Ein Krauskopf mit viel Vitamin C

Das Wirsingblatt ist im Vergleich zu anderen Kohlsorten sehr weich und zart, dabei aber knackig.
Das Wirsingblatt ist im Vergleich zu anderen Kohlsorten sehr weich und zart, dabei aber knackig. (Bild: Pixabay)

Wirsing, auch Wirsingkohl, Savoyer Kohl oder Welschkraut genannt, ist ein Kohl-Klassiker der mitteleuropäischen Küche. Er gehört zu den Trendgemüsen im Winter, ist kalorienarm und sorgt für eine gesunde Ernährung. Schon 100 g roher Wirsing decken den Vitamin-C-Tagesbedarf eines Erwachsenen. Wer die Blätter allerdings roh verzehrt, sollte auf Bioqualität zurückgreifen. Die charakteristischen äußeren Merkmale des Wirsings sind seine krausen, stark geäderten, gelben bis dunkelgrünen Blätter.

Ernte: nicht bis zur Blüte warten

Wer den Krauskopf im Garten hat, kann sich lange an ihm erfreuen. Frühlingswirsing wird von Mai an geerntet, Sommerwirsing von Juni an und Winterwirsing beziehungsweise Spätwirsing von September bis in den Winter hinein. Letzterer verträgt Temperaturen bis zu -10 Grad Celsius.

Nicht alles abschneiden

Ein Tipp: „Wenn Sie nicht sofort den ganzen Wirsing brauchen, schneiden Sie am besten zunächst die äußeren Wirsingblätter ab und lassen das Herz stehen. Dann können sich neue Blätter bilden“, rät Christoph Schramm, Landwirtschaftsreferent beim BUND Baden-Württemberg, „Möchten Sie den gesamten Kohlkopf verwenden, schneiden Sie den Strunk direkt über dem Boden ab.“ Reife Wirsingköpfe sind fest und können zwei Kilogramm oder mehr wiegen. Auf jeden Fall sollten sie geerntet werden, bevor sie blühen, da sie sonst an Geschmack verlieren.

Köpfe voller Vitamine

Wirsing enthält unter anderem sehr viel Vitamin C sowie Vitamin B, Folsäure, Kalium, Zink und Eisen. Damit kann er zur Stärkung des Immunsystems, zur Senkung des Blutdrucks und zur Unterstützung der Zellteilung beitragen.

Traditionelle Eintöpfe und vegane Currys

Generell schmecken die Frühlings- und Sommersorten milder als die Wintersorten. Die jungen, zarten Wirsingblätter machen sich besonders gut in Salaten, während die älteren, festeren einen kräftigeren, nussigen Geschmack ausbilden.

Damit sie leichter zu kauen und zu verdauen sind, braten Köche vor allem die Blätter der Sommer- und Wintersorten zumeist kurz an oder blanchieren sie. Frisch geernteter Wirsing muss nicht sofort gegessen werden, sondern hält sich im Kühlschrank noch bis zu drei Wochen. Er kann auch problemlos eingefroren werden. Davor waschen, putzen, in Streifen schneiden und kurz blanchieren.

Spaghetti mit Wirsing

In der traditionellen Küche dient Wirsing als beliebte Zutat für Suppen und Eintöpfe oder als vitaminreiche Beilage zu Kartoffeln und Fleisch. Mit Wirsing lassen sich aber auch viele spannende und kreative Rezepte ausprobieren, zum Beispiel Wirsing-Rouladen mit einer Sojahack-Tomatenfüllung, Wirsinglasagne, Wirsing-Quiche, vegane Kartoffel-Wirsing-Currys, Spaghetti mit Wirsing und gerösteten Walnüssen oder Käsespätzle, die in eine Auflaufform mit Wirsing geschichtet und im Ofen überbacken werden.