Die Pandemie hat das Zahlungsverhalten der Kunden nachhaltig geprägt

v.li. KSK-Vorstandchef Heinz Pumpmeier, Dr. Patrick Kuchelmeister (neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender) und Landrat Harald Sievers (Verwaltungsratsvorsitzender)
v.li. KSK-Vorstandchef Heinz Pumpmeier, Dr. Patrick Kuchelmeister (neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender) und Landrat Harald Sievers (Verwaltungsratsvorsitzender) (Bild: KSK RV)

Ravensburg (le) – Bei der Vorstellung der Jahresbilanz am Montag teilte Heinz Pumpmeier, Vorstandschef der KSK Ravensburg mit, dass Dr. Patrick Kuchelmeister vom Verwaltungsrat zum neuen Vorstandsmitglied und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der KSK Ravensburg gewählt wurde. Er hatte sich aus 43 Kandidaten stark durchgesetzt.

Die Vorstandsbesetzung steht im Zusammenhang mit dem plötzlichen Tod von Norbert Martin. „Er fehlt uns allen. Aus Gründen der Verantwortung musste man trotz der Bestürzung und Trauer bald mit der Suche nach einem Nachfolger beginnen,“ so Heinz Pumpmeier.

Er steht für Strategiekompetenz und passt zu den Kunden

Kuchelmeister ist in Sigmaringen geboren und hat 1999 bei der Volksbank Bad Saulgau eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert. Ab 2009 war er als Prokurist bei der DSGF und ab 2013 als Vorstandmitglied bei der PSD Direktbank in Eschborn tätig. Seit 2016 fungierte er als Vorstandsmitglied der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg mit 1000 Beschäftigten.

Er kennt Land und Leute hier in der Region und freut sich, wieder in die Heimat zu kommen. Der 41-Jährige wird voraussichtlich am 1. Januar 2022 beginnen.

Beim Kundengeschäftsvolumen in 2020 ein Plus von 7,8 Prozent

 „Die KSK Ravensburg ist gut durch das Pandemie-Jahr gekommen,“ so Pumpmeier. Das Geschäftsvolumen stieg um 7,8 Prozent auf 9,93 Mrd. Euro. „Am 31. März haben wir sogar erstmals die 10-Milliarden-Euro-Marke überschritten“. Der Vorstandchef freut sich, dass in der Pandemie mehr Teamgeist entwickelt wurde und somit auch die Kundenbindungen gestärkt werden konnten. Auch wenn der Service in manchen KSK-Filialen heruntergefahren werden musste, gab es immer einen Ansprechpartner.

In Spitzenphasen arbeiteten 180 Mitarbeiter im Homeoffice. Die KSK ist ein sehr stabiles Haus, trotzdem wird die Anzahl der Sparkassen durch das neue Kundenverhalten in Zukunft abnehmen. Im Jahr 2022 feiert die Kreissparkasse Ravensburg ihr 200-jähriges Bestehen.

Dank an die Mitarbeiter und Kunden

Von Anfang an wurde bei der KSK auf ein strenges Hygienekonzept geachtet, daher gab es keine einzige Infektionskette. Dies ist hauptsächlich auf die Diszipliniertheit aller Mitarbeiter und die Verständnisbereitschaft der Kunden zurückzuführen. „Eine Sparkasse ist halt kein Fleischverarbeitungsbetrieb.“

Corona hat eine Trendwende ausgelöst und immer mehr Menschen setzen auf bargeldloses Bezahlen. Die Kartennutzung bei der KSK ist um 22 % gestiegen und 60 % aller Kartenzahlungen sind kontaktlos. „Die Pandemie hat das Zahlungsverhalten der Kunden nachhaltig geprägt. Die Kontrollsysteme bei uns sind sehr gut und kartenlose Zahlungen sind die Zukunft.“ Im Jahr 2005 lag der Anteil der Barzahler noch bei 65 %, im Jahr 2020 ist er um 40 % gesunken. Das ist ein eindeutiger Trend.

Die Stiftung Warentest hat letztes Jahr Banking-Apps untersucht. „Die Sparkassen-App ist einer der Testsieger“, so der Vorstandschef. „Die Kunden der KSK Ravensburg haben im letzten Jahr im Durchschnitt ihre Girokarte 92 Mal genutzt (22 Prozent mehr als im Jahr davor).“

Heinz Pumpmeier legt großen Wert darauf, dass die KSK gemeinnützige Vereine oder Einrichtungen durch Spenden unterstützt.
Heinz Pumpmeier legt großen Wert darauf, dass die KSK gemeinnützige Vereine oder Einrichtungen durch Spenden unterstützt. (Bild: Daniela Leberer)

Ravensburg ist nach wie vor eine wirtschaftlich starke Region mit einer stabilen Einkommenslage und einem hohen Preisniveau. „Trotzdem sind die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie noch nicht abzusehen. Viele Geschäfte oder Kneipen können nicht mehr aufmachen und es wird eine Vielzahl stiller Liquidationen geben, die in der Statistik gar nicht vorkommen“ vermutet Pumpmeier.