Die Apfelsaison in unserer Region wurde mit königlichem Beistand und Vertretern der Politik eröffnet

August Schuler (MdL CDU), Axel Müller (MdB CDU), Benjamin Strasser (MdB FDP), Sabine Kurtz (MdL CDU und Staatssekretärin im MLR), Klaus Hoher (MdL FDP), Julia Heimgartner (Apfelkönigin) , Florian Keßler, Johanna Keßler, Albrecht Kumpf (Kumpf Fruchtsäfte), Wilhelm Kessler, Klaus Widemann
August Schuler (MdL CDU), Axel Müller (MdB CDU), Benjamin Strasser (MdB FDP), Sabine Kurtz (MdL CDU und Staatssekretärin im MLR), Klaus Hoher (MdL FDP), Julia Heimgartner (Apfelkönigin) , Florian Keßler, Johanna Keßler, Albrecht Kumpf (Kumpf Fruchtsäfte), Wilhelm Kessler, Klaus Widemann (Bild: Daniela Leberer)

Horgenzell/Detzenweiler (le) – Bei schönstem Sonnenschein, so wie es die Apfelbauern wegen der Oechslegrade mögen, wurde mit Vertretern der regionalen Politik und Fachmännern der Branche bei der Mosterei Keßler in Detzenweiler die diesjährige Apfelsaftsaison eröffnet.

Mit von der Partie war die Bodensee-Apfelkönigin Julia Heimgartner. Eingeladen hatte der VdAW (Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft) aus Stuttgart. Hausherr Wilhelm Keßler organisierte für die Gäste eine Planwagenfahrt mit dem Traktor und zeigte dabei seine verschiedenen Kulturen. Obendrauf gab es zahlreiche Versucherle.

In netter Runde ging es mit dem Planwagen durch die verschiedenen Kulturen
In netter Runde ging es mit dem Planwagen durch die verschiedenen Kulturen (Bild: Daniela Leberer)

Frisch, fruchtig, regional

Der Familienbetrieb in Detzenweiler wird in dritter Generation betrieben und setzt unter dem Motto „frisch, fruchtig, regional“ auf verschiedene Betriebszweige, was eine Besonderheit in der Branche ist. Verarbeitet werden neben Äpfeln und Birnen auch Holunder, Goji, Aronia und Beeren-Kiwis, die im Wesentlichen von den Keßlers selbst angebaut werden.

Lecker und fruchtig: Eine kleine Auswahl der Keßler-Produkte
Lecker und fruchtig: Eine kleine Auswahl der Keßler-Produkte (Bild: Daniela Leberer)

Großes Augenmerk legen die Keßler’s auch auf Hochstämme mit Streuobst. Die Vermarktung erfolgt in einer Besenwirtschaft mit großem Garten, im eigenen Hofladen sowie über verschiedene Vertriebspartner im Umkreis und auf diversen Messen. Damit ist der Betrieb ein ideales Beispiel, wie sich kleine und mittlere Betriebe mit Kreativität am Markt behaupten können.

Dieses Jahr wird eine unterdurchschnittliche Ernte erwartet

Besonders der Aroniasaft ist die letzten Jahre zu einem Renner aufgerückt. Viele sind auf den Zug aufgesprungen und machen aus diesen kleinen Vitaminbomben Saft. „Bevor ein Produkt ganz oben ist, sollte man aber schon das nächste Projekt in der Tasche haben“, so Keßler.

Rund um das Thema Äpfel im Austausch: Klaus Widemann, Sabine Kurtz und Apfelkönigin Julia Heimgartner
Rund um das Thema Äpfel im Austausch: Klaus Widemann, Sabine Kurtz und Apfelkönigin Julia Heimgartner (Bild: Daniela Leberer)

Die Erwartungen der diesjährigen Apfelernte sind je nach Region unterschiedlich, da es vielerorts Hagel und Frost gab und der Bienenflug bei den Streuobstwiesen eher gering war. „Wir selbst sind bisher mit der Ernte zufrieden,“ so Wilhelm Keßler. Das weitläufige Anbaugebiet ist von einem schützenden Wald umgeben. Aktuell wird in Detzenweiler als Projektversuch ein Vollernter für Tafelobst eingesetzt.

Wir sind Weltmeister im Safttrinken

In Baden-Württemberg stehen rund siebzig Fruchtsaftkelterein in den Startlöchern. Erwartet wird eine eher unterdurchschnittliche Ernte. Die Keltereien gehen mancherorts von nur 30 % einer durchschnittlichen Ernte aus. Letztes Jahr wurden in BaWü an die 225 Mio Liter Saft gekeltert.

Baden-Württemberg ist Weltmeister im Apfelsaft trinken
Baden-Württemberg ist Weltmeister im Apfelsaft trinken (Bild: Daniela Leberer)

Streuobst hat einen hohen Stellenwert in unserer Region. Die Ernte und Pflege von Streuobstwiesen ist sehr arbeits- und kostenintensiv. „Wenn der Opa nicht mehr kann, wer liest die Äpfel auf den kleineren Betrieben noch auf,“ so Keßler. Hier ist Manpower gefragt.

Die Politik hat den dringenden Handlungsbedarf zum Schutz dieses artenreichen Lebensraums erkannt, stellte Sabine Kurtz, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum in ihrer Ansprache klar. „Beim Pro-Kopf-Verbrauch liegt das Land weltweit auf einem Spitzenplatz und wir sind Weltmeister im Safttrinken“, so Kurtz.

Sind beide für den Erhalt der Streuobstwiesen: Klaus Hoher (li.) und Benjamin Strasser
Sind beide für den Erhalt der Streuobstwiesen: Klaus Hoher (li.) und Benjamin Strasser (Bild: Daniela Leberer)

Regionalität ist ein Megatrend

Das Land fördert Vermarktungsprogramme und Pflegemaßnahmen. Ein Großteil der Äpfel aus Streuobstwiesen wird zu Apfelsaft verarbeitet. Mit diesem Produkt müssen sich die Keltereien auf dem europäischen Markt behaupten. Im Gespräch ist eine landesweite Streuobsterlebniswelt, evtl. stationär oder mobil. Geplant ist auch ein Qualitätssiegel für Streuobst. „Regionalität ist ein Megatrend, der ausgebaut werden muss.“