Die A-Junioren aus Konstanz erleben eine echte Katastrophe

Erwischen einen gebrauchten Tag: Mika Komin und die A-Jugend der HSG Konstanz.
Erwischen einen gebrauchten Tag: Mika Komin und die A-Jugend der HSG Konstanz. (Bild: André Frensel)

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Konstanz (wb/tmy) – Nach dem Handball-Fest und einer furioser Vorstellung gegen Göppingen hat die A-Jugend der HSG Konstanz in der Handball-Bundesliga gegen den mit nur neun Spielern angereisten HSC 2000 Coburg einen rabenschwarzen Tag erwischt.

Völlig von der Rolle – so der Verein in seiner Mitteilung – verlor Konstanz gegen aufopferungsvoll kämpfende Gäste verdient mit 31:33 (12:15). Der Nachwuchs aus Bayern hatte sich mit letzter Kraft zum Erfolg geschleppt und konnte sein Glück kaum fassen.

Auf der anderen Seite war die Sprachlosigkeit ob der eigenen Leistung mindestens genauso groß. Unerklärlich hektisch, mut- und kraftlos, einfach nicht entschlossen genug hatten sich die „Gelb-Blauen“ präsentiert. Es war das Kontrastprogramm zur Leistung eine Woche zuvor.

Vom bärenstarken Auftritt gegen Frisch Auf Göppingen war – so die HSG weiter – nichts mehr zu sehen. Die Spielanlagen beider Teams hätte dabei nicht unterschiedlicher sein können. Konstanz wollte Tempo gehen, stellte sich aber immer wieder selbst ein Bein.

Entweder war man zu ungenau und verlor den Ball, oder die HSG-Angreifer scheiterten allzu oft völlig frei am starken Gästekeeper Paul Hempel, der sich von Parade zu Parade immer mehr in die Konstanzer Köpfe fraß.

In der Deckung habe dem Drittliga-Nachwuchs zudem der frühe Ausfall im Innenblock von Ben Widmann zu schaffen gemacht, der unglücklich am Trikot seines Gegenspielers hängen geblieben war und sich am Daumen verletzt hatte.

Coburg hingegen spielte extrem behäbig und reizte seine Angriffe in aller Ruhe immer bis zur allerletzten Möglichkeit aus, die die beiden Unparteiischen ihnen zugestanden. Oft sei der Kontakt für einen Freiwurf gesucht worden oder noch einmal quer gespielt – bis, ja bis Janis Pavels Valkovskis angerauscht kam und aus dem Rückraum den Ball irgendwie ins Tor wuchtete.

Ganze 15 Mal war dieses Mittel erfolgreich. Bis zuletzt konnte Konstanz dem wenig entgegensetzen. Vieles blieb Stückwerk und der richtige Ruck, der durch die Mannschaft ging, die letzte Entschlossenheit, wollte sich nicht einstellen. Weder die 5:3-Führung, noch der Ausgleich zum 9:9 gaben Sicherheit.

Stattdessen legte Coburg mit vier Toren vor (20:16). Danach wurde es – trotz der vielen Unzulänglichkeiten – noch einmal spannend: Fynn Osann, Mika Komin und Marius Dreher stellten immer wieder den Abschluss her und „man hatte das Gefühl, dass das Momentan kippen könnte“, bilanzierte ein enttäuschter Daniel Behrendt. Doch der HSG-Coach hoffte vergeblich.

Der HSC verschleppte das Tempo geschickt, Konstanz stolperte in Hektik zu den nächsten der insgesamt knapp 20 Fehlwürfe aus besten Positionen. Den Kampf habe man den Hausherren dabei aber nicht absprechen können, doch es fehlte das Glück bei Aluminium-Treffern und die Sicherheit in den eigenen Aktionen.

Die Oberfranken spielten befreit einen 27:22-Vorsprung heraus, ehe die HSG am Ende doch noch ganz dicht am Punkt dran war, den Valkovskis elf Sekunden vor Schluss endgültig für die Gäste einpackte. „Wir hatten eine katastrophale Chancenverwertung. Wenn man 20 Würfe nicht rein macht, verliert man“, stellte Behrendt klar.

„Wir müssen zusehen, uns schnell zu stabilisieren. Noch ist nichts verloren, aber das war ein Schuss vor den Bug. In Allach müssen wir uns wieder anders präsentieren.“

HSG Konstanz:

Noah Frensel, Jason Moses (Tor); David Soos (1), Tim Koch, Nick Siegner, Fynn Osann (4), Marius Dreher (3), Lucas Farias-Veeser (2), Sven Müller (3), Moritz Ullrich (3), Fabian Zeller (3), Jona Mauch (8/2), Ben Widmann, Mika-Ante Komin (4).