Die Stadt möchte ihr Parkraummanagement erneuern

Das Thema Parken wird auch in Konstanz immer wichtiger.
Das Thema Parken wird auch in Konstanz immer wichtiger. (Bild: Stadt Konstanz)

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Konstanz – Parken in der Innenstadt gehört – laut städtischer Mitteilung – zu den umstrittenen und viel diskutierten Themen in der Stadtgesellschaft.

  • Gibt es zu viele Parkplätze in der Innenstadt oder zu wenige?
  • Sollen noch mehr gebaut werden oder sollen bestehende verlagert werden?
  • Was sind die Ziele und Konzepte für die Entwicklung?

Weil Klimawandel konsequentes Handeln auch in der Verkehrspolitik erfordert, will Konstanz – so die Stadt weiter – wie bereits Amsterdam, die mit zehn Prozent Verlagerung der Besucherstellplätze begonnen haben, diesen Schritt ebenfalls gehen.

Auch Wien, Kopenhagen, Berlin, Hamburg, München, Freiburg, Karlsruhe – bis hin zu Lindau und vielen anderen Städten – wollen in und aus der Innenstadt sukzessive den Autoverkehr verlagern, um Rad- und Fußverkehr noch mehr Raum zu geben und die Aufenthaltsqualität zu stärken.

Um die Ziele erreichen zu können, den knappen öffentlichen Raum, der zu großen Teilen zum Abstellen von KFZs genutzt wird, weiter zu verbessern und die Aufenthaltsqualität zu steigern, schlage die Verwaltung eine Verlagerung von Stellplätzen aus dem öffentlichen Straßenraum in Parkbauten und an Mobilpunkte vor.

Eine maßgebliche Rolle komme im neuen Parkraummanagement innovativen Mobilitätskonzepten zu. Durch ihre Berücksichtigung könne die Innenstadt zu einer neuen und zukunftsfähigen Stärke finden. Was bedeutet das für die 2600 Bewohner-Parkplätze?

Wenn man den öffentlichen Raum attraktiver gestalten möchte, müsse es bei Bewohner-Parkplätzen Veränderungen geben. Um künftig den Bedarf nach Bewohner-Stellplätzen besser zu erfüllen, gleichzeitig aber auch der Wertigkeit des öffentlichen Raums Rechnung zu tragen, sollen verstärkt Quartiers-Stellplätze in Parkhäusern realisiert werden.

Zudem habe der Technische und Umweltausschuss am 15. Juni beschlossen, Standorte zu prüfen, um mehr Bewohner-Stellplätze zur Verfügung zu stellen. Kompensationen durch attraktive Angebote wie Carsharing oder Fahrradmietsysteme sollen zudem erfolgen.

Die 2560 Besucher-Stellplätze in der linksrheinischen Innenstadt seien ausreichend. Berechnungsgrundlage sei hier das Verhältnis Parkplätze pro Quadratmeter Verkaufsfläche. Im Städtevergleich ist Konstanz bereits nachhaltig – das bedeutet, dass die Stadt nicht mehr Stellplätze als notwendig habe.

Angesichts der Besucherströme an Hochlasttagen sollen sie derzeit nicht reduziert, jedoch zum Teil für die Langzeit-Parker verlagert werden. Insgesamt wird auch bei den Besucher-Stellplätzen eine ausgeglichene Stellplatzbilanz angestrebt. Längere Parkvorgänge sollen durch Gebührenanpassungen aus dem direkten Zentrum in zentrumsnahe Bereiche (Bodenseeforum, Schänzle), in denen günstiger geparkt werden kann, verlagert werden.

Eine Verlagerung von zehn Prozent – wie in Amsterdam – wird vorgeschlagen. Das Parken dort soll einschließlich dem Bus-Ticket kostengünstiger als das Parken im direkten Zentrum sein. Ein Baustein im neuen Parkraummanagement könnte ein Mobilitätshaus mit zusätzlichem Carsharing, Leih- und Lastenradangebot am Döbele sein.

Mit rund 500 Stellplätzen könnte das Ziel erreicht werden, den öffentlichen Straßenraum insbesondere in Stadelhofen und im Paradies zu entlasten und Mietstellplätze als Kompensation für Bewohner anbieten zu können. Temporär könne es auch als Kompensation für entfallende Besucherparkplätze dienen.

Das schrittweise Vorgehen bringe Verbesserungen für Bewohner und Besucher. Darüber hinaus sei der Ausbau des ÖPNV, des digitalen Verkehrsleitsystems und des Mobilitätsmanagement weiter umzusetzen, damit alle Maßnahmen ineinander greifen könnten.