Die Maus wird 50 – Alles Gute zum Geburtstag!

Die Maus wird 50! Wir gratulieren!
Die Maus wird 50! Wir gratulieren! (Bild: Westdeutscher Rundfunk)

Seit 50 Jahren ist sie auf den Bildschirmen der Republik präsent. Die Rede ist von der Maus die am 23. Januar 1972 sozusagen das Licht der Welt erblickte. Die Kinder lieben sie genauso wie die Erwachsenen. Beträgt das Durchschnittsalter der Zuseher der „Sendung mit der Maus“ doch stolze 40 Jahre. Die Maus war Botschafter für Deutschland bei der Expo 2000 und hat sogar schon ein eigenes Denkmal bekommen.

Die große Geburtstagsshow läuft heute Abend um 20.15 Uhr in der ARD.

Längst hat die Maus einen festen Platz in der Fernsehlandschaft und begeistert Generationen von Zuschauern mit ihren Lach- und Sachgeschichten. Ihr „klack-klack“, der Wimpern ist legendär. Erzeugt übrigens durch den Klang von Kastagnetten. Seit nunmehr 50 Jahren ist das witzige und neugierige, orangefarbige Tierchen der erklärte Kinderstar. Generationen haben sie geliebt und lieben sie immer noch. Sie informiert nicht nur, sie macht auch immer gute Laune.

Wie kommen die Löcher in den Käse, wie kommt die Zahnpasta in die Tube, warum ist der Himmel blau oder wie kommen in die Minen in die Bleistifte oder sogar wie funktioniert ein Atomkraftwerk? All diese Fragen und tausende andere hat die Maus auf lustige aber auch höchst informative Art und Weise beantwortet – kindgerecht und trotzdem präzise. Und auch im Weltall ist die Maus schon gewesen.

Die Maus hilft allen, die Welt besser zu verstehen. Auf eine Frage hatte aber auch die Maus keine Antwort: Wo wohnt der Liebe Gott?

Als Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger wurde die Sendung um 1970 von Gert Kaspar Müntefering, Siegfried Mohrhof, Monika Paetow und Armin Maiwald entwickelt. Die ersten Sachgeschichten drehte Armin Maiwald im Auftrag des WDR ohne Worte, die Lachgeschichten enthielten unter anderem die Geschichte von der Maus im Laden, die Isolde Schmitt-Menzel gezeichnet hatte. Das Redaktionsteam Siegfried Mohrhof (Leiter Familienfernsehen), Gert K. Müntefering (Leitung Kinderfernsehen) und Monika Paetow (Redakteurin im Kinderprogramm) beschloss, die Maus aus dieser Lachgeschichte zur Vorlage für die Maus-Spots heranzuziehen. Friedrich Streich animierte die Figur und machte sie so zur eigentlichen Fernsehmaus. Hans Posegga komponierte die Titelmusik, ursprünglich noch in einem anderen Arrangement. Die Erstausstrahlung fand am 7. März 1971 in der ARD statt.

Am 23. Januar 1972 lief die Sendung erstmals, nach Idee Münteferings unter dem heutigen Namen. Seit dem 9. September 1973 beginnt die Sendung mit einem zusätzlichen, fremdsprachigen Vorspann. Später kam der blaue Elefant dazu, dann folgte die gelbe Ente.

(Bild: pixabay)

Sowohl Sach- als auch Lachgeschichten wurden von vielen verschiedenen Regisseuren und Produktionsfirmen hergestellt, zur Identifikationsfigur der Sachgeschichten wurde Armin Maiwald, der 1976 den redaktionellen Auftrag erhielt, seine Stimme und seine Form der Recherche als bewusstes Stilmittel einzusetzen.

Zum ersten Mal im Fernsehen zu hören war er am 3. Dezember 1976 im Beitrag „Wasserhahn“. Im Jahre 1982 stand Christoph Biemann in der Sachgeschichte Tomatenketchup erstmals für die Sendung vor der Kamera. Seine erste Sachgeschichte als Hauptdarsteller Die zehn besten Methoden, einen Fluss zu überqueren wurde am 27. Oktober 1983 gesendet. Christoph tritt stets im grünen Pullover auf. Der Grund dafür ist, dass er für die Atom-Maus 1988, die über eine längere Zeit gedreht wurde, identische Kleidung brauchte, um immer gleich auszusehen und so beim Filmschnitt Anschlussfehler zu vermeiden. Da er zwei grüne Pullover besaß, die er bei Bedarf unbemerkt wechseln konnte, wurde dieser zu seinem Markenzeichen.

Obgleich das Zielpublikum Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter sind, liegt das Durchschnittsalter der Zuschauer bei knapp 40 Jahren. Eltern und Großeltern sitzen häufig zusammen mit ihren Kindern vor dem Fernseher.

Für ihre herausragende Leistung wurde die Sendung (z. B. die „Atom-Maus“) national und international mehrfach ausgezeichnet, erhielt generelle Anerkennung und läuft inzwischen in fast 100 Ländern. Weitere Auszeichnungen waren u.a. der Bambi, der Deutsche Fernsehpreis, die Goldene Kamera, der Goldene Gong und der Medienpreis für Sprachkultur.

Maiwalds charakteristische Stimme und seine teils flapsige Art, mit der er die Filme kommentiert, haben die Sendung mit der Maus geprägt.

Die herausragende Bedeutung, die in ganz Deutschland der Sendung mit der Maus beigemessen wird, kam u. a. im Jahre 2000 zum Ausdruck, als auf der Expo 2000 in Hannover die Maus im deutschen Pavillon für die Bundesrepublik warb. Insbesondere für den WDR als produzierenden Sender sind die Figuren aus der Sendung zu einem Symbol geworden. So wurde am 7. März 1984 zur 500. Sendung mit der Maus im Foyer des WDR-Vierscheibenhauses das Denkmal Maus und Elefant von Olaf Höhnen enthüllt.

Heute Abend läuft in der ARD um 20.15 Uhr eine Sondersendung „Frag doch mal die Maus“, die große Geburtstagsshow mit zahlreichen Stars und Ehrengästen, u.a. mit Barbara Schöneberger und Günther Jauch. Moderiert wird die Familienshow von Eckart von Hirschhausen.

Alles Gute, Maus und bleib uns bitte noch lange erhalten, denn es gibt noch viel zu erklären!