Der Medaillentraum der deutschen Handballer ist geplatzt

Während die ägyptischen Spieler ihren Sieg umjubeln (vorn) sitzen Deutschlands Spieler (v.r.) Johannes Bitter, Uwe Gensheimer, Philipp Weber auf der Bank.
Während die ägyptischen Spieler ihren Sieg umjubeln (vorn) sitzen Deutschlands Spieler (v.r.) Johannes Bitter, Uwe Gensheimer, Philipp Weber auf der Bank. (Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas)

Tokio (tmy) – Ihre wohl bisher schwächste Turnierleistung beim Olympischen Handballturnier hat der deutschen Nationalmannschaft das Viertelfinal-Aus beschert. Bei der 26:31-Niederlage gegen Afrika-Meister Ägypten ließ die DHB-Auswahl in der Summe zu viele Chancen aus und bescherte dem gegnerischen Keeper einen echten Sahnetag.

Einen eben solchen hätte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason aber gebraucht, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren – doch es sollte ganz anders kommen. Zwar kam man von allen Positionen in die Wurfsituationen, zielte aber mitunter zu ungenau oder scheiterte am Torhüter der Nordafrikaner, die schon früh in Führung gingen und zur Halbzeit noch immer mit 16:12 führten. Und das auch, weil die deutsche Deckung viel zu löchrig war.

Hinzu kam, dass man sich immer wieder Gegentore einfing, wenn man gerade im Begriff gewesen war, eine Aufholjagd zu starten. Zudem leistete sich Deutschland gegen mutig aufspielende Ägypter zu viele technische Fehler und Ballverluste – auch die Überzahlsituationen wurden mitunter nicht gut genug ausgespielt. Auf der Gegenseite klappte beim Kontrahenten phasenweise alles, sodass sich die Ägypter in einen Rausch spielten.

Und: Im Gegenzug zu den vorherigen Partien waren sowohl Andreas Wolff als auch Jogi Bitter kein Faktor im Spiel der deutschen Handballer. Auch die angesagten Spielzüge von Philipp Weber oder Juri Knorr verpufften – es sah über weite Strecken des olympischen Viertelfinals danach aus, als wüsste der Afrika-Meister ganz genau, was auf sie zukommen würde. So heißen die Halbfinals am 5. August Frankreich – Ägypten und Spanien – Dänemark.

„Natürlich ist dieses Ausscheiden sehr bitter, weil wir nicht das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben uns im Angriff zu viele Fehler erlaubt und sind an einem starken Torwart gescheitert, der 18 Paraden gezeigt hat. Wir haben unser Ziel, das Halbfinale zu erreichen, verpasst“, analysierte Bundestrainer Gislason. „Wir können nur phasenweise die Großen ärgern, aber zu mehr reicht es momentan nicht“, stellte Timo Kastening hinterher fest.