Demonstranten: Mehr Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer im Lauratal

Die Demonstranten forderten eine Verkehrswende und mehr Sicherheit für Fahrradfahrer im Lauratal.
Die Demonstranten forderten eine Verkehrswende und mehr Sicherheit für Fahrradfahrer im Lauratal. (Bild: Grüne Weingarten)

Weingarten (dpi) – Von Samstag bis Sonntag war das Lauratal am vergangenen Wochenende für Autofahrer gesperrt.

Nach einem Antrag der Grünen hatten sich die Verwaltung und Landrat Sievers für ein Aktionswochenende ausgesprochen. Das Wetter spielte zwar am Samstag nicht mit, ließ aber am Sonntag zahlreiche Familien auf der sonst stark befahrenen Straße mit ihren Fahrrädern fahren.

Die Weingartener Grünen hatten für Samstag eine Fahrraddemonstration angekündigt. Trotz des Unwetters fanden sich am Münsterplatz rund 20 Fahrradfahrer ein um für eine Mobilitätswende zu demonstrieren. Vom Münsterplatz aus ging es in Begleitung zweier Polizeifahrzeuge durch die Stadt. Zwischenzeitlich hielten die Demonstranten an Stellen an, die für Fahrradfahrer besonders gefährlich seien und brachten mit einem Lautsprecher ihre Vorschläge ein.

Anschließend hatten die Grünen eine Kundgebung im Lauratal angekündigt, die aber aufgrund der Unwetterwarnung nicht stattfinden konnte. Einer der geplanten Redner war Roland Roth von der Wetterwarte Süd, der die Warnung an die Versammlungsleitung überbrachte.

Am Sonntag hatten Katja Liebmann, Bürgermeisterin der Gemeinde Schlier sowie Weingartens Bürgermeister Alexander Geiger mit 40 Bürgern eine Radtour durch das Lauratal veranstaltet. Begonnen wurde die Aktion auf dem Schlierer Rathausplatz mit einigen Reden, darunter auch der Fraktionsvorsitzende der Weingartener Grünen, Claus Kessel. Den Tag über nutzten zahlreiche Wanderer, Familien, Skater und Radfahrer das autofreie Lauratal für sich.

v.l.n.r. Alexander Geiger (Bürgermeister von Weingarten), Claus Kessel (Fraktionsvorsitzender der Grünen Stadtratsfraktion Weingarten) und Katja Liebmann (Bürgermeisterin von Schlier) am Rathausplatz in Schlier.
v.l.n.r. Alexander Geiger (Bürgermeister von Weingarten), Claus Kessel (Fraktionsvorsitzender der Grünen Stadtratsfraktion Weingarten) und Katja Liebmann (Bürgermeisterin von Schlier) am Rathausplatz in Schlier. (Bild: Grüne Weingarten)

Das sind die Forderungen der Demonstranten

„Wir fordern eine Sperrung des Lauratals an allen Sonntagen“ so die Weingartener Grünen Stadträtin Hermine Städele gegenüber dem Wochenblatt. Des Weiteren fordern die Demonstranten Tempo 30 von der Scherzachstraße bis zum Ortsausgang Weingarten.

Eine weitere Forderung ist die Temporeduzierung im Lauratal von Tempo 60 auf 50 sowie ein Überholverbot von einspurigen Fahrzeugen in kurvigen und unübersichtlichen Stellen. Mit Bannern und Piktogrammen an oder auf der Straße wolle man zudem auf die 2 Meter Abstandsregelung von Autos zu Fahrrädern hinweisen.

„Die Sperrung des Lauratals kam für unsere Fraktion überraschend und auch sehr kurzfristig“ sagt Hermine Städele. Die Grünen würden weitere autofreie Wochenenden „ausdrücklich begrüßen“. Sobald seitens des Landratsamtes eine weitere Sperrung signalisiert werde, plane die Partei bereits weitere Aktionen.

Aktivisten aus dem Altdorfer Wald spannten Seil über Straße

In der Nacht von Freitag auf Samstag spannten Aktivisten aus der Baumbesetzerszene aus dem Altdorfer Wald ein Seil mit einem Banner und einem Fahrrad in rund 6 Metern Höhe über die Straße.

Einer der bekanntesten Gesichert der Klimaaktivisten, Samuel Bosch, übte neben weiteren Demonstranten Kritik an der derzeitigen Verkehrssituation im Lauratal: „Bevor ich in den Altdorfer Wald zog, lebte ich in Schlier. Das Lauratal war direkt von meiner Haustür. Dass dort Autos immer noch mit 60 km/h fahren dürfen, ist mit unbegreiflich“ so Bosch in einem Pressestatement. Des Weiteren wirft er der CDU, Freien Wählern und SPD vor, dass die soziale Mobilitätswende in Weingarten wegen ihnen scheitern würde.

Bis Mittwoch wollten die Aktivisten das Banner hängen lassen und es dann anschließend selber entfernen. Die Polizei entfernte das Banner und das an dem Seil befestigte Fahrrad jedoch in der Nacht vom Samstag auf Sonntag.

„Aufgrund der derzeitigen Wetterlage und der Warnung vor schweren Gewittern war die Gefahr da, dass sowohl das Banner, als auch das Fahrrad bei entsprechenden Windböen auf die Fahrbahn stürzen könnte“ so eine Sprecherin der Polizei gegenüber dem Wochenblatt. Angemeldet war die Banner-Aktion laut Stadt Weingarten zudem ebenfalls nicht.