Der TSV Tettnang I lässt im Kreisliga-Spitzenspiel die Muskeln spielen

Der Spitzenreiter aus Tettnang hat eine echte Duftmarke gesetzt.
Der Spitzenreiter aus Tettnang hat eine echte Duftmarke gesetzt. (Bild: tmy)

Tettnang (tmy) – Wer im Vorfeld dieser mit Spannung erwarteten Partie in der Fußball-Kreisliga A II Bodensee dieses Ergebnis getippt hat, dürfte für verrückt erklärt worden sein. Und doch ist es tatsächlich Realität geworden, als um 16.44 Uhr an einem stürmischen Sonntagnachmittag der Schlusspfiff im Tettnanger Riedstadion ertönte.

Mit sage und schreibe 7:0 deklassierten die Hausherren die SpVgg Lindau I, die in der ersten Halbzeit alles andere als schlecht spielte und auch nach dem Seitenwechsel einige gute Ansätze zeigte. Doch die Treffer machten nur die Gastgeber im „Ried“, die sich phasenweise in einen Rausch spielten, weil so gut wie alles passte: Positionsspiel, Laufbereitschaft und Chancenverwertung.

Na gut, fast – denn nach dem ersten und zweiten Treffer des Tages hätte der TSV Tettnang die Führung sogar noch höher gestalten können, als es der verdiente 3:0-Pausenvorsprung aussagte. Denn die SpVgg Lindau machte es dem Gegner im Topspiel „Erster“ gegen „Zweiter“ phasenweise viel zu einfach. Man verpasste es, die Räume richtig eng zu machen.

Auch die Rückwärtsbewegung und das Zweikampfverhalten ließen bei den Gästen aus Bayern über weite Strecken der Begegnung zu wünschen übrig. „Wir wollen euch kämpfen sehen, wir wollen euch kämpfen sehen…“, sang der mitgereiste Fanklub der SpVgg lautstark. Doch die geforderte Einsatzbereitschaft und den nötigen Willen zeigten eher die „Tettnanger Jungs“.

Diese erzielten nach dem Seitenwechsel schon früh zwei weitere Treffer per direktem Freistoß und vom Punkt – die Vorentscheidung zum 5:0-Zwischenstand (54., 58.). Während das Tettnanger Fanlager aus dem Staunen nicht mehr herauskam, reiste der Lindauer Fanklub in Minute 79 bereits ab. Und: So verpassten sie den Schlusspunkt zum 7:0-Endstand von ihrem eigenen Mann, was zu diesem gebrauchten Tag wie die Faust aufs Auge passte.

In Minute 83 klärte Julian Neumeier die Kugel ins eigene Netz – zuvor hatte Jörg Dannecker in der 68. Minute das halbe Dutzend zum 6:0-Zwischenstand vollgemacht. „Uns sind eben klar die Grenzen aufgezeigt worden“, sagte ein Lindauer Betreuer am Spielfeldrand zu einem Zuschauer und erteilte ihm scherzhaft ein Besuchsverbot bei weiteren SpVgg-Spielen.

Währenddessen sang und tanzte sich der neue und alte Tabellenführer bei aufbrausendem Herbstwind in Feierlaune, als man das typische „Derbysieger, Derbysieger – hey, hey!“ hörte. „Wir haben die Tore einfach zum richtigen Zeitpunkt gemacht, weil Lindau in der ersten Halbzeit sogar mehr Ballbesitz hatte und zudem über richtig gute Einzelspieler verfügt.“

Dieses Zitat stammt vom siegreichen TSV-Coach Michael Steinmaßl, der mit dieser Analyse nicht alleine dastand, denn wirklich schlecht war der Tabellenzweite nicht. „Als wir dann das 4:0 und 5:0 gemacht haben, war die Lindauer Gegenwehr gebrochen. Wir haben sicherlich ein richtig gutes Spiel gemacht, aber das Ergebnis ist etwas zu hoch“, schob Steinmaßl hinterher.

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