Donaubahn: Besserer Fahrplan ab 2026

Ab 2026 soll es eine bessere Bahnverbindung geben.
Ab 2026 soll es eine bessere Bahnverbindung geben. (Bild: Deutsche Bahn)

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Ab 2026 soll es spürbare Verbesserungen auf der Donaubahn zwischen Ulm und Donaueschingen geben, außerdem halten Land und Deutsche Bahn (DB) an einem zweigleisigen Ausbauzwischen Mengen und Herbertingen fest.

Offen ist allerdings weiterhin, wann digitale Signaltechnik auf der Strecke Einzug hält und wie diese finanziert wird. Dies wurde bei einer Sitzung des Vorstands der Interessengemeinschaft mit Vertretern von Land und Bahn sowie den Abgeordneten deutlich. Um sich besser abzustimmen, werden Bahn, Land und Vertreter der Region eine neue Lenkungsgruppe einrichten.

„Die Donaubahn war lange ein Stiefkind der Bahnpolitik“, so der Sprecher der IG Donaubahn, Tuttlingens OB Michael Beck. „wir erleben hier zwar Eisenbahnromantik, es kann aber nicht sein, dass wir noch 15 oder 20 Jahre die gleichen Zustände haben.“

Beck bezog sich dabei auf Aussagen der DB, dass bis auf weiteres nicht in das geplante Stellwerk Donautal investiert werde – eine Aussage, die im Herbst für erhebliche Verunsicherung unter den Bahn-Anrainern gesorgt hatte. „Wie soll die die Mobilitätswende funktionieren, wenn wir auf der Schiene nichts hinbekommen“, so Ehingens OB Alexander Baumann. Und Sigmaringens Landrätin Stefanie Bürkle, wie Baumann Vorstandsmitglied der IG Donaubahn, ergänzt: „Wir brauchen mehr Geld im System – gerade auch für Strecken im ländlichen Raum.“

Um Klarheit zu schaffen, lud die IG Donaubahn nun zu einem Austausch mit Vertretern des Verkehrsministeriums und der Bahn sowie den Abgeordneten der Region ein. Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der DB für Baden-Württemberg, stellte dabei klar, dass der Stopp vor allem die geplanten Erneuerungen von Stellwerken betreffe, die sich noch in einer sehr frühen Planungsphase befinden. Diese seien vor allem deswegen auf Eis gelegt worden, weil die bisherigen Planungen nicht mit der digitalen Leittechnik kompatibel seien, die deutschlandweit eingeführt werden soll und die die Bahn rund um den Knoten Stuttgart derzeit einrichtet.

Wo möglich, wurden die Planungen weitergeführt, beispielsweise beim Elektronischen Stellwerk Blaubeuren, bei dem die Bahn kurz vor dem Baubeginn steht. Auch andere Projekte – zum Beispiel der mehrgleisige Ausbau bei Mengen oder der neue Betriebsbahnhof Inzigkofen – seinen von den Überlegungen nicht betroffen und werden weiter geplant. „Wir gehen jetzt mit dem Gesamtprojekt in die nächste entscheidende Stufe. Alle politischen Ebenen und die Deutsche Bahn werden hier zielführend und partnerschaftlich zusammenarbeiten, um für die Region spürbare Verbesserungen zu erzielen,“ so Krenz.

Deutlich wurde aber auch, dass sich bei der Donaubahn in absehbarer Zeit ein Finanzierungsproblem auftun wird: Da sie keine Hauptstrecke mit Fernverkehr sei, gebe es keine Gelder aus dem Bedarfsplan des Bundes, und die ebenfalls vom Bund mitfinanzierten Mittel aus der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) seien nur für Instandhaltungen im Bestandsnetz und nicht für Aus- und Neubauvorhaben vorgesehen. Für die Digitalisierung der Schieneninfrastruktur müssen daher andere Finanzierungsquellen aufgetan werden. Aktuell laufen dazu konstruktive Gespräche mit dem Bund, so Krenz.

Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Verkehrsministerium regte daher an, alle nötigen Modernisierungsmaßnahmen und Ausbauschritte auf der Donaubahn in einer Studie zusammenzufassen. Auf dieser Grundlage könne man dann erkennen, wo welche Förderungen möglich sei und wo man noch neue Töpfe erschließen müsse. Um sich hier besser abzustimmen, wird das Verkehrsministerium noch vor der Sommerpause erstmals eine neue Lenkungsgruppe zur Donaubahn einberufen, der Vertreter des Ministeriums, der Bahn und der Region angehören.

Deutlich machte Frieß aber auch: Die angekündigten Verbesserungen am Fahrplan ab 2026 wird es auf jeden Fall geben. Umgesetzt wird der durchgängige Stundentakt zwischen Ulm und Sigmaringen, außerdem werden die Züge um 15 Minuten versetzt fahren, so dass es am Knoten Tuttlingen bessere Anschlüsse an die Gäubahn geben wird. Alles was betrieblich umsetzbar ist, wird auch gemacht. Nun müssen aber die Anstrengungen zur Modernisierung, zum Ausbau und der bedarfsgerechten Elektrifizierung der Infrastruktur weiter intensiviert werden.

INFO:

Die IG Donaubahn ist ein Zusammenschluss von 25 Städten und Gemeinden, fünf Landkreisen, drei Regionalverbänden sowie mehreren Gemeindeverwaltungsverbänden und Industrie- und Handelskammern entlang der Donaubahn von Donaueschingen bis Ulm. Sie setzt sich seit ihrer Gründung im Frühjahr 2014 für eine Verbesserung des Angebots auf dieser Linie ein.

(Pressemitteilung: IG Donaubahn)