Die „Grande Dame“ geht an Land – vier Wochen „Schönheitskur“ sollen der „Hohentwiel“ in der Werft in Romanshorn zu neuem Glanz verhelfen

Die „Grande Dame“ geht an Land – vier Wochen „Schönheitskur“ sollen der „Hohentwiel“ in der Werft in Romanshorn zu neuem Glanz verhelfen
(Bild: Michael Häfner)

Lindau/Hard/Romanshorn – Großes Ereignis für den einzig verbliebenen Schaufelraddampfer am Bodensee: Eine Großrevision steht für die Hohentwiel an. Dafür wurde das aufwändig und prächtig restaurierte, 108 Jahre alte Schiff am Donnerstag, den 25. Februar 2021 von der „Österreich“, dem  ältesten Motorschiff auf dem See, nach Romanshorn in die Werft der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft AG (SBS) geschleppt.

Mit aller Vorsicht ist die Hohentwiel, der letzte verbliebene Schaufelraddampfer auf dem Bodensee, danach ausgewassert und in der Werft der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft AG (SBS) aufgedockt worden.

(Bild: Michael Häfner)

Zuvor hatten Taucher die richtige Lagerung der Hohentwiel auf einer Art „Schlitten“ überprüft, auf dem das rund 300 Tonnen schwere Schiff in die Werfthalle  transportiert worden war. Bei der ersten Begutachtung des Rumpfes waren sowohl  Benno Gmür, Geschäftsführer der Hohentwiel-Schifffahrtsgesellschaft als auch die  Hohentwiel-Crew überrascht, dass der Rumpf teils bis zu sieben Zentimeter dick mit Muscheln besetzt war. 

Die Arbeiten begannen damit, den Rumpf von den Muscheln zu reinigen. Nach dem Schleifen lackiert die Werftmannschaft den Rumpf neu, dann kamen die Schaufelräder an die Reihe. Die Decks werden überarbeitet und auf Hochglanz poliert. Zudem sind umfangreiche technische Instandsetzungen und Abnahmen durch den Schiffs-TÜV vorgesehen.

(Bild: Michael Häfner)

Vier Wochen soll die Schönheitskur dauern, an der sowohl die Mitarbeiter der SBS als auch die der Hohentwiel-Crew beteiligt sind. Für die Kosten in Höhe von rund 150.000 Euro kommt der Verein Internationales Bodensee-Schifffahrtsmuseum als Eigner der Hohentwiel auf. Bevor die Hohentwiel in frischem Glanz wieder nach Hard überstellt wird, können sich die Gäste schon vorab auf eine Fülle von Themenfahrten in diesem Jahr freuen und diese auch buchen. Ebenso für die Themenfahrten der Österreich. Infos dazu unter www.hs-bodensee.eu/fahrten/fahrplan.

Eine ursprünglich geplanter Tag der offenen Tür fiel leider der Corona-Pandemie zum Opfer.

Dafür gibt es Bild- und Filmmaterial von der Auswasserung in Romanshorn.  Verfolgen kann man die Arbeiten auch im Werft-Tagebuch auf Social Media. Z.B. bei Instagram: @historischeschifffahrtbodensee oder auf Facebook: Historische Schifffahrt Bodensee

Bereits 2010, bei ihrer jüngsten Revision, war die Hohentwiel in Romanshorn in der größten Werft zu Gast.

Bilder von der Werft gibt es unter https://sbsag.ch/pages/werftfuhrung. Eigner der Hohentwiel ist der Verein „Internationales Bodensee-Schifffahrtsmuseum“. Infos dazu unter https://hohentwiel-verein.com.

Infos zur Hohenwiel:

Im Jahr 1984 erwarb der Verein Internationales Bodensee-Schifffahrtsmuseum e.V. den in einem äußerst desolaten Zustand befindlichen Dampfer. Der Verein erreichte durch Spenden und den Einsatz zahlreicher Vereinsmitglieder und freiwilliger Helfer, die Hohentwiel wieder in den Zustand von 1913 zu versetzen, wobei modernste Technik und historisches Material vereint wurden. Die erneute Jungfernfahrt war am 17. Mai 1990.

Eigentümer des Schiffes ist der Verein Internationales Bodensee-Schifffahrtsmuseum e.V. mit Sitz in Bregenz. Er hat knapp 2.000 Mitglieder aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Vereinsziel ist der Erhalt der Hohentwiel, durch Instandhaltung und Versicherung.

Betreiber und Inhaber der Konzession für den Betrieb des Schiffs ist die Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft m.b.H (HSG), an der der Verein zu 25 % und die Gemeinde Hard als Heimathafen zu 75 % beteiligt sind. Die HSG ist für den Betrieb und die Bewirtschaftung des Schiffes zuständig und zahlt Miete an das Internationale Bodensee-Schifffahrtsmuseum e.V.