Deutscher rettet sich mit SPD Parteibuch aus Taliban Kontrolle

Die Bundeswehr evakuiert derzeit Deutsche Helfer aus Afghanistan. Asib Malekzada steckt mit seiner Verlobten fest, weil sie kein Visum für Deutschland bekommt.
Die Bundeswehr evakuiert derzeit Deutsche Helfer aus Afghanistan. Asib Malekzada steckt mit seiner Verlobten fest, weil sie kein Visum für Deutschland bekommt. (Bild: Pixabay)

Es klingt skurril: Ein Deutscher hat sich mit einem SPD Parteibuch durch eine Taliban Kontrolle in Afghanistan rettet. Die Taliban hielten das rote Parteibuch für etwas Offizielles. Jetzt sitzt er mit seiner afghanischen Verlobten wegen deutschen bürokratischen Hürden in Afghanistan fest. 

Asib Malekzada ist Deutscher mit afghanischen Wurzeln. Seit er 16 Jahre alt ist, engagiert er sich in der SPD in Hessen. Dass ihm diese Mitgliedschaft irgendwann das Leben rettet, hätte wohl keiner gedacht. Wie die BILD Zeitung berichtet, war der 33-Jährige Anfang August nach Kabul gereist, um seine Verlobte aus dem Krisengebiet zu holen.

Das scheiterte jedoch: Seit 2017 stellt die deutsche Botschaft in Afghanistan keine Visa mehr aus. Dort hatte man ihn an die deutschen Botschaften in Indien und Pakistan verwiesen. Doch auch hier gab es Schwierigkeiten, schon vor der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan war eine Einreise nach Indien und Pakistan aufgrund der Corona Pandemie nicht möglich.

Um durch die Kontrollen am Flughafen in Kabul zu kommen, musste sich Malekzada ausweisen. Er gab sich mit seinem roten SPD Parteibuch als Diplomat aus. Der 33-Jährige wollte seine zukünftige Frau aus dem Krisengebiet holen. „Sie müssen uns helfen, aus diesem Kalifat rauszukommen“ sagt er.

Die Behörden aus Deutschland verweigern seiner Verlobten derzeit die Ausreise. Nur „unmitellbare Familienangehörige“ dürften aus Afghanistan nach Deutschland ausreisen. Eigentlich hat das verlobte Paar schon einen Termin für die Hochzeit beim Standesamt Kassel, „Man beharrt auf die deutsche Bürokratie“ sagte Malekzada der Hessenschau. Ohne seine Frau auszureisen käme für ihn nicht in Frage.