DHB-Handballer stehen sich phasenweise selbst im Weg

Kann die knappe Niederlage trotz einiger Paraden auch nicht verhindern: DHB-Keeper Johannes
Kann die knappe Niederlage trotz einiger Paraden auch nicht verhindern: DHB-Keeper Johannes "Jogi" Bitter. (Bild: Sascha Klahn - DHB)

Gizeh (tmy) – Die Deutsche Handball-Nationalmannschaft der Männer hat sich bei Weltmeisterschaft in Ägypten selbst um eine bessere Ausgangsposition für die am Donnerstag beginnende Hauptrunde gebracht. Gegen phasenweise überlegene Ungarn verlor die DHB-Auswahl am Ende knapp, aber verdient mit 28:29.

Somit müssen Kapitän Uwe Gensheimer und seine Teamkollegen schon jetzt in den „Alles oder Nichts“-Modus schalten, wenn es am Donnerstag darum geht, gegen den Dauerrivalen aus Spanien zu gewinnen. Weitere Gegner der Hauptrunde sind Polen und Brasilien. 2:2-Punkte hat die deutsche Auswahl auf dem Konto und steht schon jetzt in der Bringschuld.

Gegen eine gut organisierte Auswahl Ungarns hatte der Europameister von 2016 von Beginn an so seine Schwierigkeiten, kam erst gar nicht in die passenden Wurfsituationen und hatte zudem am eigenen Kreis mit dem flexiblen Angriffsspiel des Gegners arge Probleme. Aus dem Rückraum und über den Kreis setzten Mate Lekai und Co. ihre Nadelstiche.

Daher sah sich Bundestrainer Alfred Gislason schon früh zu einem Torwartwechsel gezwungen, als Johannes „Jogi“ Bitter für Andreas Wolff zwischen die Pfosten rotierte, weil darüber hinaus der deutsche Mittelblock mitunter zu langsam auf den Beinen gewesen war. Folgerichtig lag Ungarn Mitte des ersten Durchgangs mit 11:7 (18.) vorne und nahm dank einer deutschen Energieleistung aber nur einen knappen 15:14-Halbzeitvorsprung mit.

Doch auch nach dem Seitenwechsel verpasste es Deutschland gleich mehrfach, den vielzitierten Bock umzustoßen, da man die eigene Deckung nicht stabil genug bekam und mitunter freie Würfe – und das sogar im Tempogegenstoß – nicht im gegnerischen Tor unterbrachte. In der sogenannten „Crunchtime“ war Bitter, wie schon in den Schlussminuten der ersten Hälfte in schönster Regelmäßigkeit zur Stelle, doch seine Vorderleute patzten.

Drei Sekunden vor der Schlusssirene machte Mate Lekai den Sack zum 29:28-Endstand zu und verpasste den deutschen Handballern den ersten Tiefschlag des Turniers. „Das fühlt sich beschissen an, da müssen wir jetzt erst mal eine Nacht drüber schlafen“, sagte Rückraumspieler Julius Kühn, während insbesondere Marcel Schiller (sieben Treffer) zu überzeugen wusste. Nun geht’s am Donnerstag schon um alles – und das gegen diese Spanier (20.30 Uhr, ZDF).