Duale Ausbildung im Fokus

Duale Ausbildung im Fokus
Tauschten sich über Bildungsthemen aus: (v. l.) Landrat Stefan Bär, Handwerkskammerpräsident Werner Rottler und Kreishandwerksmeister Bernd Simon. (Bild: Landratsamt Tuttlingen)

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Handwerkskammerpräsident Werner Rottler und Kreishandwerksmeister Bernd Simon tauschen sich mit Landrat Bär in Tuttlingen aus

Tuttlingen – Der Landkreis als Ausbildungsstandort und die aktuelle Verkehrsinfrastruktur – das waren die Hauptthemen eines Gesprächs zwischen Handwerkskammerpräsident Werner Rottler, Tuttlingens Landrat Stefan Bär und Kreishandwerksmeister Bernd Simon.

Zwei Berufsschulen, in denen Handwerksberufe ausgebildet werden, unterhält der Landkreis: die Erwin-Teufel-Schule in Spaichingen sowie die Steinbeisschule in Tuttlingen. Landrat Bär betonte die wichtige Bedeutung dieser Einrichtungen als Partner der regionalen Handwerksbetriebe in der dualen Ausbildung.  Am Standort Tuttlingen, an dem unter anderem die Landesfachklasse für Chirurgiemechaniker sowie Unterricht für

den KfZ-Mechatroniker stattfinde, seien größere Investitionen geplant, um die Werkstätten zu erweitern und zu modernisieren. „Wenn es um die Anschaffungen der Maschinen und sonstiger Ausstattung geht, wollen wir das Handwerk vor Ort einbinden und auf dessen Fachwissen zurückgreifen. Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit,“ so Bär.

Einen intensiven Austausch wünscht sich Bär mit der von Handwerkskammer und IHK gemeinsam getragenen Beruflichen Bildungsstätte in Tuttlingen (BBT). „Wir müssen vermeiden, dass es in der Berufsschule und der BBT zu Doppelstrukturen kommt und sollten Synergien besser nutzen,“ so Bär. Dies sei auch im Sinne der Handwerkskammer, betonte Kammerpräsident Werner Rottler. Gleichzeitig wies Rottler darauf hin, wie wichtig eine wohnortnahe Ausbildungs- und Beschulungsmöglichkeit für die Zukunftsfähigkeit des Handwerks und die Attraktivität des Landkreises sei. Damit einher ginge der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. „Mit dem Ringzug sind die Landkreise Tuttlingen, Rottweil und Schwarzwald-Baar gut miteinander vernetzt, allerdings sind Randbereiche oft schlecht angebunden,“ bemerkte auch Simon. Und Werner Rottler ergänzte: „Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist ein wichtiger Standortfaktor und eine Investition in die Zukunft. Denn Auszubildende, die häufig noch keinen Führerschein haben, sind auf gute Verbindungen angewiesen. Ist die Hürde der Anfahrt zur Schule oder in den Betrieb zu hoch, erscheint den Jugendlichen oft auch die Ausbildung nicht ausreichend attraktiv.“ Zumindest bei der Vereinfachung der Tarife stellte Landrat Bär Verbesserungen in Aussicht.

Bär, Rottler und Simon einigten sich darauf, Anfang 2021 das traditionelle „Handwerkerforum“ nachzuholen, das aufgrund der Coronaeinschränkungen in diesem Jahr ausfallen musste. Das im zweijährigen Rhythmus stattfindende Forum sei eine wichtige Plattform zum gegenseitigen Austausch und für alle Beteiligten stets ein Gewinn.