Der Leiblach mehr Raum geben

Die Leiblach ist ein über 30 Kilometer langer Zufluss des östlichen Bodensees.
Die Leiblach ist ein über 30 Kilometer langer Zufluss des östlichen Bodensees. (Bild: Symbolbild / Arek Socha)

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Lindau – Mit der Deichrückverlegung wird der Leiblach an dieser Stelle mehr Raum für Dynamik gegeben. Die Leiblach ist – wie die allermeisten unserer Flüsse in ihrem Verlauf verändert. Die Bebauung ist teilweise nahe an den Fluss herangerückt und hat an anderer Stelle kaum Platz, über die Ufer zu treten. Natürliche Auenstandorte sind sehr selten geworden. Deshalb hat der BUND Naturschutz (BN) keine grundsätzlichen Einwendungen gegen das Vorhaben, auch wenn dabei zunächst größere Eingriffe vor allem in den Baumbestand verbunden sind.

Es gibt allerdings einige Anregungen von Seiten des BN, wie der stellvertretende Vorsitzende Maximilian Schuff und Gebietsbetreuerin Isolde Miller in einer Stellungnahme schreiben. Sie fordern eine intensive ökologische Baubegleitung nicht nur bei den Baumfällungen zum Schutz von Fledermäusen in potentiellen Winterlebensräumen. Sie sei bei der Gesamtmaßnahme von Wichtigkeit, vor allem bei der Verlagerung des Deiches um Schäden an den zu erhaltenden Bäumen zu vermeiden und die Bodendecke möglichst zu schonen.

Da in den Unterlagen auf eine grenzüberschreitende Planung für die Leiblach hingewiesen werde, fragt der BN nach, ob dieses Konzept auch Maßnahmen auf österreichischer Seite beinhalte, die beispielsweise im Wiesenbereich oberhalb der Firma Rupp umgesetzt werden könnten? Dies wäre eine gute Ergänzung der Maßnahmen im Bereich Zechwald und würde alle Anrainer gleichermaßen in die Pflicht zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie nehmen.

Wie in der Lindauer Zeitung vom 10.10. erwähnt, soll auf den neu geschaffenen Kiesbänken Lebensraum für seltene Tierarten geschaffen werden. Wie sich das dann mit der gleichzeitigen Öffnung der Uferbereiche für die Öffentlichkeit verträgt, sollte naturschutzfachlich beobachtet werden, so die Anregung des BN.

Hintergrundinformation: Bund Naturschutz

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