Ein Projekt, drei große Ziele: NABU will im Westallgäu Moorlandschaften schützen

Allgäuer Moorlandschaft
Allgäuer Moorlandschaft (Bild: NABU/Jan Bolender)

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Kisslegg (pr/le) – Der NABU Baden-Württemberg startete das auf Nachhaltigkeit angelegte Projekt „Naturvielfalt Westallgäu“ zur Vernetzung von Lebensräumen und regionalen Partnern. Der Eigenanteil beträgt dabei rund 5 Millionen Euro. Geplant  sind eine Hotspot-Ausstellung im Glasmacherdorf Schmidsfelden, Exkursionen und Vortragsangebote. Das Projektbüro ist in Kißlegg, wo jeder herzlich willkommen ist.

Das Projekt hat drei Ziele. Erstens für die faszinierende Artenvielfalt rund um Moore und Feuchtbiotope und ihre Schutzwürdigkeit begeistern, zweitens modellhaft Feuchtbiotope vernetzen und drittens Klimaschutz betreiben durch Wiedervernässungen von Mooren und Erprobung von alternativer Nutzung für bislang intensiv bewirtschaftete Moorflächen.

Erhalt des Lebensraums

Im Kooperationsprojekt für die Zukunft geht es nicht zuletzt auch um den Erhalt des Lebensraums für stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten wie die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), den Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno) oder den Rundblättrigen Sonnentau (Drosera rotundifolia).

Warum sind Moore wichtig für den Klimaschutz?

Intakte, wassergesättigte Moore speichern Kohlenstoff; im Schnitt sechsmal mehr je Hektar als Waldflächen. Fallen diese Moorböden trocken, wird der Torf zersetzt und klimaschädliches CO2 freigesetzt. Deshalb ist der Schutz und die gezielte Renaturierung der Moorflächen im Projektgebiet auch relevant fürs Klima.

Westallgäu: einer von 30 Hotspots der Biologischen Vielfalt

Das Oberschwäbische Hügelland und die Adelegg ist einer von bundesweit 30 Hotspots der biologischen Vielfalt. Neben dem Arten- und Klimaschutz geht es hier vor allem auch um die Vernetzung der Akteure vor Ort, um die Ziele zu erreichen. Hier setzt das Team auf die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern und das Erzielen von Synergieeffekten zum Erhalt der biologischen Vielfalt.

Aufbau eines Dialogforums

Jan Bolender, Projektleiter: „Nach der jahrelangen Planungs- und Genehmigungsphase freuen wir uns, nun endlich starten zu dürfen. Für das ganze Team ist es großartig, dass wir mit diesem Umsetzungsprojekt die Einzigartigkeit der eigenen Heimat mitgestalten können. Um jedoch wirklich etwas zu erreichen und um die Besonderheiten der Region zu bewahren, müssen wir zusammen mit vielen Allgäuern anpacken. Aus diesem Grund setzen wir auf unterschiedlichste Angebote wie den Aufbau eines Dialogforums mit den Landnutzenden, eine Hotspot-Ausstellung im Glasmacherdorf Schmidsfelden, Exkursionen und Vortragsangebote oder auch unser Projektbüro in Kißlegg, wo jeder herzlich willkommen ist.“

Das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderte Projekt hat eine sechsjährige Laufzeit bis August 2027. Das Projektbüro liegt in Kißlegg und damit mitten im Projektgebiet des geplanten Biotopverbunds.