Einweihung Grabfeld für Schmetterlingskinder

Auf dem Aulendorfer Friedhof fand die Einweihung des neu geschaffenen Grabfelds für Schmetterlingskinder statt.
Auf dem Aulendorfer Friedhof fand die Einweihung des neu geschaffenen Grabfelds für Schmetterlingskinder statt. (Bild: Friedhofsverwaltung/Stadt Aulendorf)

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Aulendorf – Schmetterlings- oder Sternenkinder sind Kinder, die es nicht ins Leben geschafft haben. Dies sind Tot- oder Fehlgeburten, aber auch Kinder, die kurz nach der Geburt versterben.

Letzten Freitag fand auf dem Aulendorfer Friedhof die Einweihung des neu geschaffenen Grabfelds für diese Schmetterlingskinder statt.

Coronabedingt im kleinen Rahmen begrüßte Herr Bürgermeister Matthias Burth die geladenen Gäste und dankte denen unter ihnen, die an der Planung und Herstellung des Grabfelds beteiligt waren. Angefangen bei der Idee durch die örtliche Selbsthilfegruppe „Leere Wiege“, vertreten durch Frau Cordula Hermann und Herrn Diakon Willy Schillinger, über die Planung in der Friedhofsverwaltung, unterstützt durch den Friedhofsberater Joachim Ebinger, bis hin zu Gestaltungsarbeiten wie z.B. die Pflasterarbeiten durch den Friedhofsmitarbeiter Sahit Krasniqi und natürlich das Denkmal selbst vom Steinbildhauerbetrieb Geier & Huber.

Als einen Ort der Begegnung und Hoffnung segnete Herr Pfarrer Anantham Antony von der Katholischen Kirchengemeinde St. Martin auch im Namen der Evangelischen Thomas-Kirchengemeinde das Grabfeld.

Herr Diakon Willy Schillinger: Vertreter der örtliche Selbsthilfegruppe „Leere Wiege“.
Herr Diakon Willy Schillinger: Vertreter der örtliche Selbsthilfegruppe „Leere Wiege“. (Bild: Friedhofsverwaltung/Stadt Aulendorf)

Herr Diakon Schillinger wünschte, dass dieses Grabfeld die Lebenden mit den Toten und den Trauernden untereinander verbinden solle und zugleich Gedenkstätte für alle Kinder sei, die nicht bestattet worden sind.

Auf Anregung der Selbsthilfegruppe „Leere Wiege“ und aus dem Gemeinderat begann die Stadtverwaltung vor einem Jahr mit der Planung des Grabfelds. Man suchte auf dem Friedhof einen würdigen Platz, um für betroffene Aulendorfer Familien einen Bestattungs- und Erinnerungsort zu schaffen.

Da in den letzten Jahren viele alte Familiengräber abgeräumt wurden, fand sich im neuen Friedhofsteil ein schöner Flecken unter Bäumen am Wall zur Stichstraße Riedweg. Abgegrenzt durch eine Hecke steht nun eine zwei Meter hohe hellgelbe Stele, die den Schmetterlingen den Weg in den Himmel weist. Eine Bank sowie neun Sitzblöcke laden zum Verweilen ein.

24 Grabstellen sind auf dem Grabfeld geplant.
24 Grabstellen sind auf dem Grabfeld geplant. (Bild: Friedhofsverwaltung/Stadt Aulendorf)

Bei der Planung des Grabfelds waren der Stadt Aulendorf Regionalität sowie soziale Gesichtspunkte zwei große Anliegen. Den Zuschlag für das Denkmal bekamen der Steinmetz Robert Huber aus Aulendorf und der Steinbildhauermeister René Geiger aus Lindau, die für die Herstellung Jurakalk von der Schwäbischen Alb verwendeten. Die Sitzbank, wie auch sämtliche in letzter Zeit neu beschafften Bänke, stammt aus der Werkstatt für behinderte Menschen „Westeifel Werke“, Gerolstein und ist FSC-zertifiziert.

24 Grabstellen sind auf dem Grabfeld geplant. Darunter Gräber für Urnen und auch für Särge. Eine Kennzeichnung ist nicht vorgesehen, es kann jedoch ein selbstgestalteter Stein am Denkmal niedergelegt werden.

Auf Nutzungsgebühren will die Stadt bei dieser Grabart bewusst verzichten, es fallen lediglich die Kosten der Bestattung/Beisetzung an.

Bei Fragen zum Schmetterlingsgrabfeld oder sonstige Fragen zum Friedhof dürfen Sie sich gerne an Frau Sieglinde Koch (Tel. 07525/934-107, e-mail: [email protected]) wenden.

(Pressemitteilung: Friedhofsverwaltung Aulendorf)