Ellhofen: Einsatz für mehr Artenvielfalt

Ellhofen: Einsatz für mehr Artenvielfalt
Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. (Bild: Julia Greulich)

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Weiler-Simmerberg setzt sich im NATÜRLICH BAYERN Projekt des Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Vielfalt Ellhofen für mehr Artenvielfalt auf kommunalen Grünflächen ein.

Mit dem Projekt „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“ des Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) sollen Insekten wieder mehr Nahrung auf kommunalen Grünflächen im Landkreis finden. Das Projekt ist Teil der bayernweiten Initiative „NATÜRLICH BAYERN – insektenreiche Lebensräume“.

Durch angepasste Pflegemaßnahmen und die Förderung gebietsheimischer Pflanzen sollen in den nächsten Jahren artenreiche Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten geschaffen werden. Der Markt Weiler-Simmerberg ist eine der neun Kommunen im Landkreis, die sich am Projekt des LPV beteiligt.

Kommunale Grünflächen werden oft häufig gemäht. Doch ist eine häufige Mahd oft nicht notwendig, da sie kaum betreten werden. Christine Mühler, aus der Arbeitsgruppe Vielfalt Ellhofen hat mit Bürgermeister Tobias Paintner Flächen für das NATÜRLICH BAYERN Projekt ausgewählt. Sie sollen künftig nur noch zwei Mal pro Jahr gemäht werden.

Durch eine seltenere aber auch spätere Mahd ab etwa Mitte Juni bleibt den Pflanzen mehr Zeit um Samen zu bilden. So kann ihr Fortbestehen gesichert werden. Zudem bieten die Pflanzenstängel und Blüten Lebensraum und Nahrung für viele Insekten. Bei der Mahd sollte auf Mulcher oder Rasenmäher, die fast alle Lebewesen töten, verzichtet werden. Viel besser für die ökologische und somit schonende Grünflächenpflege eignet sich ein Doppelmesserbalken-Mähwerk.

Das Mahdgut sollte im besten Fall abtransportiert und auf eine Düngung verzichtet werden. Somit werden der Fläche Nährstoffe entzogen und das Wachstum von Gräser wird verringert. Dadurch gelangt mehr Licht auf den Boden. „Viele Kräuter, wie beispielsweise der Wiesen-Salbei, brauchen viel Licht, um überhaupt keimen zu können. Wenn das Mahdgut entfernt wird und Nährstoffe entzogen werden, können Kräuter besser wachsen.“ erklärt Julia Greulich die zuständige Projektmanagerin des LPV. Die Vielfalt an Blütenfarben und -formen ist wichtig, da viele Insekten auf eine bestimmte heimische Pflanze oder Blütenform spezialisiert sind.

Beispielsweise sollen im Gemeindegebiet die neugestalteten Flächen am Sportplatz in Simmerberg mit gebietseigenem Saatgut angesät bzw. angereichert werden. Dieses Saatgut stammt größtenteils von artenreichen Wiesen im Landkreis und wurde mit einer speziellen Bürstmaschine geerntet. Projektschilder weisen auf das Vorhaben hin.

(Pressemitteilung: Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V.)