Die Zwiefalter Rälle-Zunft hat jetzt eine eigene Hässtube

Die Zunftratsmitglieder und ihre Ehrengäste freuen sich über das gelungene Werk
Die Zunftratsmitglieder und ihre Ehrengäste freuen sich über das gelungene Werk (Bild: Maximilian Kohler)

Am vergangenen Samstag, 13. August, konnte die Rälle-Zunft nach zweijähriger Umbauphase ihre neue Hässtube einweihen. Die Räumlichkeiten wurden mit einem gewaltigen ehrenamtlichen Engagement entrümpelt, saniert und herausgeputzt. Nun haben die Häser der Zunft ein ordentliches Zuhause und auch für die Narren wurden Räume geschaffen, in denen sie sich treffen und tagen können.

Zunftmeister Jochen Fundel strahlte mit der Sonne um die Wette, als er die zur Feier gekommenen Ehrengäste begrüßte. Neben Bürgermeisterin Alexandra Hepp, waren u. a. Mitglieder der Zunft, Präsidiumsmitglieder der Vereinigung Freier Oberschwäbischer Narrenzünfte, Narrenfreunde der Region und Sponsoren anwesend. Fundel verkündete voll Stolz auf die geleistete Arbeit: „Was lange währt wird endlich gut. Wenn ich hier nach zweijähriger Umbauphase vor unserer neuen Hässtube stehe, dann darf ich verkünden, dass die Narrenzunft Rälle Zwiefalten endlich eine Heimat gefunden hat!“

Großes Engagement führt zum Erfolg

Fundel erinnerte an die wenig geeigneten Räumlichkeiten im Gossenzuger Tor, in dem die Einrichtung einer Narrenstube unmöglich war. Längere Zeit wurden die Häser im ehemaligen Nähgeschäft bei Rosemarie Engst untergebracht. In 15 Jahren wurde der Bestand von 16 Häsern auf 115 aufgestockt. Nach dem Tode von Engst, wurde der Narrenzunft Räumlichkeiten im ehemaligen Baugeschäft angeboten. Trotz Bedenken über den Zustand der Räumlichkeiten, entschied die Zunft das Angebot der Gemeinde anzunehmen. Fundel beschrieb deutlich, welche großartige Arbeit ab Juli 2020 im Ehrenamt geleistet wurde. Er sprach von unermüdlichen Helfern, die mit der Entmüllungsaktion der Räumlichkeiten begannen und mit dem Einsatz von Schreinern, Zimmermännern, Elektrikern, Malern und Gipsern weitergeführt wurden. Über 1000 Arbeitsstunden, so Fundel, wurden 2020 geleistet, die Häser und Utensilien Ende dieses Jahres in die Gerberstube gebracht. Obwohl Corona die weiteren Arbeiten erschwerte, gingen diese auch im Jahre 2021 weiter. „Doch nun kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass aus unserer Hässtube ein wahres Schmuckstück geworden ist,“ stellte Fundel zufrieden fest.

Dank an die Helfer und Sponsoren

Für die Narrenzunft bedankte sich Fundel beim ehemaligen Bürgermeister Matthias Henne, Interimsbürgermeisterin Maria Knab-Hänle, und Bürgermeisterin Alexandra Hepp dafür, dass die Narrenzunft die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt bekam. Den großzügigen Sponsoren dankte Fundel ebenso, wie den fleißigen Helfern, allen voran Bauleiter Andi Schmid. Zum Abschluss seiner Ansprache wurde mit einem dreifach kräftigen Rälle – hui die Hässtube eröffnet.

Bürgermeisterin Alexandra Hepp würdigte in ihrer Ansprache u. a. die herausragenden Leistungen bei der Sanierung: „Es ist bestimmt nicht immer leicht gewesen, aber, wenn ich mir die neuen Räumlichkeiten ansehe, kann ich nur sagen, wir, die Gemeinde Zwiefalten, sind stolz auf die Leistung, die sie alle hier erbracht haben.“ Besonders erfreut zeigte sie sich, dass die Gemeinde einen Mieter gewonnen habe, der durch den mühevollen Umbau die Räumlichkeiten aufgewertet habe. Als Geschenk hatte die erste Bürgerin der Münstergemeinde der Zunft einen Geschenkkorb mitgebracht, der mit allerhand Nahrhaftem und geistigen Getränken gefüllt war.

Besichtigung zeigt das Ausmaß der geleisteten Arbeit

Bei der Besichtigung konnten die Gäste auf einem Monitor die Zustände der Räumlichkeiten vor und nach der Renovierung nachvollziehen. Schreckliche Anblicke boten u. a., die anfangs vorhandenen Müllberge. Kein Wunder, dass sich die Zunft die Entscheidung für die Räume, angesichts dieser Zustände nicht leicht machte. Doch dieser Mut und der unermüdliche Arbeitseinsatz der Helfer haben sich mehr als gelohnt. Die Räumlichkeiten wurden mit großem Aufwand und handwerklichem Geschick in einen behaglichen Zustand verwandelt, in denen die Häser nun akkurat und sauber eingelagert sind. Auch der Narrenrat kann jetzt ungestört tagen und sich ggf. mit flüssiger Nahrung die baubedingt schiefen Decken und Wände „gerade“ trinken.