Wiedersehen mit alten Bekannten Der VfB Friedrichshafen gegen die WWK Volleys Herrsching

Der VfB Friedrichshafen gegen die WWK Volleys Herrsching
Tim Peter (Mitte) schlägt nun mit Friedrichshafen im Audi Dome auf (Bild: Edmund Zuber)

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Am Samstagabend (29. Oktober, 20 Uhr live bei TWITCH) bestreitet der VfB Friedrichshafen gegen die WWK Volleys Herrsching sein drittes Spiel der Saison.

Die Häfler, die bislang einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto haben, könnten sich mit drei Punkten in der Tabelle an den Herrschingern vorbeischieben. Gleichzeitig hat die Partie Bodensee gegen Ammersee aber noch ganz andere Brisanz. Außenangreifer Tim Peter und Trainer Thomas Ranner haben im Sommer die Seiten gewechselt und treten nun zum ersten Mal gegen ihre jeweiligen Ex-Teams an.

Tim Peter und Thomas Ranner standen sich am 18. März 2022 im Münchener Audi Dome gegenüber. Ranner musste als Co-Trainer des VfB Friedrichshafen die Viertelfinalserie drehen und einen 0:1 Rückstand wettmachen. Peter hatte mit den WWK Volleys Herrsching die Chance, die Favoriten mit einem Heimsieg aus dem Meisterschaftsrennen zu kegeln. „Den Favoriten zu ärgern, macht doppelt Spaß, weil man wenig zu verlieren hat und befreit aufspielen kann“, erinnert sich Peter. „Der VfB ist für Herrsching schon immer etwas Besonderes.“

Am Samstag haben sich die Vorzeichen geändert. Peter steht nun im Kader des vermeintlichen Favoriten. Ranner hat vom VfB auf den Sessel des Herrschinger Cheftrainers gewechselt. Für ihn ist es nicht nur das Duell gegen seinen Ex-Club, den er zwei Jahre begleitete und mit dem er Pokalsieger wurde. Ranner tritt im Wettkampf der Strategen an der Seitenlinie auch gegen Mark Lebedew an, den er selbst als „Mentor“ bezeichnet, der ihm „immens viel beigebracht“ hat. Ranner sieht den Vorteil aus der Zusammenarbeit deshalb bei sich. „Ich habe ja seinen Weg hautnah verfolgt“, erzählt er und erkennt dann aber doch mit einem Augenzwinkern: „Wobei Mark schon einen leichten Erfahrungsvorsprung hat.“

Den hat auch Herrsching als Team, zumindest beim Blick auf die Wettkampfhärte. Während der VfB erst zwei Spiele seit Saisonstart absolvierte, waren die Bayern schon fünf Mal gefordert. Gegen Düren gab es einen Überraschungssieg in der Bundesliga, gegen den VCO Berlin ein erwartungsgemäßes 3:0. Die Niederlage bei den BR Volleys dürfte weniger weh getan haben als die unglückliche Premiere im CEV Cup gegen die Lindaren Volleys Amriswil. In München setzte es eine knappe 2:3 Pleite, in der Schweiz siegte das Ranner-Team in fünf Sätzen und schied trotzdem im folgenden Entscheidungssatz, dem „Golden Set“, aus. „Wir hatten schon viele starke Gegner und dadurch haben wir das ein oder andere Pulver verschossen“, gibt Ranner zu. „Trotzdem mache ich mir keine Sorgen, dass wir am Samstag nicht wieder ein Feuerwerk abbrennen können.“

Tim Peter kennt dieses Feuerwerk aus seiner eigenen Zeit in Herrsching. Fünf Saisons schlug er für den Club vom Ammersee auf. „Ich freue mich auf das Spiel im Audi Dome, denn ich mag die Halle sehr“, sagt er und weiß, worauf es gegen die WWK Volleys ankommt. „Wir müssen sie mit dem Aufschlag und in der Annahme kontrollieren“, so Peter weiter. Sie dürfen nicht in den Flow kommen. Wenn Herrsching in den Rhythmus kommt und mit großen Emotionen auf dem Feld steht, kann es schwierig werden.“ Denn dann kocht auch der Audi Dome, nicht zuletzt aufgrund des selbsternannten Königs von Herrsching, dem einzige Hallensprecher der Liga, der mit Krone und rotem Samtmantel auftritt.

„Es wird interessant sein, das Ganze einmal aus dem Blickwinkel der Gastmannschaft zu sehen“, sagt Tim Peter, der nun in der Partie Friedrichshafen gegen Herrsching am Samstag als Neu-Häfler auf das Feld geht. Thomas Ranner glaubt an seine Mannschaft und hofft auf den Vorteil der größeren Spielpraxis in dieser Phase der Saison. Auch den Häfler Nachteil, in wechselnden Schulturnhallen zu trainieren, hat er vergangenes Jahr am eigenen Leib erfahren. Der Qualität des Gegners, der bis auf Vojin Cacic alle Spieler mit an Bord haben wird, ist er sich dennoch bewusst: „Die Klasse des diesjährigen VfB-Teams scheint wirklich immens zu sein.“ Und die will sein Ex-Club am Samstag auch demonstrieren – wie beim 3:0 Auswärtssieg am 18. März in der Vorsaison.

(Vereinsmitteilung: VfB Friedrichshafen)