„Ein Glücksfall für das Land Baden-Württemberg“

Prof. Dr. Martin Wikelski erhält den Verdienstorden des Landes von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.
Prof. Dr. Martin Wikelski erhält den Verdienstorden des Landes von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. (Bild: Christian Ziegler - Max-Planck-Institut)

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Konstanz – Prof. Dr. Martin Wikelski ist mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hielt in Radolfzell die Laudatio auf den Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie und Honorarprofessor der Universität Konstanz.

Prof. Dr. Martin Wikelski, Honorarprofessor der Universität Konstanz und Direktor des Max-Planck-Instituts (MPI) für Verhaltensbiologie, Radolfzell/Konstanz, ist Träger des Verdienstordens des Landes-Baden-Württemberg. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer überreichte dem Biologen diese Auszeichnung am MPI-Standort in Radolfzell.

Martin Wikelski erhielt den Orden – laut Pressemitteilung der Universität Konstanz – für seine Verdienste um die Wissenschaftskommunikation und den Aufbau des weltweit anerkannten Zentrums für Verhaltensbiologie. „Mit Ihren Forschungen haben Sie wertvolle Erkenntnisse darüber gewonnen, wie Tiere sich auf ihren mitunter langen Reisen orientieren und an ihr Ziel finden. Das ist wesentlich, nicht nur für den Schutz wandernder Tiere, sondern auch für das Zusammenleben des Menschen mit der Natur“, erklärte die Ministerin in ihrer Laudatio.

Der Biologe kam 2008 von der Universität Princeton, USA, an die Universität Konstanz, wo er bis 2016 Professor für Ornithologie war. Gleichzeitig baute er als Direktor des damaligen Max-Planck-Instituts für Ornithologie die Vogelwarte in Radolfzell zu einem eigenständigen Zentrum für Verhaltensbiologie aus.

„Martin Wikelski ist ein Glücksfall für das Land Baden-Württemberg“, betonte Theresia Bauer in Radolfzell. „Um die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, wie den Verlust der Biodiversität und den Klimawandel, zu meistern, brauchen wir solche Forschungseinrichtungen.“

Außerdem: „Und wir brauchen engagierte Wissenschaftler, die hochkarätige Forschung betreiben und sich mit mindestens ebenso großem Engagement dafür einsetzen, viele Menschen mit Ihrer Begeisterung für die Natur anzustecken.“

Die Ministerin ging auf das ICARUS-Projekt (International Cooperation for Animal Research Using Space) ein, das Martin Wikelski 2013 gründete. In diesem „Internet der Tiere“, wie ICARUS auch genannt wird, arbeiten Wissenschaftler / innen – so die Universität weiter – mit dem Ziel zusammen, ein satellitengestütztes System zur Beobachtung kleiner Tiere wie Vögel, Fledermäuse oder Wasserschildkröten zu entwickeln.

Diese Erkenntnisse dienen der Verhaltensforschung, dem Artenschutz und der Erforschung der Ausbreitungswege von Infektionskrankheiten bis hin zur Vorhersage von ökologischen Veränderungen und Naturkatastrophen. Beteiligt an ICARUS, dem „Lebenswerk“ Martin Wikelskis, so die Ministerin, seien – neben dem MPI für Verhaltensbiologie – auch die Universität Konstanz, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos.

Dem unermüdlichen Engagement des Verdienstordensträgers sei es nicht nur zu verdanken, dass das Max-Planck-Institut Radolfzell / Konstanz zu einem Zentrum für moderne Verhaltensbiologie geworden sei, das talentierte Wissenschaftler / innen aus aller Welt anziehe. Martin Wickelski sei darüber hinaus auch ein „begnadeter Kommunikator“.

So erhielt er die Auszeichnung, die vom Ministerpräsidenten für herausragende Verdienste um das Land Baden-Württemberg verliehen wird, explizit auch für seine Verdienste um die Wissenschaftskommunikation. Er habe ein „echtes Interesse“ daran, einem breiten Publikum die Wunder der Natur zu vermitteln. Die Wissenschaftsministerin: „Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass Sie Baden-Württembergs sichtbarster Biologe sind, der seine Begeisterung für die Natur weitergibt.“