Seit Jahren versorgt Wolfgang Ponto (53) ukrainische Kinderkrankenhäuser mit Medikamenten und anderen Hilfsgütern. Jetzt bringt er sogar Kinder vor dem Krieg in Sicherheit. Warum er das tut und was er für seine Mission braucht.
Vom Fußball ins Kinderkrankenhaus
Eigentlich wollte sich Wolfgang im Jahr 2015 nur ein Champions League Spiel des FC Bayern in der Ukraine anschauen. Was er außer hochklassigem Fußball sah, war aber das Leid der Kinder und die ärmliche Ausstattung der Krankenhäuser. Schwer verbrannte Kinder konnten auf der Traumastation des Kinderhospitals in Lviv (Lemberg) nicht behandelt werden, weil es an allen Ecken und Enden an Material fehlte. Dieser Eindruck nahm ihn so nachhaltig mit, dass er beschloss, zu helfen. Zurück in Deutschland sammelte er Verbandsmaterial und schickte es per Post in die Ukraine. Der Grundstein für die Hilfsorganisation „H.O.P.E – We help children e.V.“ war gelegt.
Lange Autofahrten um zu helfen
Das war vor sieben Jahren. Seitdem kamen rund 600 Tonnen Hilfsgüter in der Ukraine an. Sie beinhalteten Medikamente, Verbände oder Beatmungsgeräte. Eben alles, was dringend vor Ort gebraucht wird. Wolfgang flog in den letzten Jahren mehr als 60-mal in die Ukraine und wieder zurück. Vom Flughafen Memmingen aus ging das gut. Inzwischen sind allerdings alle Flüge in das Land gestrichen worden. Zu gefährlich. „Es herrscht Krieg. Überall sind die Russen. Es ist einfach zu gefährlich, zu fliegen“, sagt Ponto. Trotzdem versucht er zu helfen. Jetzt sitzt er für seine Hilfsaktionen eben stundenlang im Auto, auf dem Weg in die Ukraine.
Kinder vor dem Krieg in Sicherheit bringen
Und das muss er nicht allein. Lebensgefährtin Olena (46) unterstützt ihn, wo sie kann. Er lernte die Ärztin bei einem seiner Aufenthalte kennen. Sie war dort Chefin eines Kinderkrankenhauses. Demnächst fängt sie in der Fachklinik in Wangen an. Zusammen mit ihren Unterstützern kämpfen die beiden aber weiter für die Kinder des kriegsgebeutelten Landes. Heute hatte er auf der Rückfahrt nach Deutschland Kinder auf der Rückbank. Kinder von Bekannten, die ihren Nachwuchs von Ponto zu Freunden in Deutschland in Sicherheit bringen lassen. Viele Ukrainer bleiben in ihrem Land, doch ihre Kinder wollen sie im wahrsten Sinne des Wortes aus der Schusslinie bringen. Denn der Krieg zwischen Russland und der Ukraine dauert noch nicht lange und doch fielen ihm schon Hunderte Zivilisten zum Opfer.
Weitere Hilfslieferungen dringend notwendig
Auf der Seite des Auswärtigen Amtes heißt es wörtlich: „Vor Reisen in die Ukraine wird gewarnt. Deutsche Staatsangehörige sind dringend aufgefordert, das Land zu verlassen. In der Ukraine finden Kampfhandlungen und Raketenangriffe statt. Falls Sie das Land nicht auf einem sicheren Weg verlassen können, bleiben Sie vorläufig an einem geschützten Ort. Der Luftraum ist vorübergehend geschlossen; eine Ausreise ist grundsätzlich auf dem Landweg möglich.“ Wie Wolfgang SO weitermachen kann, ist noch nicht sicher. Sicher ist nur, DASS er weitermachen wird. „Die Kinder brauchen uns jetzt mehr denn je. Wir haben europaweit Kontakte. Unsere Hilfslieferungen kommen an.“
Wenn Sie Wolfgang Ponte und sein Team bei Ihrer Arbeit für die Kinder in der Ukraine unterstützen wollen, finden Sie alle Infos auf der Website seiner Organisation H.O.P.E – We help children e.V.