Die TSG-Fußballer landen einen „Big Point“ im Abstiegskampf

Die TSG-Fußballer landen einen „Big Point“ im Abstiegskampf
Die TSG Ailingen (grüne Trikots) behält die Punkte verdient für sich. (Bild: tmy)

Ailingen (tmy) – Die TSG Ailingen I hat sich auf dem heimischen Kunstrasen auf dem TSG-Sportgelände unterhalb des Wellenbades einen 5:2-Erfolg in der Fußball-Bezirksliga Bodensee erkämpft. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, da es im Duell mit dem VfL Brochenzell zahlreiche Unterbrechungen, Zweikämpfe und hitzige Diskussion gab.

Keine Frage, da war phasenweise richtig Feuer drin, weil es von Beginn an kein Abtasten gab und beide Kontrahenten sofort für klare Verhältnisse sorgen wollten. Doch es dauerte etwas, bis die vielen Besucher auf beiden Seiten des Spielfeldes erstmals Raunen durften.

Denn sowohl die TSG als auch der VfL standen defensiv gut oder ließen die Abseitsfalle zuschnappen. In der Offensive haperte es allerdings noch am richtigen Laufweg oder der nötigen Passschärfe – die groß gewachsenen Gäste aus Brochenzell hatten die Lufthoheit.

Nach rund 20 Minuten waren es die Ailinger, die über die Außenbahnen ab und an durchbrachen, aber das letzte Zuspiel nicht an den Mann brachten. Nichtsdestotrotz ging das erste Tor auf das TSG-Konto – und das unter gehöriger Mithilfe von VfL-Keeper Gregor Beck, der die Kugel doch eigentlich schon sicher hatte.

Pustekuchen: Dean Fiegle sagte artig „Danke“ und durfte mit seinen Mitspielern in den grünen Trikots die 1:0-Führung bejubeln (35.). Als sich die Brochenzeller Defensive gerade erst wieder sortiert hatte, passte man für einen kurzen Moment nicht auf und ließ Rafael Geigges am langen Eck aus den Augen – 2:0 (38.).

Während rund um den Verpflegungsstand bei strahlendem Sonnenschein Partystimmung herrschte, schimpfte VfL-Assistenztrainer Domingos Manzambi mit seinen Spielern. Verständlich, schließlich hatten man es den Gastgebern in beiden Situationen viel zu einfach gemacht.

Und: Der zweite Durchgang war gerade einmal eine gute Minute alt, als VfL-Kapitän Alexander Pfister per Kopf zur Stelle war und auf 1:2 stellte (46.). Die Wende? Mitnichten, denn die Mannschaft von Steve Reger hatte in einer Partie mit vielen Nickligkeiten sofort eine Antwort parat. Philipp Rau schloss einen schönen Spielzug zum 3:1-Zwischenstand ab.

Vier Tore nach gerade einmal 48 Minuten – den Zuschauern wurde etwas geboten. Zu viel aus Sicht des VfL-Fanlagers und nach dem Geschmack von Domingos Manzambi, der weiter mit der Sorglosigkeit seines Teams haderte und zudem sogar den Gelben Karton gezeigt bekam.

Weitere vier Minuten später landete die Kugel abermals im Netz – und wieder durften die Ailinger Jungs jubeln. Fiegle erhöhte mit seinem zweiten Treffer des Tages auf 4:1, die Vorentscheidung (52.). Nicht ganz, denn es folgte die beste Phase des Teams von VfL-Chefcoach Rolf Weiland, das mit hohen Bällen und Standards stets gefährlich blieb.

Aber die TSG-Abwehr war aufmerksam, verteidigte beherzt und setzte Nadelstiche im Konterspiel. Einen davon wusste Michael Willauer zu nutzen und markierte das 5:1 nach einer Stunde – sehr zur Freude des einheimischen Anhangs, das nächste Bierchen musste her.

Es passte allerdings zur aufgeheizten Atmosphäre und dem munteren Schlagabtausch, dass dieser erfolgreiche Abschluss noch nicht der Schlusspunkt gewesen war. Denn in der 68. Minute zeigte sich Kamil Adrian Cieslik für den 2:5-Anschluss des VfL verantwortlich, der dann noch einmal alles nach vorne warf.

Aber aufgrund mangelnder Chancenverwertung oder durch eine zu hektische Spielweise sowie einen Feldverweis (84.) schaffte es Brochenzell nicht, den Abstand weiter zu verkürzen. Wenige Zeigerumdrehungen stand der „Dreier“ für die TSG Ailingen I fest und die Erleichterung war nicht zu übersehen.

Selbst TSG-Torhüter Andreas Speth pustete erst einmal kräftig durch. Er hatte sich während der Partie von Torwart-Trainer Thomas Segeroth eine Spezi bringen lassen, um seinen Zuckerhaushalt zu stabilisieren.

Allerdings hatte auch er nach dem Abpfiff und dem „Derbysieger, Derbysieger – hey, hey“-Gesang Gelüste auf ein anderes Getränk mit weniger Zucker und mehr Schaum. Bis spät in den Abend feierten Spieler, Verantwortliche und Fans die vorerst gestoppte Talfahrt im TSG-Vereinsheim.

Dieses und weitere Spiele der Bezirksliga Bodensee gibt’s unter www.fussball.de im Internet.