„Draußen umgeschaut“ – Der Gimpel

Ein besonders gern gesehener, aber nicht so häufiger Gast ist der Gimpel (Pyrrhula pyrrhula).
Ein besonders gern gesehener, aber nicht so häufiger Gast ist der Gimpel (Pyrrhula pyrrhula). (Bild: Julia Greulich)

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Lindau – Jetzt im Winter erfreuen sich viele an den Besuchern von Futterstellen in Gärten. Ein besonders gern gesehener, aber nicht so häufiger Gast ist der Gimpel (Pyrrhula pyrrhula). Er ist auch unter dem Namen Dompfaff bekannt, da die schwarze Kopfkappe und die rote Brust des Männchens an einen Domherrn erinnern sollen.

Der Gimpel gehört zur Familie der Finkenvögel, die sich oft durch einen kompakten Körperbau mit einem kurzen und kräftigen Schnabel auszeichnen. Der Gimpel ist kräftig gebaut und etwa so groß wie ein Sperling. Das Männchen ist durch seine ganzjährig leuchtend rosarot gefärbte Brust unverwechselbar. Das Weibchen hingegen hat eine beigegrau gefärbte Brust. Sonst gleichen sich die Geschlechter im Aussehen mit einer schwarzen Kappe, weißer Flügelbinde und Bürzel sowie einem schwarzen Schwanz.

Ihr Ruf ist eher leise und kann unter www.vogelstimmen.de nachgehört werden. Der Gimpel ist ein recht heimlicher Vogel, den man in den Sommermonaten nur selten sieht. Im Winter ziehen Gimpel auf der Suche nach Nahrung oft in kleineren Trupps, gerne auch mit anderen Finkenvögeln, umher und sind so viel auffälliger. Sie ernähren sich während des ganzen Jahres von Samen und Knospen. Im Sommer wird der Nachwuchs auch mit Insekten gefüttert.

Diese Vogelart ist mit Ausnahme der Mittelmeerregion in ganz Europa verbreitet. Im großen Teil seines europäischen Verbreitungsgebietes ist er ein sogenannter Standvogel. Standvögel bleiben ganzjährig im Gebiet und weisen kein Zugverhalten auf. In Bayern gilt der Gimpel als häufiger Brutvogel. Er wird nicht in der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt.

Bei uns im Landkreis kann man ihn vor allem im Westallgäu beobachten. Am Bayerischen Bodensee ist er eher selten vertreten. Er brütet bei uns bevorzugt in dichten Nadel- und Mischwäldern. Wohl seit dem späten 19. Jahrhundert nutzt der Gimpel auch dichte Sträucher in Gärten, Parkanlagen und Friedhöfe der Städte und Dörfer als Brutplatz.

Gimpelpaare führen oft eine mehrjährige Dauerehe. Das Nest wird versteckt in Bäumen oder Büschen angelegt. Das Weibchen brütet meist vier bis sechs Eier aus. Nach zwei Wochen schlüpfen die Jungen, welche etwa 18 Tage von beiden Partnern gefüttert werden. Flügge Jungtiere haben noch keine schwarze Kappe.

(Pressemitteilung: Landschafspflegeverband Lindau-Westallgäu)