelfmeter für den EM-Debütanten. Zehn Minuten vor dem Abpfiff gab es den zweiten Strafstoß der Partie, Ruslan Malinovskyi für Ruhe im Lager der Ukrainer sorgen können – doch seinen Schuss wehrte Daniel Avramovski gekonnt ab. Der Favorit brachte das Ergebnis schließlich über die Zeit und kann nun gegen Österreich am Montag aus eigener Kraft das Achtelfinale erreichen.
Niederlande – Österreich
Die Niederlande stehen nach dem 2:0-Erfolg gegen Österreich als Sieger der Gruppe C fest. Schon nach zehn Minuten sorgte David Alaba für ein Foulspiel im eigenen Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Memphis Depay sicher. Auch danach blieben die Gastgeber in der Amsterdamer Johan-Cruyff-Arena das stärkere Team. Es sollte allerdings bis zur 67. Minute dauern, ehe Österreichs Abwehr die Abseitsfalle misslang und dadurch der kurz zuvor eingewechselte Donyell Malen frei vor dem Tor der Alpenrepublik auftauchte. Clever legte er den Ball auf Denzel Dumfries vor dem Tor quer und dieser sicherte mit seinem zweiten Turniertreffer den Sieg von „Oranje“. Das Team von Österreichs Coach Franco Foda muss somit Zittern – bei einer Niederlage droht das vorzeitige Aus.
Dänemark – Belgien
In der Gruppe B empfing Dänemark in Kopenhagen einen Titelfavoriten am frühen Abend: Die Belgier hatten am ersten Spieltag deutlich gegen Russland gewonnen und am Donnerstag zu Spielbeginn Weltklasse-Akteure wie Kevin De Bruyne, Eden Hazard oder Axel Witsel auf der Bank. Das zeigt die Breite an Qualität, die Cheftrainer Roberto Martinez zur Verfügung steht. Nach zwei Minuten nützte diese jedoch auch nichts, denn Dänemark startete furios in die Anfangsphase und ging bereits nach zwei Minuten durch den Leipziger Yussuf Poulsen in Führung. Zuvor hatte das gesamte Stadion mit einem metergroßen Trikot vor dem Anpfiff sowie einem einminütigen Applaus in der zehnten Minute, als das Spiel kurz unterbrochen wurde, dem am Samstag kollabierten und mittlerweile auf dem Weg der Besserung befindlichen Dänen Christian Eriksen Genesungswünsche gesendet.
Mit zunehmender Spieldauer wurde Belgien dann jedoch immer stärker und führte Dänemark mit schnellem Kurzpassspiel in die Irre. In der zweiten Halbzeit führten zwei dieser Kombinationen zu sehenswert herausgespielten Treffern: Nach dem Gladbacher Thorgan Hazard (55.) traf der genesene De Bruyne nach seiner Einwechslung in der 70. Minute zum 2:1-Sieg. Zuvor hatte der Mittelfeldmotor bereits den Ausgleich vorbereitet und den Einzug seiner Mannschaft in die K.o.-Runde auf den Weg gebracht.