Wer bekommt das höchste Lehrgeld? Die bestbezahltesten Ausbildungsberufe

Die bestbezahltesten Ausbildungsberufe
Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, muss keineswegs wirtschaftlich schlechter dastehen als Uni-Absolventen. (Bild: shironsov / iStock / Getty Images)

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In Deutschland gibt es aktuell 325 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe. Doch für welchen soll man sich entscheiden? Da auch die finanzielle Komponente eine Rolle bei der Auswahl spielt, stellen wir hier die zehn lukrativsten Lehrberufe vor.

(fr) – Nicht jeder will oder hat die Möglichkeit, ein Studium zu absolvieren. Das muss auch nicht zwingend sein. Es gibt viele gut bezahlte Ausbildungsberufe, unter deren Vielfalt für jeden das Richtige für die eigenen Interessen und Talente dabei sein sollte. Doch natürlich ist es auch nicht unwichtig, wie viel Gehalt am Ende des Monats auf dem Konto landet. Hier bei uns haben Azubis einen vergleichsweise guten Einstand. Denn gerade unsere Region profitiert von einem allgemein höheren Gehalt als andere.

Notenschnitt, Abschluss, Motivation: Darauf kommt es an

Je besser der Abschluss, desto größer die Auswahl. In vielen Ausbildungsberufen wird ein Realschulabschluss vorausgesetzt. Doch motivierte und fleißige Bewerber, haben gerade dieser Tage – in Zeiten des Fachkräftemangels – ebenfalls gute Chancen, den Traumjob zu ergattern. Die Betriebe können nach ihren eigenen Regeln festlegen, was als Voraussetzung benötigt wird. Nicht jedem Chef ist die Mathe-Zensur auf dem Zeugnis besonders wichtig. Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft und vor allem die Willensbereitschaft, sich weiterzubilden, wiegen oft mehr als Noten. Dazu ist natürlich auch gutes Timing immer recht hilfreich. Wer sich früh um einen Ausbildungsplatz bemüht, hat die größte Auswahl.

Wer sich mit selbst organisiertem Lernen schwer tut und Mühe hat, viel Theorie vom Papier ins Hirn zu befördern, sollte sich nicht unbedingt für ein langjähriges Studium entscheiden - unabhängig davon, was die Eltern von einem erwarten.
Wer sich mit selbst organisiertem Lernen schwer tut und Mühe hat, viel Theorie vom Papier ins Hirn zu befördern, sollte sich nicht unbedingt für ein langjähriges Studium entscheiden – unabhängig davon, was die Eltern von einem erwarten.
Bild: iStock / Getty Images

2 oder 3 Jahre? – So lange dauert eine Ausbildung

Eine betriebliche Ausbildung läuft üblicherweise zwischen 2 und 3,5 Jahre. Absolviert man eine Lehre über einen verkürzten Zeitraum, fällt der Theorie-Anteil meist geringer aus. In bestimmten Fällen hat man die Möglichkeit, die Ausbildung zu verlängern. Folgende Umstände sind Gründe für die Nachspielzeit:

  • Wenn die Gefahr besteht, dass man die Abschlussprüfung aufgrund mehrmaligem Kranksein nicht besteht
  • Wenn die Abschlussprüfung nicht bestanden wird, kann man beantragen, dass die Ausbildungszeit bis zum nächsten Prüfungstermin verlängert wird.

Auch andersherum gibt es Möglichkeiten. Man kann die Ausbildung auch verkürzen. Zum Beispiel indem man sich den Schulabschluss anrechnen lässt.

Viele Ausbildungen können je nach Abschluss und Fähigkeiten verkürzt oder auch verlängert werden.
Viele Ausbildungen können je nach Abschluss und Fähigkeiten verkürzt oder auch verlängert werden.
Bild: iStock / Getty Images
  • Mit einem mittleren Bildungsabschluss kann man seine Ausbildungszeit um bis zu sechs Monate verkürzen lassen.
  • Mit allgemeiner Hochschulreife oder Fachhochschulreife kann um bis zu zwölf Monate verkürzt werden.

Auch gute Leistungen in der Berufsschule können die Ausbildungsdauer kürzer gestalten. Stimmt der Notendurchschnitt der Zwischenprüfung, kann die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragt werden.

Außerdem kann man sich vorangegangene Ausbildungen anrechnen lassen. Hier beträgt die Dauer der möglichen Verkürzung ebenfalls bis zu zwölf Monate. Dazu zählen auch andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr.

Money, Money, Money: Hier wird man am besten bezahlt

Die höchste durchschnittliche Bezahlung bei Ausbildungen gab es nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung BIBB im Jahr 2021 in Baden-Württemberg: Auszubildende erhielten über alle Berufe und Ausbildungsjahre hinweg im Schnitt rund 1.039 Euro monatlich.

In Baden-Württemberg erhalten Azubis die höchste Ausbildungsvergütung im Bundesdurchschnitt.
In Baden-Württemberg erhalten Azubis die höchste Ausbildungsvergütung im Bundesdurchschnitt.
Bild: monkeybusinessimages / iStock / Getty Images

Die folgenden Ausbildungsberufe werden derzeit am besten bezahlt.

Fluglotse/lotsin:
1. Jahr: 1150 € 2. Jahr: 1150–4000 € 3. Jahr: 4000–5900 €

Schiffsmechaniker/in:
1. Jahr: 1030 € 2. Jahr: 1290 € 3. Jahr: 1785 €

Polizist/in (mittlerer Dienst):
1. Jahr: 1210-1330 € 2. Jahr: 1210-1330 € 3. Jahr: 1210-1330 €

Pflegefachmann/-frau:
1. Jahr: 1190 € 2. Jahr: 1250 € 3. Jahr: 1350 €

Sozialversicherungsfachangestellte/r:
1. Jahr: 1120 € 2. Jahr: 1210 € 3. Jahr: 1310 €

Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzanlagen
1. Jahr: 1070 € 2. Jahr: 1145 € 3. Jahr: 1230 €

Bankkaufmann/-frau
1. Jahr: 1040-1100 € 2. Jahr: 1100-1160 € 3. Jahr: 1160-1220 €

Immobilienkauffrau/-mann
1. Jahr: 1020 € 2. Jahr: 1130 € 3. Jahr: 1240 €

Maurer/in
1. Jahr: 830-905 € 2. Jahr: 1030-1230 € 3. Jahr: 1240-1495 €

Physiklaborant/in
1. Jahr: 1005-1055 € 2. Jahr: 1070-1150 € 3. Jahr: 1120-1220 € 4. Jahr 1165-1300 €