DHB-Handballer unterliegen dem Rekord-Weltmeister denkbar knapp

Frankreich - Deutschland im Yoyogi National Stadium. Die deutsche Nationalmannschaft hat Aufstellung zum Hören der Hymne genommen.
Frankreich - Deutschland im Yoyogi National Stadium. Die deutsche Nationalmannschaft hat Aufstellung zum Hören der Hymne genommen. (Bild: picture alliance/dpa | Swen Pförtner)

Tokio (tmy) – Es hat nicht sollen sein für die deutsche Handball-Nationalmannschaft im Traditionsduell gegen die französischen Nachbarn bei den Olympischen Spielen in Tokio. Am Ende hatte das Team aus Frankreich knapp, aber verdient mit 30:29 die Nase vorne, weil man sich den nötigen Tick weniger Fehler leistete und auf jedes deutsche Aufbäumen eine passende Antwort parat gehabt hatte. Zur Halbzeit führten die Franzosen derweil mit 16:13.

Dabei sah es zu Beginn des Kräftemessens der Handball-Giganten ganz danach aus, als würden Dika Mem und Co. die deutsche Handball-Nationalmannschaft an die Wand spielen. Über 5:1, 7:2 und 14:7 stand es – bis wenige Minuten vor der Halbzeitsirene – 16:10 für den Finalisten der Spiele von Rio de Janeiro 2016 – doch die Deutschen kamen noch einmal zurück. Angeführt von Steffen Weinhold verkürzte die DHB-Auswahl zum 13:16 zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel hatte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason ihre Anfangsnervosität abgelegt und kam mit sicheren Abschlüssen heran. Auch der Deckungsverbund war nun konzentriert bei der Sache und nahm die französischen Werfer früher an. Inzwischen hütete Andreas Wolff das deutsche Tor, nachdem zunächst Jogi Bitter zwischen den Pfosten begann – 15:16 (33.). Fortan entwickelte sich ein offener Schlagabtausch.

In schönster Regelmäßigkeit setzten Spielmacher Philipp Weber und Rückraumschütze Weinhold die Akzente, während nun auch Rechtsaußen Timo Kastening sicher verwandelte – 19:18. In dieser Phase unterliefen den deutschen Handballern allerdings abermals technische Fehler und man nahm sich so manchen Wurf zu früh, sodass Nikola Karabatic und Co. wieder davonzogen – zumindest etwas (22:19, 44.). Wenige Augenblicke später war der DHB erneut dran.

Doch am Ende war es der Favorit aus Frankreich, der jubeln durfte, weil Paul Drux in dieser Phase den einen oder anderen Gesichtstreffer kassierte, die allerdings nicht geahndet wurden und in der letzten Minute den Ball ins Seitenaus passte – die Entscheidung. So war es, wie schon so oft beim Aufeinandertreffen der beiden Handballgrößen: Deutschland hatte Moral bewiesen und beherzt gekämpft, stand aber wieder ohne zahlentechnisches Erfolgserlebnis da.