„Direkt vom Bauernhof“

Zur Unterstützung des regionalen Lebensmittelmarktes haben die drei Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis und Tuttlingen gemeinsam mit dem Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg den Einkaufsführer „Direkt vom Bauernhof“ entwickelt.
Zur Unterstützung des regionalen Lebensmittelmarktes haben die drei Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis und Tuttlingen gemeinsam mit dem Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg den Einkaufsführer „Direkt vom Bauernhof“ entwickelt. (Bild: Landratsamt Tuttlingen)

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Die Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis und Tuttlingen präsentieren ihren neuen regionalen Einkaufsführer „Direkt vom Bauernhof“ und unterstützen damit im Besonderen die regionale Direktvermarktung.

Tuttlingen – „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.“, erkannte schon Goethe und richtete den Blick genau auf das, was unweit vor uns liegt. Regionale Produkte sind heute wieder gefragter denn je und erleben nicht zuletzt durch die Corona-Krise, diverse Lebensmittelskandale und ein verstärktes Interesse an den Themen Tierhaltung und Tierwohl eine Renaissance.

Regionale Produkte auf einen Blick

Viele Menschen möchten wissen, woher die Lebensmittel die sie konsumieren kommen, sie schätzen die Nähe zu regionalen Erzeugern und Händlern, sie stärken mit ihrem Kaufverhalten die Infrastruktur vor Ort und leisten einen wichtigen Beitrag im Zeichen des Klimawandels. Ob nun konventionelle oder biologische Landwirtschaft – diese Frage steht nicht so sehr im Vordergrund. Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität rücken wieder mehr in den Fokus der Verbraucher und so steuert der Kunde mit seinem Kaufverhalten ganz klar, was sich am Markt durchsetzt und was nicht. Außerdem ist der Einkauf beim Erzeuger selbst immer schon etwas Besonderes. Der direkte Kontakt zum Erzeuger, das Vertrauen in seine Produktionsweise und die tiefen Einblicke in Tierhaltung, Reifeprozesse und Machart stiften Vertrauen.

Der kulinarische Wegweiser durch die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg bietet einen informativen Überblick über zahlreiche Direktvermarkter, Hofläden, Mühlen, Wochenmärkte und die hiesige Bauerngastronomie. Aufgeführt werden zudem Erlebnisangebote für Schulklassen, Attraktionen des ländlichen Tourismus und regionale Highlights.

Zur Unterstützung des regionalen Lebensmittelmarktes haben die drei Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis und Tuttlingen gemeinsam mit dem Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg den Einkaufsführer „Direkt vom Bauernhof“ entwickelt. Dieser wird inzwischen zum dritten Mal aufgelegt. Neben landwirtschaftlichen Betrieben, werden auch weitere Vermarkter, Bauern- und Wochenmärkte sowie Mostereien und Obstannahmestellen aufgeführt. Auf diese Weise erfahren Streuobstwiesen- und Gartenbesitzer wo sie ihre Ernte zu Saft pressen lassen können.

Eine beachtliche Vielfalt in einer attraktiven Region

Ob Fleisch, Eier, Suppenhühner, Kartoffeln, Gemüse, Linsen, Äpfel oder auch Verarbeitungsprodukte wie Brot, Speck, Bauernbratwürste, Käse, Säfte, Fruchtaufstriche, selbst erzeugte kaltgepresste Öle – die Landwirte aus den drei Landkreisen bieten Nahversorgung in einer Vielfalt, die ihres Gleichen sucht. Insgesamt präsentieren über 90 Betriebe sich und ihre Spezialitäten in der aktuellen Auflage der Direktvermarkterbroschüre.

Direktvermarktung – kurze Wege für Erzeuger und Kunden

Mit Verkaufsautomaten auf den Höfen schaffen Händler und Landwirte flexible Einkaufszeiten. Passend zur Corona-Krise haben viele landwirtschaftliche Betriebe inzwischen Verkaufsautomaten, gefüllt mit Produkten vom Bauernhof, aufgestellt. Kunden können nicht nur Eier, Nudeln, Wurstdosen oder Brot erwerben. Auf Knopfdruck gibt es auch an einigen mit Hightech-Kühlung ausgestatteten Automaten hausgemachte Grill-Würstchen oder Steaks, die aus eigener Schlachtung stammen. Am 24h-Verkaufsautomaten können Kunden schnell, bequem und zeitlich flexibel Lebensmittel einkaufen. Gerade in den Sommermonaten ist Grillfleisch sehr gefragt.

Und den Landwirten liegt das Tierwohl am Herzen. Sie beachten nicht nur die gesetzlichen Bestimmungen, sondern handeln meist weit über das Mindestmaß hinaus. So liegen beispielsweise mobile Geflügelställe im Trend. Dies ist eine tiergerechte und praktikable Haltungsform für Legehennen und Mastgeflügel. Diese Wohnwagen für Hühner sind komfortabel eingerichtet, mit Sitzstangen, Futtertrögen und Nestern zum Eier legen. Zudem bieten sie den Hennen die Möglichkeit an Auslauf an der frischen Luft.

Die Broschüre trägt einerseits der steigenden Nachfrage nach regionalen Produkten und qualitativ hochwertigen Erzeugnissen aus der heimischen Landwirtschaft Rechnung – direkt beim Bauern kaufen ist angesagt. Andererseits unterstützen die Landkreise und der Regionalverband die Direktvermarkter in der Region, indem sie Ihnen ein Forum bieten.

„Direkt vom Bauernhof“ erscheint in einer Auflage von 16.000 Stück. Sie ist kostenfrei in den Landratsämtern, den Landwirtschaftsämtern, bei den Gemeinden und den Städten der Landkreise und den Anbietern, die in der Broschüre gelistet sind, erhältlich. Parallel dazu wird gerade eine Online-Version durch die Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg erstellt. Die Hofläden und Direktvermarkter der Region werden hier demnächst zu finden sein unter www.vom-bauern-sbh.de . Alle Angebote werden optimal auf Smartphone, Tablet, Laptop oder PC angezeigt. Die Höfe können mit einem Klick kontaktiert werden. Dank der interaktiven Karte können Direktvermarkterinnen und Direktvermarkter in der Nähe gefunden werden und mit einem Suchfilter nach Landkreisen, nach Produktgruppen oder Wochenmärkten gefiltert werden.

Präsentation heute
Der heutige Pressetermin zur Präsentation der Broschüre fand stellvertretend für alle Direktvermarkter auf dem Biolandhof der Familie Messner in Trossingen-Schura statt. Die Familie Messner hat im Jahr 1982 von der konventionellen auf die bio-dynamische Landwirtschaft umgestellt. Damit gehören die Messners zu den Pionieren, denn erst Ender der 1980er Jahre entstanden die ersten Anbauverbände, die Basisrichtlinien und Mindeststandards ökologischer Landwirtschaft definierten und die politische Interessenvertretung übernahmen. Erst 1989 wurde die ökologische Landwirtschaft erstmals durch die EU gefördert. Für die Messners gilt: Landwirtschaft soll nicht nur das Recht auf Nahrung sichern, sondern zugleich ressourcen- und tierfreundlich wirtschaften.