Eisenmann wirbt um Verständnis: «Das Tempo macht Corona»

Eisenmann wirbt um Verständnis: «Das Tempo macht Corona»
Susanne Eisenmann (CDU) trägt eine FFP2-Maske (Marijan Murat/dpa-Pool/dpa/Archivbild)

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Stuttgart (dpa/lsw) – Nach dem Ausbruch einer Coronavirus-Mutation in einer Kita in Freiburg und dem Verzicht auf eine frühere Öffnung von Kitas und Grundschulen im Land hat Kultusministerin Susanne Eisenmann um Verständnis bei den Schulleitungen geworben. «Wir gehen davon aus, dass wir noch gemeinsam Geduld brauchen», sagte die CDU-Politikerin am Freitag bei einer Online-Tagung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Es werde noch Wochen dauern, bis die von allen gewünschte Normalität zurückkehre. «Das Tempo macht Corona – und nicht wir», sagte Eisenmann.

Am Vortag hatte die grün-schwarze Landesregierung entschieden, wegen der Mutation in einer Freiburger Kita auf eine frühere Öffnung von Kitas und Grundschulen im Land zu verzichten. Kitas und Grundschulen bleiben zunächst bis nach den Faschingsferien, also bis zum 21. Februar, geschlossen.

Eisenmann hatte kurz vor der Entscheidung auf den Verzicht noch gewarnt, «vorschnelle Konsequenzen» aus dem Freiburger Fall zu ziehen. Die CDU-Spitzenkandidatin zur Landtagswahl am 14. März hatte massiv auf eine Öffnung zum 1. Februar gedrungen. Auch bei der GEW betonte sie erneut die Vorteile eines Präsenzunterrichts, sofern die Infektionszahlen dies zuließen. «Je mehr Präsenz, desto besser», sagte sie. Die Begeisterung für das aufwendige System des Wechselunterrichts an Schulen könne sie nicht nachvollziehen.

Eisenmann wollte Kitas und Grundschulen im Sinne der Kinder eigentlich schon nach den Weihnachtsferien öffnen – «unabhängig von den Inzidenzen». Eine Öffnung war dann noch einmal für den 18. Januar angedacht, doch diese hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wegen zu hoher Infektionszahlen verhindert.