Die VfB-Volleyballer behalten die Punkte am See

Der VfB Friedrichshafen (helle Trikots) ist nicht zu stoppen gewesen.
Der VfB Friedrichshafen (helle Trikots) ist nicht zu stoppen gewesen. (Bild: Günter Kram)

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Friedrichshafen – Keine 48 Stunden nach dem Champions-League-Fünf-Satz-Krimi in Bulgarien, hat der VfB Friedrichshafen in der 1. Volleyball-Bundesliga am Samstag und Sonntag sechs Punkte eingefahren.

Erst besiegten die Häfler die WWK Volleys Herrsching mit 3:1 (25:17, 25:21, 29:31, 25:23). Und: Ohne vier Stammkräfte dominierte der VfB – laut Vereinsmitteilung – einen Tag später auch den TSV Haching München mit 3:0 (25:18, 25:17, 25:21).

Gäste leisten sich viele Fehler

Die WWK Volleys Herrsching hatten die neue Übergangsheimat der Häfler auf dem Messegelände Friedrichshafen zwar gefunden – angekommen waren sie allerdings zu Beginn des Spiels noch nicht. Vor allem Mittelblocker Luuc van der Ent war das – so der VfB weiter – anzumerken.

Der Niederländer landete zwei Mal im Block von Andri Aganits und drosch das Spielgerät außerdem ins Aus. Nach nur vier Spielminuten lagen die Hausherren mit 6:0 in Front. Friedrichshafen, ohne Simon Hirsch, Dejan Vincic, Blair Bann und Lucas Van Berkel, hatte wenig Mühe mit dem „Geilsten Club der Welt“.

Vojin Cacic versenkte einen Angriff kurz hinter der Dreimeterlinie des Gegners (9:6) und Lukas Maase machte jede Chance zum Punkt (14:7, 17:11). Herrsching gelang kein einziger Blockpunkt im ersten Durchgang und auch im Service kam wenig Druck von der Mannschaft vom Ammersee.

VfB hat mit Kräfteverschleiß zu kämpfen

Das Bild blieb im ersten und im zweiten Satz deckungsgleich. Friedrichshafen holte sich beide Durchgänge ohne große Probleme. (25:17, 25:21). Dann war doch zu spüren, dass Kapitän Marcus Böhme und Co. fünf Königsklassensätze und einen Reisetag in den Knochen hatten.

Die Konzentration ließ deutlich spürbar nach, sodass Zuspieler Stefan Thiel einen Ball verlegte und Herrsching zum ersten Mal in der Partie führte (4:5). Die Volleys legten sogar noch vier Punkte nach (4:9), sodass Friedrichshafen zwar dran knabberte, aber diesem Rückstand bis fast zum Ende hinterherlief (17:19, 21:22).

Aber die Hausherren erarbeiteten sich, dank eines blendend gelaunten Vojin Cacic, sogar noch Satzbälle. Herrsching machte es aber besser – 31:29. Die Häfler Volleyballer mussten sich wieder reinbeißen, denn Herrsching hatte Lunte gerochen (15:17). Cheftrainer Mark Lebedew reagierte und brachte Luciano Vicentin als Diagonalangreifer.

Und dieses taktische Maßnahme fruchtete: Erst kam Vicentin zwei Mal sauber durch, dann blockte er den Angriff von Peter. Der VfB war wieder da (22:21). Weil auch Muniz dann keine Lust mehr auf einen fünften Satz hatte, übernahm der andere Südamerikaner im Team den Rest. Drei Punkte des Brasilianers reichten zum Sieg (25:23). 

Häfler werfen die Rotationsmaschine an

Einen Tag später rotierte VfB-Cheftrainer Mark Lebedew dann munter durch. Gegen Haching-München ersetzte Luciano Vicentin Daniel Muniz. Das Team aus dem Münchener Umland hatte kaum eine Chance gegen den Bundesliga-Rekordmeister, der vor allem körperlich überlegen war.

Lennart Heckel, vergangenes Jahr noch in Diensten der Volley-YoungStars, bekam sehr schnell im Block von Marcus Böhme die Grenzen aufgezeigt. Der Hachinger Annahmeriegel bekam es mit den Aufschlägen von Vojin Cacic zu tun. In beiden Durchgängen setzten sich die Hausherren schon früh ab und spielten die Sätze souverän zu Ende (25:18, 25:17).

In Durchgang Nummer drei habe es dann noch ein paar gute Nachrichten aus Häfler Sicht gegeben. Bonin trug sich auf dem Scoreboard ein und Lucas Van Berkel gab sein Comeback nach einer Knöchelverletzung. Zwar hatten die Häfler mit dem neu zusammengewürfelten Team ein wenig mehr Probleme mit dem TSV.

Pokal-Halbfinale gegen den Dauerrivalen

Trotzdem holten sie sich auch den dritten Durchgang (25:21) und damit ein ungefährdetes 3:0. Nach dem letzten Bundesligaspiel vor der Weihnachtspause steht Friedrichshafen nun mit 22 Punkten auf Platz vier der Tabelle. Am 22. Dezember steht dann das letzte Spiel des Jahres an. Die Häfler empfangen in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm die BR Volleys im Halbfinale des DVV-Pokals. 

„Wir sind sehr glücklich mit den sechs Punkten. Auch dass wir sehr gut mit den Drucksituationen gegen Herrsching umgegangen sind, freut mich sehr“, erklärte Cheftrainer Mark Lebedew. „Wir hatten viele verletzte Spieler, die gut von ihren Kollegen ersetzt wurden. Das ist nicht nur gut für das Spiel, sondern auch für den Teamgeist.“