Der FC Bayern München hat einen neuen Cheftrainer gefunden

Julian Nagelsmann wechselt zum FC Bayern München.
Julian Nagelsmann wechselt zum FC Bayern München. (Bild: picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON)

München (tmy) – Der FC Bayern München hat am Dienstagvormittag das offiziell verkündet, was bereits seit einigen Tagen eigentlich kein Geheimnis mehr war. Julian Nagelsmann wird ab 1. Juli neuer Cheftrainer des deutschen Rekordmeisters, der somit dem Wunsch von Erfolgscoach Hansi Flick entspricht, ihn vorzeitig aus seinem Vertrag zu „entlassen“.

Das heißt nicht, dass der „Sechs-Titel-Mann“, dessen siebter Pokal – also in dem Fall die Meisterschale – nur noch eine Frage der Zeit ist, gefeuert wird, sondern er die Saison noch regulär beenden kann und darf. Dennoch wirft die gesamte Entwicklung viele Fragen auf. Denn eigentlich wäre Flick ja noch bis 30. Juni 2023 an den FC Bayern gebunden. Ebenso lange stünde Julian Nagelsmann – Stand heute – bei Rasenballsport Leipzig unter Vertrag.

Zwischen 20 und 25 Millionen überweisen die „Roten“ für den 33-Jährigen, der in Landsberg geboren ist, wohl an die Sachsen, die ja mit Nagelsmann gerade auf dem besten Weg waren, die Bayern herauszufordern. Hat der FC Bayern nun abermals die Konkurrenz geschwächt, weil man darüber hinaus Dayot Upamecano für geschätzte 42,5 Millionen Euro aus Leipzig verpflichtete? Nun, das bleibt vorerst abzuwarten, denn auch andere Klubs kaufen bekanntlich munter ein.

Da ist dieses „mit dem Finger auf Bayern zeigen“ die falsche Reaktion, obwohl der Rekordmeister – was die Ablösesumme angeht – auch hier die Messlatte höher gesetzt hat. „25 Millionen für einen recht unerfahrenen Mann sind zu viel. Ein Jose Mourinho oder aber Ralf Rangnick wären ebenfalls zu bekommen gewesen“, kommentiert Mladen Petar Renic, der Präsident des in Baindt ansässigen Bayern-Fanklubs “Munich Supporters Schwaben“ ist.

„Ich bin mir aber nicht sicher, ob das mit Mourinho und den ganzen Alphatieren beim FC Bayern gut gegangen wäre – ich glaube eher nicht“, betont Renic, der sich mit der Lösung Nagelsmann noch nicht so richtig anfreunden kann. Und das auch, weil der Noch-Leipziger einst das Trikot des städtischen Erzrivalen TSV 1860 München getragen hat. „Ich mache mir durchaus Sorgen, dass es mit Nagelsmann so läuft wie mit Klinsmann oder Niko Kovač.“

Diese beiden waren einst mit Vorschusslorbeeren an die Isar gekommen, um mit dem Starensemble große Erfolge zu feiern. Doch vergleichsweise schnell war der Zauber – speziell im Fall Klinsmann – verflogen, der nicht mal eine komplette Spielzeit an der Säbener Straße schaffte. Und auch der zweite Ex-Spieler im Bunde, Kovač, musste in seiner zweiten Saison vorzeitig gehen. Für ihn kam Flick, der sechs Titel gewann und nun neuer Bundestrainer werden könnte.

Nagelsmann, über dessen Wechselmodalitäten beide Vereine Stillschweigen vereinbarten, hat bei seiner „Jugendliebe“ bis 30. Juni 2026 unterschrieben. „Julian Nagelsmann steht für eine neue Trainergeneration. Trotz seiner jungen Jahre hat er schon eine beeindruckende Laufbahn vorzuweisen. Wir sind überzeugt davon, dass wir mit Julian Nagelsmann an die großartigen Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen werden“, wird FCB-Präsident Herbert Hainer zitiert.

Und weiter: „Ich möchte Hansi Flick im Namen des FC Bayern ausdrücklich danken. Er hat unsere Mannschaft im Jahr 2019 in einer schwierigen Phase übernommen und danach sechs Titel gewonnen, der siebte folgt hoffentlich demnächst. Er wird immer einen Platz in den Geschichtsbüchern des FC Bayern haben. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft.“