DHB-Handballer zeigen trotz vorzeitigen Ausscheidens eine Reaktion

Haben das WM-Viertelfinale zwar verpasst, aber dennoch phasenweise überzeugen können: die deutschen Handballer.
Haben das WM-Viertelfinale zwar verpasst, aber dennoch phasenweise überzeugen können: die deutschen Handballer. (Bild: Sascha Klahn-DHB)

Kairo (tmy) – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Männer hat sich im zweiten Spiel der Hauptrunde dank eines 31:24(16:12)-Erfolges gegen Brasilien um Wiedergutmachung bemüht und phasenweise gezeigt, zu was das Team in der Lage ist. Dabei war das Turnieraus bei der Weltmeisterschaft in Ägypten schon vor dem Anwurf gegen die Südamerikaner klar.

Denn die ungarische Auswahl hatte bereits 30:26 gegen die Nationalmannschaft aus Polen gewonnen und somit den deutschen Handballern die Tür ins WM-Viertelfinale vorzeitig zugeschlagen. Diese Nachricht erreichte Bundestrainer Alfred Gislason und die Seinen beim Aufwärmen, das ohne Stammkeeper Andreas Wolff stattfand. Gislason vertraute Johannes „Jogi“ Bitter und Silvio Heinevetter, der abseits der Platte auch als Teamfriseur überzeugte.

Überhaupt war bei diesem Turnier einiges anders aus deutscher Sicht – es gab Corona-bedingte Absagen, Kader-Kritik von innen und außen und Zweifel, dass man diese WM überhaupt erst austrägt. Doch da waren auch Lichtblicke, wie beispielsweise der doppelten Johannes. Der eine im Kasten oder der andere am Kreis. Beide waren auf den Punkt topfit.

Bitter, weil Torwart Wolff – auch aufgrund seiner Handverletzung aus dem Qualifikationsspiel gegen Österreich – nie in den Rhythmus und zu seiner Form fand und Golla, weil etablierte Kräfte in der gegnerischen Gefahrenzone als Kreisläufer nicht mitfuhren. Auch gegen Brasilien klappte nicht alles wie gewünscht, insbesondere in der Abwehr. Bleibt zu hoffen, dass Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler bald zurückkommen.

Was ein Defensivverbund mit diesen beiden im Innenblock leisten kann, hat man beim Champions-League-Triumph ihres THW Kiel gesehen – auch die Durchschlagskraft eines Steffen Weinhold fehlte der deutschen Auswahl – gerade in Situationen, in denen es eng wurde und man gerne einen sogenannten Überraschungseffekt gesehen oder gebraucht hätte.

Doch die Mannschaft um Kapitän Uwe Gensheimer machte das Beste draus und wird auch gegen die Polen am Montag, 25. Januar, noch einmal alles in die Waagschale werfen (20.30 Uhr, ARD). Schließlich klappte in Halbzeit zwei gegen die Südamerikaner phasenweise alles – sowohl im Positionsangriff als auch in der Rückzugsbewegung sowie der Deckungsarbeit. Man sollte nicht vergessen, dass die deutsche Auswahl so noch nie zusammengespielt hat.

Und dafür war das Turnier – wenn man alle Partien zusammen nimmt – ein guter und recht ordentlicher Auftritt. Und genau dieser macht, wenn besagte Stammkräfte zurück sind, Hoffnung auf die kommenden Aufgaben. Allen voran auf die Olympischen Spiele in Tokio, bei denen Deutschland – laut DHB-Vizepräsident Bob Hanning – um „Gold“ mitspielen soll.