Ein Leben für Gott: Junge Frau tritt ins Kaufbeurer Crescentiakloster ein

Novizin und Noviziatsbegleiterin.
Novizin und Noviziatsbegleiterin. (Bild: Crescentiakloster Kaufbeuren)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Kaufbeuren (pr/le)Es war Palmsonntag des Jahres 1211, als Klara von Assisi, die spätere Heilige und Verbündete des hl. Franziskus, ihr Elternhaus auf spektakuläre Weise verließ, um ihrer Berufung zu folgen.

Ganz so spektakulär ging es bei Lena Beuth letzten Sonntag nicht zu, der Kern ist aber der Gleiche: Sie entscheidet sich für ein Leben im Kloster.

Lena Beuth wählt den Namen der heiligen Klara und nimmt sie sich als Patronin zum Vorbild. „Von nun an sollst du in unserer Gemeinschaft Sr. Clara Marie genannt werden“, spricht Oberin Sr. Johanna Maria Höldrich der 25-jährigen im eigens gefeierten Gottesdienst zu.

Seit Ende September lebt die junge Frau bereits im Crescentiakloster

Sie hat in den zurückliegenden Monaten die Gemeinschaft genauer kennengelernt, mit der sie seit ca. 3 ½ Jahren über private Kontakte und Besuche verbunden ist. In der ersten Kennenlernphase, dem Postulat, arbeitete sie als Erzieherin in der Nachmittagsbetreuung des Internates St. Maria der Marienschulen.

Außerdem übte sie sich in der Gebetspraxis ein und lebte in der Gemeinschaft der ca. 30 Schwestern mit. Nach ihrem Abitur studierte die gebürtige Lindlarerin (Oberbergischer Kreis, ca. 30 km östlich von Köln) kath. Theologie in Vallendar bei Koblenz. „Die Auseinandersetzung auf wissenschaftlicher Ebene macht mir große Freude, das Studium hat mich in den Glauben stärker hineinwachsen lassen“, blickt sie zurück.

Mit der Einkleidung in das Noviziat aufgenommen

Auch einige ihrer Studienfreunde, sowie ihre Familie reiste zum Gottesdienst an. Darüber ist Sr. Clara Marie dankbar: „Es war schön, dass sie sich trotz der großen Entfernung auf den Weg gemacht und mich auf ihre Weise begleitet haben.“  Als äußeres Zeichen ihres Entschlusses, mit Gott „auf Tuchfühlung zu gehen“, erhielt sie den Habit, das Skapulier, den franziskanischen Strick, den Schleier und das Tau-Kreuz mit dem Bild der hl. Crescentia.

Mit der Einkleidung wurde Sr. Clara Marie in das Noviziat aufgenommen, einer intensiven geistlichen Ausbildungszeit, die auch zur Prüfung und Reifung des Entschlusses dienen soll, ob sie die klösterlichen Gelübde, den Gehorsam, die Armut und die ehelose Keuschheit um des Reiches Gottes willen ablegen möchte. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde im Kloster fröhlich weitergefeiert.

Gott nahe sein

Im Kloster Kaufbeuren, auch Crescentiakloster genannt, lebte von 1703 bis zu ihrem Tod im Jahr 1744 die später heiliggesprochene Maria Crescentia Höss. Ab dem 13. April, 15-16 Uhr, gibt es wieder Führungen durch die Gedenkstätte – ohne Anmeldung.

Der Crescentia-Pilgerweg: Ein Rundweg in vier Tagesetappen von Kaufbeuren über Oberegg, Ottobeuren und Mindelheim zurück nach Kaufbeuren zum Crescentiakloster. Der Pilgerweg ist gut ausgeschildert und ca. 90 km lang. Wer möchte, kann im Gästehaus des Klosters übernachten.

Weitere Infos: www.crescentiakloster.de

(Quelle: Crescentiakloster Kaufbeuren)