„Ein Zeichen der Präsenz“: Erster Schultag für die Bischof-Ulrich-Realschule Augsburg

Bischof Dr. Bertram Meier beim Festgottesdienst zur Eröffnung der Bischof-Ulrich-Realschule Augsburg
Bischof Dr. Bertram Meier beim Festgottesdienst zur Eröffnung der Bischof-Ulrich-Realschule Augsburg (Bild: Julian Schmidt / pba)

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Augsburg (pba) – Mit einem Festgottesdienst hat der Bischof von Augsburg Dr. Bertram Meier heute das Schuljahr 2020/21 für die Bischof-Ulrich-Realschule Augsburg eingeleitet. Die Schule gehört zum Schulwerk der Diözese Augsburg und wurde im Mai dieses Jahres für 18,35 Millionen Euro aus dem Schulportfolio der mittlerweile aufgelösten Hermann-Schmid-Akademie übernommen.

In einem kurzen Grußwort zu Beginn der Messe sprach der Direktor des Schulwerks Peter Kosak von einem langen Weg, der dieser Feier vorausgegangen sei. Die Übernahme der Realschule durch das Schulwerk sei keine Selbstverständlichkeit gewesen, sondern habe viel Arbeit erfordert. Dem schloss sich Bischof Bertram an: Nach intensiven Bemühungen um die Zukunft der Schule freue er sich als Vorsitzender des Schulwerk-Stiftungsrates und als Bischof, den „Startschuss“ geben zu können. Dabei sprach er auch den zahlreichen Menschen und Institutionen, ohne die der Neuanfang der Schule nicht möglich gewesen wäre, seinen ausdrücklichen Dank aus.

Das Bistum habe viele Verhandlungen führen und einiges an Geld investieren müssen, um eine neue Schule eröffnen zu können. „Das ist auch für mich etwas ganz Besonderes“, sagte Bischof Bertram den Schülern und Schülerinnen der zwei fünften Klassen in seiner Predigt. Für ihn sei eine Schule auch so etwas wie eine große Gärtnerei, erklärte er und bezog sich dabei auf das Gleichnis Jesu vom Samenkorn: „Wir fangen an, ganz klein mit Samenkörnern. Das ist die Bedeutung einer Schule heute: eine Gärtnerei, wo ausgesät wird. Und ihr dürft dabei sein in dieser Gärtnerei, die Schule heißt!“

Dabei sei die Bischof-Ulrich-Realschule nicht als „Rekrutierungsanstalt“ oder „Missionszentrum“ zu verstehen; stattdessen sei es ihre Aufgabe, neben der schulischen Lehre auch die „Samenkörner des Wortes Gottes“ anzubieten. Dabei sehe er sich auch selbst in der Pflicht: „Ein Bischof ist ein Hirte: Einer, der dafür sorgt, dass immer genügend Samenkörner da sind“, sagte er und verwies dabei auf den heiligen Bischof Ulrich, der der Schule auch als neuer Namensgeber dient. Ihm sei besonders die Bildung der Kinder und Jugendlichen wichtig gewesen. Abschließend äußerte Bischof Bertram noch einen Wunsch: „Dass aus dieser neuen Schule – durchaus ein Experiment – eine echte Gemeinschaft, eine Schulfamilie wird und auch ein Zeichen der Präsenz der Christen in diesem Stadtteil.“

Die Bischof-Ulrich-Realschule liegt in Augsburg-Kriegshaber. Bis zu ihrer Übernahme durch das Schulwerk der Diözese Augsburg gehörte sie als Rudolf-Diesel-Realschule zu der Hermann-Schmid-Akademie, die zum Sommer 2020 aus finanziellen Gründen den Schulbetrieb einstellen musste. Neben der neubegründeten Realschule plant das Schulwerk an dem neuen Standort auch den Bau einer Sporthalle sowie zum Schuljahr 2021/22 die Errichtung einer zweizügigen katholischen Grundschule.

Das Schulwerk der Diözese Augsburg wurde 1975 errichtet und ist der größte private Schulträger in Bayern. Es betreibt 44 Schulen im Bistumsgebiet, die von insgesamt rund 19.000 Schülerinnen und Schülern besucht werden.