DFB-Elf: Das 6:0-Debakel in Spanien offenbart die Schwächen endgültig

Deutscher Fußball Bund
Deutscher Fußball Bund (Bild: privat)

Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat die Tabellenführung in der Nations League im direkten Duell mit Verfolger Spanien abgegeben: Mit 6:0 fertigten die Iberer die DFB-Elf am Dienstagabend ab, dabei war der Weltmeister von 2010 in allen Belangen über 90 Minuten überlegen.

Sevilla (dab) – Joachim Löw versuchte – zwar noch trotz der historischen Klatsche – seine Spieler in Schutz zu nehmen, letztlich wählte aber auch der ansonsten sich schützend vor seine Spieler stellende Bundestrainer klare Worte: „Es war ein rabenschwarzer Tag. Alles war schlecht – und genauso meine ich das auch!“.

Dem war nichts hinzuzufügen: Die Spanier spielten Tiki-Taka wie zu besten Zeiten, Deutschland lief nur hinterher und offenbarte zudem ungewohnte Schwächen bei Standardsituationen. Letztlich musste man am Ende froh sein, nicht noch deutlicher verloren zu haben.

Dass die Defensive der DFB-Elf aber seit einiger Zeit die Achillesferse ist, dürfte spätestens seit den zumeist gegentorreichen Länderspielen des Jahres 2020 klar sein. Nicht nur in sozialen Netzwerken wurde erneut massiv die Rückkehr der formstarken Weltmeister Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels gefordert.

Auch ARD-Experte Bastian Schweinsteiger legte den Finger in die Wunde: „Fakt ist: Thomas Müller und Jerome Boateng haben in diesem Jahr als Stammspieler mit dem FC Bayern das Triple gewonnen. Die haben einfach Qualität, die uns momentan fehlt.“

Doch Löw bleibt erwartungsgemäß stur, betonte direkt nach der Partie: „Wir haben gesagt, dass wir unseren jungen Spielern vertrauen. Wir waren auf einem guten Weg, haben aber jetzt gesehen, dass wir noch nicht so weit sind. Es gibt aber keinen Grund, jetzt etwas zu ändern. Wir müssen analysieren.“

Weiter sei die Niederlage „eine große Enttäuschung, aus der es die richtigen Schlüsse zu ziehen gilt.“ Löw wirkt geschockt und sichtbar nachdenklich, sein Kredit bei Fans und Experten sowie das Image der Nationalmannschaft schrumpfen weiter. Es bleibt abzuwarten, ob der 60-Jährige noch einlenkt und den Forderungen der Öffentlichkeit nachgibt.

Das würde ihm – Stand heute – zwar Sympathien einbringen, jedoch läuft er gleichzeitig Gefahr, jegliche Autorität gegenüber den Spielern zu verlieren. Fünf Länderspiele bleiben noch, ehe im kommenden Sommer die Europameisterschaft ansteht. Der nächste Auftritt der DFB-Elf steht im März an – und das mit einem Kader, der dem jetzigen nur noch bedingt gleichen dürfte und – laut Kritikern – auch sollte.