Die „Squadra Azzurra“ bricht ihren Spanien-Fluch

Die italienische Mannschaft singt ihre Nationalmannschaft von links Lorenzo Insigne, Leonardo Bonucci, Gaetano Castrovilli, Marco Verratti, Federico Chiesa, Giovanni Di Lorenzo, Jorginho, Emerson, Nicolo Barella, Gianluigi Donnarumma und Giorgio Chiellini aus Italien während des Spiels der UEFA Euro 2020.
Die italienische Mannschaft singt ihre Nationalmannschaft von links Lorenzo Insigne, Leonardo Bonucci, Gaetano Castrovilli, Marco Verratti, Federico Chiesa, Giovanni Di Lorenzo, Jorginho, Emerson, Nicolo Barella, Gianluigi Donnarumma und Giorgio Chiellini aus Italien während des Spiels der UEFA Euro 2020. (Bild: picture alliance / Newscom | David Klein)

London (tmy) – Die italienische Fußball-Nationalmannschaft steht als erster Finalist der UEFA EURO 2020 fest. Am Dienstagabend setzten sich die Italiener mit 5:3 (0:0, 1:1, 1:1) nach Elfmeterschießen gegen Spanien durch. Ausgerechnet Italien-Legionär Alvaro Morata gehörte zu den Unglücksraben bei der Entscheidung vom Punkt.

Auf diesen Shootout hatten sich beide Kontrahenten in der Verlängerung im Londoner Wembley schon vergleichsweise früh eingestimmt, keines der beiden Teams wollte nach dem 1:1 nach Ende der regulären Spielzeit zu viel riskieren. Und: Das flotte Hin und Her über 90 Minuten plus drei Minuten Nachspielzeit hatte ordentlich Kraft gekostet. Nachdem Federico Chiesa das 1:0 für Italien machte (60.), glich der spätere Unglücksrabe Morata aus (1:1, 80.).

Auch die vielen Wechsel bremsten den Schwung der ersten Halbzeit und das muntere Auf und Ab nach dem Seitenwechsel etwas aus. Dank der stärkeren Nerven vom Elfmeterpunkt durchbrach das Team von Roberto Mancini seinen ganz eigenen „Spanien-Fluch“, da man im bisherigen Turnierverlauf bei Welt- und Europameisterschaften zumeist das Nachsehen hatte.

Doch dieses Mal sollte es anders kommen, weil der groß gewachsene Torhüter Gianluigi Donnarumma auf dem Posten war und Jorginho dem spanischen Keeper Unai Simon, der in der regulären Spielzeit so manche Unsicherheit zeigte, keine Chance gelassen hatte. Die Freude über den Finaleinzug bremste hinterher kurz eine motivierte Ordnerin, die Abwehr-Ass Leonardo Bonucci inmitten der Feierlichkeiten für einen Fan hielt. Vergeben, vergessen!

Wer sich am Sonntag (21 Uhr, MESZ) nun mit der italienischen Auswahl um den Pokal duellieren darf, wird am Mittwochabend beim Aufeinandertreffen zwischen England und Dänemark im zweiten EM-Halbfinale geklärt, das ab 21 Uhr im ZDF gezeigt wird. Ob die „Three Lions“ ihren Heimvorteil nutzen oder ob „Danish Dynamite“ das Märchen weiterschreibt, wird sich zeigen – zur Not eben über 120 Minuten oder per Entscheidung vom Punkt.