„Eine Formalie in Kiew“ – Autor Dmitrij Kapitelman liest in Ravensburg

Autor Dmitrij Kapitelman bei einer Lesung in Leipzig.
Autor Dmitrij Kapitelman bei einer Lesung in Leipzig. (Bild: PUNCTUM/Alexander Schmidt)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Ravensburg (pr/le) – Der ukrainisch-deutsche Schriftsteller Dmitrij Kapitelman liest am Donnerstag, 14. Juli, im Hof des Wirtschaftsmuseums aus seinem Familienroman „Eine Formalie in Kiew“. Moderiert wird die Veranstaltung, die durch den Ukrainekonflikt eine ganz unerwartete Aktualität erfahren hat, von der Journalistin Andrea Reidt.

Mit bittersüßem Humor

In seinem Roman, für den er im Jahr 2021 mit dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde, erzählt Kapitelman die Geschichte einer Familie, die einst voller Hoffnung aus der Ukraine nach Deutschland zog, um dort ein neues Leben zu beginnen. Mit scharfsinnigen Beobachtungen und bittersüßem Humor schildert der Sohn seinen stoischen Versuch, Deutscher zu werden – immerhin kann er besser sächseln als die Beamtin, bei der er den deutschen Pass beantragt.

Schicksalhafte Wege

Doch gegen die deutsche Bürokratie hilft das nicht: Für seine Einbürgerung braucht der Sohn eine Beglaubigung aus Kiew. Er reist also in seine Geburtsstadt, mit der ihn nichts weiter verbindet als schöne Kindheitserinnerungen. Doch ausgerechnet dort führt das Schicksal die inzwischen stark zerstrittene Familie wieder zusammen.

Durch den Krieg in der Ukraine haben die darin verarbeiteten Themen – die Flucht aus dem eigenen Land, der Verlust der Heimat, die Frage nach der kulturellen Zugehörigkeit – auf unerwartete Weise eine ganz neue Aktualität und auch Tragik bekommen. „Ich weiß nicht, ob ich Kiew je wiedersehen werde. Und was dann noch übrig sein wird von dem, was es einst war“, schrieb Kapitelmann kürzlich in einem Text für den WDR.

Eintritt ist für Geflüchtete aus der Ukraine

Auf Einladung der Stiftung Ravensburger Verlag, der Buchhandlung RavensBuch und des Wirtschaftsmuseums Ravensburg kommt der Autor nun nach Oberschwaben. Im anschließenden Gespräch mit der Journalistin Andrea Reidt wird es auch um den Krieg in dem Land gehen, aus dem Kapitelman einst mit seiner Familie emigrierte. Die Eintrittsgelder der Veranstaltung gehen an die Hilfsorganisation „Power-Bridge Oberschwaben“, die Spenden für die Ukraine sammelt und Geflüchtete unterstützt.

Karten gibt es bei Osiander/RavensBuch oder unter www.reservix.de

(Quelle: Stiftung Ravensburger)