Derby geht nach schneller kalter Dusche für HSG Konstanz an Bietigheim

Markus Danger HSG Konstanz
Markus Danger HSG Konstanz (Bild: Marco Wolf)

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Von Andreas Joas

Konstanz – Das neue Jahr startete mit einer Enttäuschung für die HSG Konstanz. Zwar war den Gästen vom Bodensee bewusst, dass die SG BBM Bietigheim immer besser ins Rollen kommt und nun mit dem 29:24 (15:14)-Erfolg im Baden-Württemberg Derby bereits den fünften Heimsieg in Folge feiern konnte. Doch dass man sich erneut schon in der Anfangsphase durch leichte Fehler den entscheidenden Sechs-Tore-Rückstand eingefangen hatte, ärgerte Mannschaft und Trainer mächtig. So kostete die zwischenzeitliche erfolgreiche Aufholjagd zu viel Kraft.

Auf 180 war Cheftrainer Daniel Eblen schon nach sechs Minuten. 6:2 leuchtete es hier von der Anzeigetafel und er griff zur grünen Karte. Doch erst nach einer knappen Viertelstunde und dem 3:9-Rückstand ging endlich der erhoffte Ruck durch die Mannschaft. Die Umstellungen und Hereinnahmen von Tim Jud, Joschua Braun und David Knezevic brachten deutlich mehr Struktur und auch Geschwindigkeit in das Spiel der Konstanzer. Hatte Bietigheim es in den ersten Minuten noch sehr leicht, vor allem über Kontertore, unter anderem nach misslungenen Kreisanspielen des Gegners, zum Torerfolg zu kommen, so stabilisierte sich Konstanz zusehends. Tor um Tor verkürzte die HSG jetzt unter der klugen Regie von Jud, ehe Michel Stotz nach einem wieder schnell vorgetragenen Angriff den Ausgleich zum 13:13 markierte. Pech hatte die HSG Konstanz kurz vor der Halbzeitsirene, als der Wurf von Fabian Schlaich wohl Sekundenbruchteile zu spät im Bietigheimer Tor einschlug und keine Anerkennung durch die Unparteiischen mehr fand. So gingen die Gelb-Blauen zwar mit einem Rückstand in die Kabine, waren aber bis auf ein Tor wieder dran.

Michel Stotz HSG Konstanz (Bild: Marco Wolf)

Eblen kochte dennoch innerlich, denn „wir haben es nicht hingekriegt, gleich im Spiel zu sein. Danach war es okay und wir haben uns herangekämpft. Das hat jedoch eine Menge Energie gekostet.“ Tom Wolf verkürzte zwar wieder auf 16:17 (36.), doch immer dann, wenn sich die Chance für mehr bot, versagten den Konstanzern die Nerven. Aron Rafn Edvardsson stellte sich immer wieder erfolgreich in den Weg, wenn die HSG schon in der Nahwurfzone angekommen war. Statt noch näher heranzurücken, mussten sie sich mit dem 20:23 durch Jud begnügen. Mit Kampf und einer Energieleistung versuchte Konstanz noch einmal alles und hatte in Michael Haßferter den nötigen Rückhalt – in den entscheidenden Momenten war Bietigheim aber deutlich abgezockter und effektiver. Immer wieder setzen die starken Individualisten Tim Dahlhaus, Jonas Link und Paco Barthe empfindliche Nadelstiche mit sehenswerten Eins-gegen-Eins-Aktionen. Bei drei Toren Rückstand etwa scheitere die HSG an Edvardsson und warf einen Gegenstoß frei am Tor vorbei. Damit war die Partie gelaufen und die SG BBM brachte den sechsten Sieg in den letzten acht Begegnungen in trockene Tücher.

Eblen blieb nur die bittere Erkenntnis, dass nach dem Kräfteverschleiß der Aufholjagd, „am Ende etwas gefehlt hat. Bietigheim hat gut gespielt. Wir bekommen die Balance in der Defensive nicht hin. Entweder wir lassen frei einlaufen oder aber stehen zu weit hinten drin. Was im Training und der Vorbereitung funktioniert hat, hat unter Druck nicht gereicht.“ Am Samstag muss sich die HSG Konstanz in Wilhelmshaven nun deutlich steigern, um im Duell mit einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib ganz wichtige Punkte mit an den Bodensee nehmen zu können. Dafür fordert der 46-Jährige „mehr Mut, Elan, vielleicht sogar ein bisschen Euphorie von der ersten Minute an.“

HSG Konstanz: Michael Haßferter (12 Paraden), Moritz Ebert (alle Tor); Michel Stotz (1), Fabian Schlaich, Felix Jaeger, Matthias Hild (3), Tom Wolf (7/5), Markus Dangers (4), Felix Krüger, Fynn Beckmann (3), Joschua Braun (1), Tim Jud (3), Samuel Wendel, Patrick Volz (1), Peter Schramm, David Knežević (1).

Trainer: Daniel Eblen

Zuschauer: – in der Viadukthalle Bietigheim

Schiedsrichter: Fabian Dietz und Tobias Biehler

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