DFB-Elf hat nach furiosem 4:2 gegen Portugal das Achtelfinale vor Augen

Deutschland überzeugte gegen Portugal mit viel Einsatz sowie Konsequenz vor dem gegnerischen Tor.
Deutschland überzeugte gegen Portugal mit viel Einsatz sowie Konsequenz vor dem gegnerischen Tor. (Bild: Bild: picture alliance/dpa | Federico Gambarini)

Budapest/München/Sevilla (dab) – Die deutsche Fußballnationalmannschaft überzeugte am Samstagabend beim spektakulären Sieg gegen Portugal vor allem mit Einsatzwillen und Effizienz vor dem Tor: In der Münchener Arena hieß es am Ende 4:2 für das Team von Bundestrainer Joachim Löw. Damit hat die DFB-Elf vor dem letzten Gruppenspiel das Weiterkommen selbst in der Hand.

Schon nach wenigen Minuten jubelten die deutschen Fans das erste Mal, doch beim Treffer von Robin Gosens griff Serge Gnabry, knapp abseits, in die Situation ein und Schiedsrichter Anthony Taylor gab das Tor zurecht nicht. Erst nach 15 Minuten tauchten die Portugiesen das erste Mal vor Manuel Neuer auf und schlugen direkt eiskalt zu, als Diogo Jota auf Cristiano Ronaldo querlegte und dieser nur noch einschieben musste.

Deutschland erholte sich von diesem Schock jedoch schnell und drehte die Partie noch vor dem Seitenwechsel: Zunächst erzwang Kai Havertz ein Eigentor durch Ruben Dias (35.), vier Minuten später war es Raphael Guerreiro, der ins eigene Netz traf.

„Die Energie war da. Wir waren die bessere Mannschaft und haben es speziell in der Offensive sehr gut gemacht“, sagte Thomas Müller nach der Partie am ARD-Mikro.

Vorentscheidend war das 3:1 in der 51. Minute: Dieses Mal war es Havertz selbst, der den Treffer markierte. Der beste Mann auf dem Platz, Robin Gosens, krönte seine mit zwei Vorlagen bereits starke Vorstellung anschließend in der 60. Minute mit dem 4:1 und das Spiel schien endgültig entschieden. Kurzzeitig musste die DFB-Elf nochmal zittern, als Diogo Jota auf 4:2 verkürzte (67.) und der eingewechselte Renato Sanches kurze Zeit später den Pfosten traf, doch die Mannschaft von Joachim Löw brachte den Vorsprung letztlich souverän über die Zeit. Deutschland hat das Achtelfinale damit vor Augen, den Schritt in die K.o.-Runde kann das Team am Mittwoch gegen Ungarn (Anpfiff 21 Uhr) aus eigener Kraft erreichen.

Im Parallelspiel der Gruppe F trafen zuvor Frankreich und Ungarn aufeinander.

Die Franzosen, klar favorisiert, dominierten die Partie im ersten Durchgang, doch spätestens bei Ungarns Torhüter Peter Gulacsi war Endstation. Der Außenseiter spielte im Rahmen seiner Möglichkeiten mutig mit und zeigte gefällige Kombinationen, was in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zur überraschenden und im ausverkauften Budapester Stadion viel umjubelten Führung durch Attila Fiola führte.

Nach der Pause ermöglichte eine unglückliche Abwehr-Aktion von Willi Orban den Ausgleich für Frankreich: Antoine Griezmann war zur Stelle und brachte die Elf von Trainer Didier Deschamps zurück ins Spiel. In der Folge verteidigten die Ungarn das 1:1 geschickt während es Frankreich verpasste, auf die Führung zu drücken. Die Punkte wurden schließlich geteilt und so hat auch Ungarn vor der Partie gegen Deutschland noch Chancen auf die nächste Runde. 

Im Abendspiel wurden die Spanier ihrer Favoritenrolle gegen Polen nicht gerecht.

In einem weitgehend chancenarmen Spiel hatten die Iberer zwar viel Ballbesitz, in der Offensive war die Mannschaft von Luis Enrique jedoch nicht zielstrebig genug und oft überhastet im Abschluss. Nichtsdestotrotz ging Spanien in der 25. Minute in Führung: Alvaro Morata vollstreckte nach Vorarbeit von Gerard aus kurzer Distanz. Nach dem Seitenwechsel sorgte Weltfußballer Robert Lewandowski mit dem Ausgleich dafür, dass die Polen vor dem letzten Gruppenspiel noch auf das Weiterkommen hoffen können, denn es blieb bis zum Schluss beim 1:1. Besonders ärgerlich für die Spanier, da Gerard in der 59. Minute einen Foulelfmeter vergab.

Gegen die Slowakei muss der Europameister von 2008 und 2012 nun punkten, um noch ins Achtelfinale einzuziehen.