Ein grünes Koloss und ein Jesukindlein von unschätzbarem Wert

Krippe
Krippe (Bild: Krippenmuseum Oberstadion)

Am Sonntag, 29. November, beginnt die Adventszeit, die Zeit der Besinnung. Die erste Kerze am Adventskranz wird angezündet, der Adventskalender aufgehängt und die Kinder zählen die Tage bis Heilig Abend. Die Städte werden vorweihnachtlich dekoriert und mancherorts gibt es Besonderheiten, Schätze und vieles mehr. Wir haben uns in Sachen „Weihnachten XXL“ auf Spurensuche begeben.

Der Brauch, in der Adventszeit einen Kranz aufzustellen, ist noch ziemlich jung. Auf die Idee kam Johann Hinrich Wichern im Jahr 1839. Der evangelische Gottesgelehrte und Leiter eines Hamburger Waisenhauses wollte den Kindern mit einem Kranz zeigen, wie lange sie sich noch bis Weihnachten gedulden müssen.

Wo steht der größte, echte Adventskranz der Welt? Etwa in Amerika oder sonst in einem Land der Superlative? Nein, er ist in Kaufbeuren zu finden. Seit 2003 präsentiert sich das von Hand gebundene grüne Koloss zur Weihnachtszeit rund um den Neptunbrunnen: Acht Meter Innendurchmesser, fast zwei Meter hohe echte Wachskerzen und rund zwei Tonnen schwer. Der feste Bestandteil der Kaufbeurer Adventstradition darf auch 2020 nicht fehlen. Verantwortlich ist die Aktionsgemeinschaft.

Adventskranz in Kaufbeuren.
Adventskranz in Kaufbeuren. (Bild: Tobias Scheßl)

Wer den größten Weihnachtsbaum der Welt sehen möchte, hat dieses Jahr durch Corona Pech. Letztes Jahr noch leuchtete der Riese auf dem Weihnachtsmarkt in Dortmund. Mit rund 45 Metern hoch, 40 Tonnen schwer, über 48.000 Lämpchen und aus 1700 Fichten zusammengebaut, machte er schwer was her. Bei einer Aufbauzeit von fast vier Wochen nicht verwunderlich.

Weihnachtskrippen gehören seit fast 2000 Jahren zum christlichen Brauchtum. Eine „Weltmeisterkrippe“ steht in Enzklösterle im nördlichen Schwarzwald. Geschaffen hat sie Theo Gütermann, ein wahrer Meister der Schnitzkunst. Begonnen hat er damit im Jahr 1988.  Die Krippe beherbergt 20 lebensgroße Figuren vom Lamm bis zum Kamel, vom Hirtenjungen bis zum mehr als zwei Meter großen Engel.

Die größte Naturwurzelkrippe der Welt (mit 42 Figuren und 85 Tieren) hingegen ist in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Waldbreitbach zu finden. Inmitten lebenden Pflanzen und rustikalen Naturwurzeln fließen Bäche und ein Wasserfall.

Das Schwäbische Krippenmuseum in Mindelheim beherbergt einen Schatz von unermesslichem Wert. Hier hat das älteste Jesulein der Welt (aus der Zeit um 1300) seine Heimat. Die ca. 8 cm große Figur aus Holz fand aus einem Kloster in Leutkirch den Weg nach Mindelheim. Der Künstler ist nicht bekannt. Locker im Schneidersitz, eine Hand an der Fußsohle, einen Finger im Mund – so bewegt und kindlich dargestellt fällt es völlig aus seiner Zeit. 

Ältestes Christkind der Welt in Schwaben um 1300.
Ältestes Christkind der Welt in Schwaben um 1300. (Bild: Mindelheimer Museen)

Im Krippenmuseum Oberstadion sind in der historischen Pfarrscheuer aus dem Jahr 1612 eine der bedeutendsten und größten Krippenausstellungen Deutschlands zu finden. Auf über 600 qm präsentieren sich rund 200 Krippen, darunter ist eine mit über 30 qm, sowie auch eine Krippe, die als die kleinste handgeschnitzte Krippe der Welt bezeichnet werden kann.

Weihnachtspyramiden stammen ursprünglich aus dem Erzgebirge. Die größte, nach einem solchen Vorbild gebaute Weihnachtspyramide, wurde von der Holzwerkstatt Hartmann im südwestpfälzischen Busenberg gebaut. Sie ist ca. 25 m hoch und verfügt über 7 Stockwerke. Erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert wurde das riesige weihnachtliche Drehgestell 2015 auf dem Weihnachtsmarkt „Dresdner Winterlichter“.

Seit 1994 wird in der Stadtmitte von Hannover eine Weihnachtspyramide zur Adventszeit als touristische Attraktion aufgebaut. Sie stellte im Jahr 2014 mit 18 Metern Höhe die größte begehbare Weihnachtspyramide der Welt dar.

(le)