Über 10 Prozent Rückgang Einkaufstourismus hat für die Schweizer an Bedeutung verloren

Gute Ware für weniger Geld ist noch immer das Hauptmotiv für den Einkaufstourismus. Die hohe Inflation im Ausland schreckt jedoch ab.
Gute Ware für weniger Geld ist noch immer das Hauptmotiv für den Einkaufstourismus. Die hohe Inflation im Ausland schreckt jedoch ab. (Bild: picture alliance/dpa | Christophe Gateau)

Laut einer Langzeitstudie der Uni St. Gallen gehen Schweizer immer weniger im benachbarten Ausland einkaufen. Im Zentrum der Studie stehen die fünf Branchen Lebensmittel, Drogerie, Bekleidung, Sport und Einrichtung.

Um mehr als 10 Prozent gesunken

Der Einkauf in stationären Geschäften im Ausland entwickelt sich rückläufig. Er ist seit 2017 über alle Branchen um mehr als 10% gesunken. So ist der durchschnittliche Betrag pro Einkauf in Geschäften im Ausland von 246 CHF auf 216 CHF gefallen. Dazu kommt, dass seltener im Ausland eingekauft wird, nämlich nur noch 4.8 Mal. Auch das ist ein Rückgang gegenüber 2017, damals lag die Einkaufshäufigkeit noch bei 5.2 Mal.

Hohe Inflation im Ausland schreckt ab

Gute Ware für weniger Geld ist noch immer das Hauptmotiv für den Einkaufstourismus. Die hohe Inflation im Ausland schreckt jedoch ab. So bewirkt die inflationsbedingte Preissteigerung im benachbarten Ausland bei jedem fünften Einkaufsgast ein Umdenken. Viele kaufen wieder verstärkt in der Schweiz ein. 

Aufwändige Zollabfertigung

Die geforderte Beschränkung der Mehrwertsteuererstattung auf Einkäufe bis 50 CHF könnte den stationären Einkaufstourismus im grenznahen Ausland durchschnittlich um 32.6% reduzieren. Die Einführung einer Freigrenze von 50 CHF würde somit zu einer Reduktion des Einkaufstourismus im Umfang von 2.27 Mrd. CHF führen. Von den vielen weiteren Hindernissen, wie z.B. Wartezeiten an den Grenzen, überfüllte Züge oder die Gefahr, Freunde und Bekannte zu treffen, kritisieren Einkaufstouristen insbesondere die aufwändige Zollabfertigung.

Für die Studie der Uni St. Gallen wurden rund 3.000 Einkaufstouristen befragt. Infos: Langzeitstudie „Einkaufstourismus“ vom Forschungszentrum für Handelsmanagement an der Universität St.Gallen (IRM-HSG).