Deutschland wird Bevorratungsstandort für die EU: Koordination erfolgt durch die Johanniter-Unfall-Hilfe

Deutschland wird Bevorratungsstandort für die EU: Koordination erfolgt durch die Johanniter-Unfall-Hilfe
Ein Militärflugzeug bringt während der Corona-Pandemie am 25. April 2020 Schutzmasken aus Bukarest nach Mailand, als Teil der Operation rescEU. (Bild: Johanniter)

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Die Europäische Union wird gemeinsam mit den Mitgliedstaaten in 2021 weitere Bevorratungsstandorte für medizinische Schutzausstattung schaffen, um bei höheren Bedarfen des Gesundheitswesens – wie aktuell in der Corona-Pandemie – vorbereitet zu sein. Ein Standort für das Projekt „rescEU stockpiling“ wird in Deutschland aufgebaut werden und entscheidend dazu beitragen können, die EU-Mitgliedsstaaten und Teilnehmerstaaten am EU-Katastrophenschutzverfahren bei Versorgungsengpässen schnell und effektiv zu unterstützen.

Die Koordination des Gemeinschaftsprojekts mit einem Umfang von 108 Mio. Euro wird durch die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) erfolgen. Weitere Partner sind das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst. Der Projektantrag erfolgte in enger Absprache mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI). Der Arbeiter-Samariter-Bund, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, das Bundesministerium für Gesundheit, das Robert-Koch-Institut und die Länder Brandenburg und Niedersachsen stehen beratend zur Seite. Das auf sieben Jahre angelegte Projekt wird durch die EU-Kommission zu 100 % aus Mitteln des EU-Katastrophenschutzverfahrens finanziert.

Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe, sagt dazu: „In dieses Projekt fließen die Erfahrungen aller Partner mit ein. Das macht das Projekt so stark: es vereint Knowhow aus der im Zivil- und Katastrophenschutz aktiven Hilfsorganisationen mit dem Wissen der staatlichen Akteure. Damit wird die rescEU-Kapazität ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von zukünftigen Mangelsituationen an Schutzausrüstung in der EU sein.“

Der Auftrag sieht vor, Material, z.B. Schutzhandschuhe und FFP2-Masken, zu beschaffen, einzulagern und zu pflegen, sowie im Bedarfsfall die logistische Verteilung zu organisieren. Dafür werden Logistikzentren im Bundesgebiet in der Nähe der Flughäfen Frankfurt und Halle/Leipzig eingerichtet. Die Koordinierung zur Zusammenarbeit und zur Vereinbarung mit der Europäischen Kommission erfolgt dabei durch das Johanniter-Kompetenzzentrum für Europäischen Katastrophenschutz mit Sitz in Frankfurt.

Johanniter (Bundesgeschäftsstelle Johanniter 12.02.21)