Den Regenmännchen auf der Spur

Feuersalamander sind gerne an regnerischen Tagen unterwegs, daher nennt man sie auch
Feuersalamander sind gerne an regnerischen Tagen unterwegs, daher nennt man sie auch "Regenmännchen (Bild: Pixabay)

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Ihr Name geht auf einen grausamen Aberglauben zurück. Die Menschen im Mittelalter warfen Feuersalamander haufenweise ins Feuer. Sie dachten, dass ihr brennendes Hautsekret tatsächlich Brände löschen könnte. Heute stehen die Tiere auf der Roten Liste und zum Glück unter Naturschutz. Bei uns im Südwesten Deutschlands leben noch relativ viele Feuersalamander. An regnerischen Mai-Tagen haben Wanderer die Chance, ein Regenmännchen im heimischen Wald zu erblicken.

Feuersalamander-Arten gibt es verschiedene. In Baden-Württemberg kommt hauptsächlich die gelb-schwarz gestreifte Unterart Salamandra salamandra terrestris vor. Das Muster eines jeden Tieres ist einzigartig und unveränderlich, so wie der Fingerabdruck bei uns Menschen. Doch auch ganz schwarze oder ganz weiße Tiere kommen gelegentlich vor.

Wie leben Feuersalamander?
Sie mögen es gerne feucht und schattig. Man findet sie in von Quellbächen durchzogenen feuchten Laub- und Mischwäldern. Hier halten sie sich in vegetationsreichen Schluchten oder an moosigen mit Steinen durchzogenen Hängen auf. In naturnahen Wäldern finden sie unter Totholz, unter Steinen und zwischen Baumwurzeln ihre Verstecke.
Feuersalamander gehen bevorzugt bei warmem Regenwetter auf Jagd. Auf ihrem Speiseplan stehen Bachflohkrebse, Schnecken, Würmer und nicht allzu flinke Insekten. Die Salamander sind eher gemächliche Tiere, die aber gut über Hindernisse klettern können.

BUND-Beobachtungstipp

Einem Feuersalamander zu begegnen, ist Glückssache. Denn die Tiere gehen gerne nachts und bei Regen jagen. Also genau dann, wenn es uns Menschen eher weniger in den Wald zieht. Zum Morgengrauen kehren sie meist in ihre Verstecke zurück. Bei langanhaltenden Regenfällen sind Feuersalamander aber auch tagsüber auf Nahrungssuche. Von Mai bis November haben wetterfeste Wanderfreunde eine gute Chance, Lurchi zu begegnen.

Es gilt: Nur beobachten, nicht anfassen! Das giftige Sekret, das der Salamander über Drüsen in seiner Haut absondert, brennt bei Kontakt in unseren Augen und Schleimhäuten. Den Feuersalamander selbst schützt das Sekret vor Fressfeinden und Hautinfektionen. Nur leider schützt das Hautsekret nicht vor dem Amphibien-Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal). Dieser breitet sich seit ein paar Jahren in Mitteleuropa aus und befällt die Haut von Schwanzlurchen. Überlebenswichtige Funktionen wie beispielsweise die Hautatmung werden durch den Pilz gestört. Weil der Pilz viele offene Stellen auf der Haut der Amphibien hinterlässt und sozusagen „auffrisst“ wird er auch „Salamanderfresser“ oder „Salamanderpest“ genannt. In manchen Gebieten hat er ganze Populationen weggerissen.

(Quelle: BUND Bawü)